Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sicher stark und mutig

Sicher stark und mutig

Titel: Sicher stark und mutig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Sit
Vom Netzwerk:
argumentieren und seinen Willen zu behaupten. Zeigen Sie ihm, dass es sich gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr setzen darf und kann. Das wird vielleicht manchmal auch für Sie selbst etwas schwierig oder unbequem sein, doch denken Sie daran: Nur ein starkes Kind kann sich wehren, wenn ihm Unrecht geschieht. Und Sie wollen auf jeden Fall, dass Ihr Kind stark und mutig ist!
    Selbstverständlich ist es dabei auch wichtig, die Angemessenheit nicht aus den Augen zu verlieren: Kinder müssen auch lernen, sich selbst zu hinterfragen, Auseinandersetzungen lösungsorientiert zu führen oder Kompromisse einzugehen. Hier den goldenen Mittelweg zu finden, gilt als besondere Herausforderung auch für Sie als Eltern.
    Mit folgender Übung können Sie Ihr Kind in drei Bereichen unterstützen: Sie helfen Ihrem Kind, selbstsicheres Verhalten zu üben, seinen Selbstschutz aufzubauen und seine Autonomieentwicklung zu fördern.
    »Grenzübung«
    Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie mit ihm üben möchten, wie es seinen persönlichen Raum, in den niemand eindringen darf, selbstsicher schützen kann. Es soll sich in die Mitte des Raumes stellen, und Sie legen eine bunte Schnur im Abstand einer Armlänge (50 bis 80 cm) im Kreis um Ihr Kind. Sie erzählen ihm, dass dies sein persönlicher Freiraum ist, den niemand ungefragt betreten darf. Sie werden nun versuchen, es zu provozieren, verbotenerweise seine Grenzen zu überschreiten und in den Kreis zu kommen.Seine Aufgabe ist es, seine Grenze zu verteidigen und Sie möglichst nicht in den Kreis zu lassen.
    Die erste Regel: »Fester Stand«
    Sie beginnen damit, dass Sie Ihr Kind unerwartet gegen die Schulter schupsen, so dass es nicht mehr mit beiden Beinen im Kreis steht. Nun erklären Sie ihm die erste Regel »Fester Stand«. Üben Sie weiter, indem Sie Ihr Kind behutsam gegen die Schultern oder den Rücken schupsen und aus dem Gleichgewicht zu bringen versuchen.
    Die zweite Regel: »Aufrechte Körperhaltung«
    Sie können ihm dann gleich die zweite Regel »Aufrechte Körperhaltung« erklären. Andere Menschen haben mehr Respekt, wenn man ihnen selbstbewusst und aufrecht gegenübersteht.
    Die dritte Regel: »Blickkontakt«
    Schupsen Sie Ihr Kind schnell von hinten an und erzählen Sie von der dritten Regel »Blickkontakt«. Blickkontakt ist in gefährlichen oder schwierigen Situationen immer nützlich, damit man die andere Person im Blick hat, weniger überrascht wird und gefasst ist.
    Üben Sie nochmals mit Ihrem Kind und wiederholen Sie diese drei Regeln, während Sie wieder versuchen, es aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Die vierte Regel: »Grenze hüten«
    Erzählen Sie Ihrem Kind nun von der vierten Regel »Grenze hüten«. Es ist wichtig, Augen und Ohren offenzuhalten, sich immer umzusehen, damit andere nicht hinter dem eigenen Rücken die Grenze überschreiten und einen aus dem Gleichgewicht bringen können.
    Erklären Sie jetzt, dass Sie es nun mit Worten versuchen. Die Aufgabe Ihres Kindes ist, sich auf keinen Fall überreden und Sie in den Kreis kommen zu lassen, sondernsich zu behaupten und Nein zu sagen. Sie versuchen Ihr Kind mit folgenden (oder ähnlichen, auf ihn zugeschnittenen) Sätzen zu überreden, Ihnen Zutritt in den Kreis zu erlauben:
Bitte! Lass mich zu dir in den Kreis. Ich möchte auch mal in so einem schönen Kreis stehen.
Du kriegst von mir deine Lieblingssüßigkeiten, wenn du mich reinlässt.
Es passiert dir nichts, ich bin auch ganz nett zu dir.
Ich finde dich überhaupt nicht nett, wenn ich hier draußen bleiben muss. Ich dachte, wir wären Freunde.
    Die fünfte Regel: »Laut und deutlich sprechen«
    Ermutigen Sie Ihr Kind, Sie abzuwehren und nein zu sagen, und fordern Sie es auf, fortwährend lauter zu sprechen. Erklären Sie ihm dabei die fünfte Regel »Laut und deutlich sprechen«. Nur wer sich laut und deutlich ausdrückt, wird verstanden, ernst genommen und respektiert.
    Die sechste Regel: »Sich wehren«
    Fordern Sie nun Ihr Kind auf, Sie mit Abwehrsätzen daran zu hindern, in seinen Kreis zu kommen. Dies ist die sechste Regel »Sich wehren«. Falls Ihrem Kind nicht gleich etwas einfällt, helfen Sie ihm bei der Formulierung:
Das ist mein Raum, da lasse ich niemanden rein!
Ich will das nicht, lass mich in Ruhe!
Hör auf damit, ich mag das nicht!
Wenn du das noch mal versuchst, werde ich mich wehren!
    Spielen Sie diese Situationen nun einige Male durch und fordern Sie Ihr Kind auf, sich gegen die Grenzüberschreitungen zu wehren, so laut es kann. Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher