Sicher stark und mutig
Wird es in der Schule gemobbt, gehänselt oder angegriffen?
Alltagsrituale erleichtern das Zusammenleben und schaffen zugleich Sicherheit. So kann beispielsweise das Aufsagen eines Zauber- oder Mutspruchs in Angst auslösenden Momenten Entlastung bringen: »Mit Mut wird alles gut!«, »Mut tut gut!« oder »Kopf frei – Angst vorbei!«
Auch ein Symbol kann unterstützen: Einen Mutstein, eine Mutzaubermurmel oder ein Mutamulett kann Ihr Kind als äußeres Zeichen tragen, das ihm dann im Alltag Kraft gibt, seiner Angst zu begegnen.
Spiel: Der Angst ins Gesicht sehen
Erzählen Sie Ihrem Kind, dass viele Menschen zwar Angst haben, aber ihre Angst nicht so genau kennen, weil sie vor ihr jedes Mal davonlaufen. Die Angst erscheint ihnen dann wie ein wildes Tier, das sie verfolgt. Sie haben es noch nie mit Mut versucht und sich umgedreht: So könnten sie der Angst ins Gesicht sehen, um sie genauer kennen zu lernen und ihr anschließend besser, das heißt, gestärkt zu begegnen.
Ihr Kind spielt nun die Angst. Die Angst verfolgt Sie. Sie versuchen ihr zu entkommen, bis Sie schließlich stehenbleiben, sich umdrehen und ihr ins Gesicht blicken. Sie stellen der Angst folgende Fragen:
Wie ist dein Name?
Warum bist du hinter mir her?
Was möchtest du mir sagen?
Wie können wir Freunde werden?
Auf welchen Zauberspruch hörst du?
Nun wechseln Sie die Rollen und verfolgen Ihr Kind, bis es stehen bleibt und die Fragen stellen darf.
Monster fürchten sich vor mutigen Kindern
Wenn Ihr Kind Angst vor Monstern, Geistern, Hexen und ähnlichen Gestalten hat, dann sollten Sie dies als Ausdruck von Trennungsangst werten. Es ist wichtig, dass Sie die Angst Ihres Kindes unbedingt ernst nehmen, denn man wird sie am besten durch Vertrauen los. Sätze wie »Du brauchst keine Angst zu haben!« führen nur dazu, dass sich Ihr Kind unverstanden fühlt und sein Vertrauen in Sie verliert. Unterdrücken Sie also unbedingt den ersten Impuls, Ihrem Kind mit »Du brauchst dich nicht zu fürchten, du kleiner Angsthase!« zu antworten! Dieses Verhalten erzeugt bei Ihrem Kind nur das Gefühl, nicht den notwendigen Schutz zu erhalten und sich nicht auf Ihren Trost und Ihre Nähe verlassen zu können.
Starten Sie vielmehr den Versuch, Fantasie mit Fantasie zu beantworten und ebenfalls an Monster oder Ähnliches zu glauben. Wenn Ihr Kind also Angst vor solchen Wesen hat, dann müssen diese verjagt werden, das ist also jetzt klar! Am besten funktioniert das, indem man sie sichtbar macht. Gehen Sie also mit Ihrem Kind auf Monsterjagd, denn … Monster fürchten sich vor mutigen Kindern!
Bei der Monsterjagd ist entscheidend, dass Sie auf das hören, was Ihr Kind Ihnen sagt. Es kennt manchmal die besten Tricks, um Monster zu vertreiben. Und auch hier ist es für Ihr Kind wesentlich, selbst etwas gegen seine Angst tun zu können.
Vielleicht klappt es auch mit folgenden Anregungen:
Fordern Sie Ihr Kind auf, das Monster mit Knetmasse oder Ton zu formen. Dadurch wird die Verarbeitung der Angst erleichtert, indem es seiner Angst Gestalt gibt und sie symbolisch besiegen kann. Ihr Kind erhält dabei etwas Handfestes, mit dem es »umgehen« kann. Das Ton- oder Knetmonster kann man zum Schluss auch wieder zerquetschen.
Auch mit gezeichneten oder gemalten Monsterbildern nimmt die Angst Ihres Kindes Gestallt an. Man kann dem Monster ein Schloss malen und ihm dann den Schlüssel wegnehmen. Ihr Kind kann sich zum Beispiel in einer Ritterrüstung malen, wie es gerade das Monster besiegt. Damit entsteht ein konkretes Bild Ihres Kindes als Siegerin bzw. Sieger über die Angst. Das Bild lässt sich ganz einfach verbrennen oder zerreißen, ohne dass man jemandem tatsächlich weh tut.
Ihr Kind kann das Monster auch auf einen Ballon zeichnen und diesen dann aus dem Fenster fliegen lassen. Das Monster ist weg und kommt auch bestimmt nicht wieder.
Sie können gemeinsam mit Ihrem Kind eine Beschützerin oder einen Beschützer finden. Verlassen Sie sich dabei wieder auf die Fantasie Ihres Kindes. Dies kann beispielsweise eine Puppe, ein Kuscheltier oder eine Spielfigur sein. Ihr Kind kann diese sogenannte Kraftfigur auch malen und das Bild anschließend auf die Kinderzimmertür kleben. Das Bild kann auch noch durch einen magischen Spruch oder durch den Befehl »Kein Zutritt für Monster« ergänzt werden.
Fragen Sie Ihr Kind, was das Monster gerne isst, denn man kann es auch vom Kinderzimmer fernhalten und ablenken, indem man es etwa im Flur oder in der Küche füttert und
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