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Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kei­nes­falls un­an­ge­nehm war. Sie woll­te we­ni­ger von mei­nen Er­leb­nis­sen wis­sen als viel­mehr dar­über, ob ich mein Steak lie­ber roh oder durch­ge­bra­ten aß, was ich am liebs­ten trank, ob ich ver­hei­ra­tet sei – oder we­nigs­tens schon »so gut wie« … und an­de­re Din­ge mehr, aus de­nen ich schließ­lich den Ein­druck ge­wann, daß sie im bes­ten Be­grif­fe sei, ernst­haf­te Ab­sich­ten zu ent­wi­ckeln. Ich wies sie al­so freund­lich dar­auf hin, daß auch an­de­re Leu­te Fra­gen an mich rich­ten woll­ten, und sie zog sich nach die­ser Ab­fuhr schmol­lend zu­rück und be­gann Han­ni­bal zu be­ar­bei­ten.
    Die gan­ze Zeit über war ich nur mit hal­b­em Ver­stand bei der Sa­che. Ich hielt es vor­läu­fig für un­et­hisch, in das Be­wußt­sein die­ser Leu­te ein­zu­drin­gen. Au­ßer­dem be­fand sich, wenn die Hy­po­the­se rich­tig war, die der Klei­ne und ich ge­mein­sam ent­wi­ckelt hat­ten, der ge­such­te Agent oh­ne­hin nicht un­ter die­sen Leu­ten. Aber ich be­ob­ach­te­te. Ich hielt die Au­gen weit of­fen und re­gis­trier­te je­den Zug, je­de Ver­än­de­rung der Mie­nen der­je­ni­gen, die mit mir spra­chen. Sie al­le ver­hiel­ten sich völ­lig un­ver­däch­tig. Sie nutz­ten die Ge­le­gen­heit, mit ei­nem Mann zu spre­chen, der weit in der Welt her­um­ge­kom­men war. Sie woll­ten wis­sen, wie mir zu­mu­te ge­we­sen war, als ich zum ers­ten Mal an Bord ei­nes mar­sia­ni­schen Raum­schiffs ging, sie wa­ren be­gie­rig zu er­fah­ren, wie ich die Hyp­nos ge­blufft hat­te, und sie bohr­ten, um her­aus­zu­be­kom­men, ob ich glaub­te, daß die Er­de mit un­se­rem Er­folg über die Hyp­nos zu ei­ner ernst­zu­neh­men­den in­ter­stel­la­ren Macht ge­wor­den sei. In die­ser letz­ten Hin­sicht al­ler­dings muß­te ich sie ent­täu­schen: Auf der Er­de hat­ten mitt­ler­wei­le die klein­li­chen Stän­ke­rei­en und Zwi­s­tig­kei­ten un­ter den ein­zel­nen Macht­blö­cken wie­der ein­ge­setzt, und ich konn­te mir ehr­li­chen Ge­wis­sens nicht vor­stel­len, daß die Er­de je­mals ein hör­ba­res In­stru­ment im Kon­zert der Ster­nen­völ­ker spie­len wür­de – falls es ein sol­ches Kon­zert über­haupt gab! – so­lan­ge es die Mensch­heit nicht fer­tig­brach­te, sich zu ei­ni­gen.
    Der Emp­fang dau­er­te auf die Mi­nu­te an­dert­halb Stun­den. Mi ke Tor­pentouf er­hob sich und bat die An­we­sen­den um Ver­ständ­nis da­für, daß Han­ni­bal und ich nun wie­der un­se­ren »Ur­laubs­ver­pflich­tun­gen« nach­zu­kom­men hät­ten. Man be­gab sich zu­rück an die Ar­beit. Wir ver­ab­schie­de­ten uns von Mikes Mit­ar­bei­tern und von ihm selbst … al­ler­dings nur, um den Chef der Hen­der­won Is­land Se­cu­ri­ty Ad­mi­nis­tra­ti­on kaum zwan­zig Mi­nu­ten spä­ter wie­der zu tref­fen – in un­se­rem Ho­tel, wo er sich mitt­ler­wei­le si­che­rer fühl­te als selbst in den ge­heims­ten un­ter­ir­di­schen Räu­men sei­ner An­la­ge.
    »Ha­ben Sie et­was er­fah­ren kön­nen?« er­kun­dig­te er sich, kaum daß die Tür hin­ter ihm ins Schloß ge­fal­len war.
    »Ich glau­be, ja«, ant­wor­te­te ich vor­sich­tig. »Die Leu­te, mit de­nen wir vor­hin zu­sam­men­tra­fen, sind al­le­samt un­ver­däch­tig.«
    Er sah mich ver­ständ­nis­los an.
    »Sie ha­ben sie … aus­ge­horcht?« frag­te er vor­sich­tig.
    Te­le­pa­thi­sche Fä­hig­kei­ten wa­ren de­nen, die sie nicht be­sa­ßen, un­heim­lich. Und wenn sie ge­zwun­gen wa­ren, dar­über zu spre­chen, ran­gen sie sich die gro­tes­kes­ten Wort­ge­bil­de ab. »Aus­hor­chen« war noch Gold ge­gen manch an­de­ren Aus­druck, den ich zu hö­ren be­kom­men hat­te. »Es­pern« ge­hört mit zu den wi­der­lichs­ten, die ich ken­ne.
    Ich schüt­tel­te den Kopf.
    »Nein, das war nicht nö­tig.«
    »Ich … ich ver­ste­he nicht …«
    Ich half ihm ver­ste­hen.
    »Wie vie­le Leu­te bei der GWA gibt es nach Ih­rer Mei­nung, die noch nie von Kon­nat und Utan ge­hört ha­ben?«
    »Mein Gott … kei­nen ein­zi­gen na­tür­lich«, stieß er her­vor.
    »Gut. Wie vie­le Leu­te gibt es, die nicht wis­sen, daß Han­ni­bal und ich Te­le­pa­then sind?«
    Er über­leg­te kurz und

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