Sicher stark und mutig
unterstützen und dabei zugleich Mut und Stärke Ihres Kindes fördern!
Schulangst oder Schulphobie kann allerdings eine häufig auftretende Angststörung sein. Hier ist die Zusammenarbeit der Schule, einer psychotherapeutischen Unterstützung und den Eltern gefragt. In der Psychotherapie und in der schulischen Realität wird dann in kleinen Schritten gelernt, das Elternhaus zu verlassen und immer länger in der Schule zu bleiben.
Wissenswertes zu Ängsten
Die verschiedenen Formen der Angst unterscheiden sich im Laufe des Lebens, wobei Ängste den Menschen von Geburt an begleiten. Entwicklung bedingt stets, Vertrautes aufzugeben und sich Unbekanntem zuzuwenden. Deswegen erlebt ein Kind in jeder Altersstufe bestimmte Entwicklungsängste, die es überwinden bzw. aushalten muss. Dabei kann es vorkommen, dass Kinder manchmal ihre Angst verleugnen: »Das macht mir gar nichts aus!« Kinder können auch ihre Angst über körperliche Beschwerden wie Bettnässen oder Bauchschmerzen zeigen. Die Ausbildung dieser Ängste kann man im Laufe der kindlichen Entwicklung nicht verhindern; Sie als Eltern können aber sehr wohl Ihr Kind bei der Angstverarbeitung unterstützen und ihm Sicherheit geben!
Die nachstehende Übersicht zeigt die häufigsten Ängste und Angststörungen bei Kindern:
Erste Hilfe bei Ängsten – das macht Ihrem Kind Mut!
Mit starken Gefühlen wie zum Beispiel Angst lernen Kinder leichter umgehen und sie aushalten, wenn sie den Eindruck haben, selbst etwas dagegen tun zu können. Deshalb ist es besonders wichtig, Kindern keine fertigen Lösungen zu präsentieren, sondern mit ihnen gemeinsam zu erarbeiten, was sie zu ihrem Schutz unternehmen können. Finden Sie daher gemeinsam mit Ihrem Kind Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden!
Durch die schrittweise Konfrontation mit einem Angstauslöser lernt Ihr Kind beispielsweise, wie es seiner Angst begegnen kann. Sein Selbstwertgefühl wird dadurch gestärkt, es fühlt sich sicherer, und es kann stolz auf sich sein.
Ihr Kind hat beispielsweise Angst vor Hunden, seitdem es vielleicht einmal von einem großen, ungestümen Hund angesprungen worden ist. Sie können Ihr Kind ermutigen, indem Sie zunächst einmal gemeinsam Bücher ansehen bzw. ihm diese vorlesen, in denen »brave« Hunde vorkommen.
Hilfreich kann es dann auch sein, wenn Ihr Kind einen ruhigen und geduldigen Hund von Verwandten oder Bekannten kennen lernen kann. Beobachten Sie gemeinsam, wie andere Personen sich mit dem Hund beschäftigen, ihn streicheln, ihm befehlen, ihn füttern und an der Leine führen. Die erste Annäherung sollte schrittweise erfolgen. Ihr Kind könnte versuchen, dem Hund Befehle zu geben, ihn vorbeilaufen zu lassen und anschließend selbst vorbeizulaufen. Später können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind versuchen, den Hund zu führen. Anschließend darf es den Hund auch alleine führen. So kann sich Ihr Kind mit diesem Hund langsam anfreunden – anfangs über Beobachtung, später über erstes Streicheln.
Eine beängstigende Situation nachzuspielen bietet ebenfalls eine gute Möglichkeit, aktiv mit Angst umzugehen. Sie können mit Ihrem Kind die Situation nachspielen, wobei Ihr Kind in unterschiedliche Rollen schlüpfen kann. Es kann auch den Handlungsverlauf während des Spiels spontan verändern und damit ein Lösungsmuster entwickeln. So be- und verarbeitet Ihr Kind in kindspezifischer Form die Angst auslösenden Momente.
Veranstalten Sie eine Talkshow mit Handpuppen. Eine Puppe symbolisiert den Mut, die andere Puppe die Angst Ihres Kindes. In der Talkshow werden die Figuren interviewt, wann sie jeweils gut für Ihr Kind sind. So erfährt Ihr Kind ganz deutlich, dass beides wichtig ist im Leben: Mut und Angst.
Sie können den Umgang mit ängstigenden Situationen mit Ihrem Kind auch im Rollenspiel üben. Wie verhält sich die Figur, wenn sie einem Hund begegnet und vor ihm Angst hat? Was könnte sie denn tun, damit sie keine Angst mehr haben muss?
Wenn ein Arztbesuch bevorsteht, könnten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Arzt/Ärztin und Patient/Patientin spielen; vielleicht haben Sie sogar einen Doktorkoffer zu Hause.
Ermutigen Sie Ihr Kind, auch mal die Rolle des Angstauslösers (zum Beispiel des Bösewichts oder des Monsters) zu spielen. Auf diese Weise kann es sich die Angst auslösenden Anteile solcher Gestalten und Personen zueigen machen. Damit werden diese weniger bedrohlich für Ihr Kind. Vielleicht erfahren Sie dadurch auch überhaupt erst, wovor sich Ihr Kind genau fürchtet:
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