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Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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BLEI­BEN SIE AUF HEN­DER­WON IS­LAND UND WAR­TEN SIE, BIS MAN VER­BIN­DUNG MIT IH­NEN AUF­NIMMT.
    Tor­pentoufs Er­su­chen war selbst­ver­ständ­lich ge­neh­migt wor­den. Der Mann, der mei­ne De­ck­adres­se be­wach­te, hat­te Mi­ke ei­ne Nach­richt zu­kom­men las­sen, wo­nach Han­ni­bal und ich in Kür­ze wie­der auf Hen­der­won Is­land ein­tref­fen wür­den. Er hat­te die Nach­richt mit mei­ner Mar­kie­rung ver­se­hen, die ihm von Re­ling zur Ver­fü­gung ge­stellt wor­den war. Mi­ke Tor­pentouf muß­te noch im­mer glau­ben, die Sa­che mit der Ent­füh­rung der Dril­lin­ge sei gänz­lich un­ter uns ge­blie­ben.
    Wäh­rend der knapp drei­stün­di­gen Fahrt kon­fe­rier­ten Han­ni­bal und ich stän­dig mit Re­ling. Ki­ny hielt sich ab­seits. Sie saß im Bug des Fahr­zeugs in ei­nem ver­dun­kel­ten Raum und hielt ih­re te­le­pa­thi­schen Füh­ler aus­ge­streckt: Es war mög­lich, daß der Feind sich schon in der Nä­he be­fand.
    »Wir ha­ben uns auf Hen­der­won un­auf­fäl­lig um­ge­se­hen«, er­klär­te Re­ling. »Ganz be­son­ders in­ter­es­sier­te uns, auf wel­che Wei­se die Kin­der in die Hän­de der Ent­füh­rer ge­fal­len und von ih­nen ab­trans­por­tiert wor­den sind.«
    Er hat­te einen Pro­jek­tor auf­ge­stellt und warf ein Bild an die Wand. Es zeig­te ei­ne Stel­le des Weges, den die Kin­der je­den Mor­gen ge­gan­gen wa­ren, um zur Bus­hal­te­stel­le zu ge­lan­gen.
    »Un­se­re Un­ter­su­chun­gen wur­den bei Nacht und Ne­bel durch­ge­führt«, er­läu­ter­te der Al­te wei­ter, »da­mit ja nie­mand Ver­dacht schöpf­te. Na­tür­lich war es, als wir an­fin­gen, schon ziem­lich spät. Aber wir ent­deck­ten ein paar in­ter­essan­te Din­ge.«
    Ein zwei­tes Bild er­schi­en. Es zeig­te ei­ne Stel­le des Stran­des, kaum zwan­zig Me­ter vom Rand des Weges ent­fernt.
    »Wir fan­den deut­li­che Hin­wei­se, daß sich an die­sem Ort zwei Leu­te den größ­ten Teil der be­tref­fen­den Nacht über auf­ge­hal­ten ha­ben müs­sen. Nach un­se­rer Schät­zung sind sie et­wa ge­gen zwei Uhr mor­gens an Land ge­stie­gen und ha­ben ge­war­tet, bis die Kin­der sich auf den Weg zum Om­ni­bus mach­ten.«
    Das drit­te Bild be­deu­te­te einen Ka­me­raschwenk. Es zeig­te ei nen Bun­ga­low, der nur we­ni­ge Schrit­te von der Stel­le ent­fernt stand, die wir so­eben ge­se­hen hat­ten.
    »Das ist ein be­wohn­tes Haus. Ei­ne Fa­mi­lie mit drei Kin­dern lebt dort«, sag­te Re­ling mit be­mer­kens­wer­tem Ei­fer. »Wis­sen Sie, was das zu be­deu­ten hat?«
    In die­sem Au­gen­blick stell­te Han­ni­bal ei­ne merk­wür­di­ge Fra­ge.
    »Drei Kin­der, Sir! Kein Hund?«
    Re­ling schi­en die Fra­ge als völ­lig nor­mal zu emp­fin­den.
    »Nein, lei­der nicht. Kein Hund.«
    Ich sah von ei­nem zum an­dern.
    »Möch­te viel­leicht ei­ner von bei­den so gü­tig sein, mich auf­zu­klä­ren, wie ich die Sa­che ver­ste­hen soll?«
    Han­ni­bals Lä­cheln war na­he­zu mit­lei­dig.
    »Na­tür­lich, Großer. Ich ver­gaß ganz, daß man dich in jüngs­ter Zeit ziem­lich hart her­ge­nom­men hat. Es denkt sich nicht mehr so rasch, wie?«
    »Stel­len Sie sich vor!« er­gänz­te Re­ling: »Zwei Frem­de sit­zen am Strand, von zwei bis un­ge­fähr neun Uhr mor­gens. Um sechs Uhr geht in die­sen Brei­ten die Son­ne auf. Warum, glau­ben Sie, hat sie von die­sem Haus, dem Bun­ga­low mit den drei Kin­dern aus, nie­mand be­merkt?«
    Da end­lich ging mir ein Licht auf! Bei un­se­rer Be­stands­auf­nah­me des Er­bes, das die al­ten Mar­sia­ner uns hin­ter­las­sen hat­ten, wa­ren wir auch auf Ge­rä­te ge­sto­ßen, de­ren Funk­ti­on es war, ei­ne Zo­ne der Lich­ta­blen­kung zu schaf­fen. Das mag sich theo­re­tisch an­hö­ren. Prak­tisch wirk­te es sich so aus: Der­je­ni­ge, der ein sol­ches Ge­rät trug und es ak­ti­vier­te, wur­de für mensch­li­che Au­gen un­sicht­bar. Das Ge­rät er­zeug­te ein künst­li­ches Ener­gie­feld, des­sen Feld­li­ni­en die Ober­flä­che ei­nes El­lip­so­ids be­schrie­ben. Ein­fal­len­des Licht wur­de ge­zwun­gen, dem Ver­lauf der Feld­hül­le zu fol­gen. Es wur­de um den im In­nern des Fel­des be­find­li­chen Kör­per so­zu­sa­gen her­um­ge­lenkt,

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