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Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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und der Kör­per wur­de da­durch un­sicht­bar. An den Ge­rä­ten gab es Fein­ein­stel­lun­gen, die es er­mög­lich­ten, Um­fang und Hö­he des Ener­gie­fel­des ge­nau zu re­gu­lie­ren, so daß nicht et­wa ein Stück des Bo­dens, auf dem der Un­sicht­ba­re schritt, eben­falls dem Blick des Be­ob­ach­ters ent­zo­gen wur­de.
    Sol­che Ge­rä­te muß­ten die bei­den Män­ner ge­tra­gen ha­ben, die den Tor­pentouf-Mäd­chen auf dem Weg zum Kin­der­gar­ten auf­ge­lau­ert hat­ten. An­ders war es nicht zu er­klä­ren, daß die At­ten­tä­ter nicht ge­se­hen wor­den wa­ren. Für uns hat­te die­se Er­kennt­nis zu­sätz­li­che Be­deu­tung. Ei­ner der ir­di­schen Macht­blö­cke hat­te sich nicht an die Ab­ma­chung ge­hal­ten, wo­nach die un­ge­heu­ren tech­ni­schen Schät­ze des al­ten Mar­s­stütz­punk­tes un­ter dem Süd­pa­zi­fik zwar im End­ef­fekt der ge­sam­ten Mensch­heit zu­gu­te kom­men, für den Au­gen­blick je­doch von den Or­ga­nen der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen- Ab­wehr ver­wal­tet wer­den soll­ten. Die po­li­ti­sche La­ge auf der Er­de war noch lan­ge nicht so, wie man sie sich für den Zeit­punkt wün­schen muß­te, in dem die ir­di­sche Tech­no­lo­gie das Er­be der Mar­sia­ner an­trat. Es ge­hör­te mit zu Re­lings her­vor­ra­gends­ten Er­fol­gen, daß er den Mäch­ti­gen die­ser Er­de klar­ge­macht hat­te, daß al­lein die Ge­hei­me-Wis­sen­schaft­li­che-Ab­wehr, ob­wohl sie von Hau­se aus ei­ne ame­ri­ka­ni­sche In­sti­tu­ti­on war, ge­nü­gend Un­par­tei­lich­keit be­saß, um als Ver­wal­ter der Mars-Hin­ter­las­sen­schaft zu fun­gie­ren. Die Er­de hat­te da­mit schwei­gend die Füh­rungs­rol­le der GWA im Kon­zert der in­ter­na­tio­na­len Si­cher­heits­diens­te ak­zep­tiert. An­schei­nend zu schwei­gend, wie sich jetzt er­wies. Der Un­be­kann­te war in die un­ter­see­i­schen Räu­me ein­ge­drun­gen und hat­te sich ge­holt, was er brauch­te: Tarn­kap­pen-Feld­wei­chen-Ge­rä­te, wie ich die Ma­schi­nen ge­tauft hat­te.
    »Wen hal­ten Sie ei­gent­lich für den Übel­tä­ter, Sir?« frag­te ich Re­ling.
    Über­ra­schen­der­wei­se zö­ger­te der Al­te kei­ne Se­kun­de mit der Ant­wort.
    »Pri­mo Zeglio war die gan­ze Zeit in Rom. Gors­kij un­un­ter­bro­chen ent­we­der in Mos­kau oder in Ir­kutsk. Die Aus­tra­lier kom­men wohl kaum in Fra­ge. Auf wen al­so soll­te man tip­pen?«
    »Die Großasia­ten. Das war auch mei­ne Mei­nung …«
    »Vor­sicht!« mahn­te Re­ling. »Ich tip­pe auf Fo-Ti­eng. Ob sei­ne In­ter­es­sen mit de­nen des Großasia­ti­schen Staa­ten­bun­des iden­tisch sind, steht bis­lang noch nicht fest.«
    Ich er­in­ner­te mich an die For­mu­lie­rung des ers­ten Brie­fes, den Mi­ke Tor­pentouf er­hal­ten hat­te, und gab ihm im stil­len recht.
    »Aber wenn das wirk­lich so ist«, über­leg­te ich, »wä­re es dann für uns nicht ein­fa­cher, Pe­king in die An­ge­le­gen­heit mit her­ein­zu­zie­hen, un­se­re Kar­ten auf den Tisch zu le­gen und zu for­dern, daß Fo-Ti­eng un­schäd­lich ge­macht wird?«
    Re­ling grins­te. Es war mehr ein Zäh­neble­cken, als ein Aus­druck der Hei­ter­keit.
    »Sie ge­hen von der uto­pi­schen An­nah­me aus, daß un­ter den Völ­kern der Er­de im­mer noch die­sel­be Har­mo­nie herr­sche wie zur Zeit der dro­hen­den Hyp­no-In­va­si­on. Daß das nicht stimmt, müß­te Ih­nen ei­gent­lich in der Zwi­schen­zeit auf­ge­gan­gen sein. Ich sa­ge Ih­nen: Wenn ich mich mit den Ver­dachts­mo­men­ten, die ich jetzt be­sit­ze, nach Pe­king be­gä­be und von den Leu­ten dort ver­lang­te, sie soll­ten Fo-Ti­eng an die Kan­da­re neh­men, wür­de ich aus dem großasia­ti­schen Staat­s­pa­last hin­aus­ge­lacht wer­den!«
    Die Dis­kus­si­on hät­te sich wahr­schein­lich noch ei­ne Wei­le hin­ge­zo­gen. Aber in die­sem Au­gen­blick er­wach­te ein klei­ner Laut­spre­cher zum Le­ben. Ei­ne un­per­sön­li­che Stim­me sag­te:
    »Wir sind so­eben in die Fünf-Mei­len-Zo­ne von Hen­der­won ein­ge­fah­ren.«
    Re­ling er­hob sich äch­zend, als be­rei­te ihm die Be­we­gung Schmer­zen.
    »Wir ha­ben zu lan­ge ge­re­det. Kom­men Sie, ich zei­ge Ih­nen, wie

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