Sicherheitsfaktor III
betreten durfte.
Das war eine wichtige Neuigkeit! Ich versuchte zu ergründen, wo diese Räume lagen. Die Informationen, die ich erhielt, waren nicht eindeutig; aber es schien, als ob der Kleine und ich uns bereits auf dem richtigen Wege befänden.
Dann begann ich nach Fo-Tieng zu suchen. Wenn er so nahe war, mußte ich sein Bewußtsein erkennen können. Ich streckte meine Sensoren so weit wie möglich aus, während wir weiter durch den unbelebten Stollen schritten. Und schließlich hatte ich Erfolg! Ich fand ein Bewußtsein, das Gedanken in kurzen Eruptionen und mit langen Pausen von sich gab. Das mußte Fo-Tieng sein! Er dachte an die soeben vollzogene Landung, bei der der Pilot anscheinend ein wenig glücklos zu Werk gegangen war und ziemlich hart aufgesetzt hatte. Und dann …!
Er ärgerte sich über die drei Mädchen, die sich in seiner Begleitung befanden und unaufhörlich weinten! Torpentoufs Drillinge! Fo-Tieng hatte sie mitgebracht … der Himmel mochte wissen woher! Er schickte sich an, mit ihnen in die Tiefe zu fahren. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als daß Torpentouf ohne Weigerung auf seine Forderung einging, damit er die drei Gören so bald wie möglich loswürde.
Und dann kam der Schock. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Fo-Tieng daran, was er von Mike Torpentouf wollte. Die ganze Zeit über hatten wir gerätselt, hatten uns darüber den Kopf zerbrochen … und nun lag es vor mir, klar und deutlich. Ich wußte jetzt, daß wir aus eigener Kraft nie darauf gekommen wären. Es war so ungeheuerlich, lag soweit abseits, daß kein logisch arbeitender Verstand in die Nähe der Antwort hätte kommen können.
Ich war entsetzt. Die Angst war wie ein physischer Schock, der mir in den Ohren dröhnte und mein Blut zum Gerinnen bringen wollte. Wenn Fo-Tieng mit seinem Vorhaben Erfolg hatte, stand womöglich das Ende der Menschheit bevor!
Ich schaltete ab, wandte mich an Hannibal. Er hatte ebenfalls gehorcht. Sein Bewußtsein war in Aufruhr.
»Kühles Blut, Kleiner!« mahnte ich ihn. »Mit Unbesonnenheit bringen wir uns an den Galgen.«
Er beherrschte sich sofort.
»Du weißt, wo es ist?« fragte er.
»Nicht genau«, mußte ich zugeben.
»Ich habe darauf besonders geachtet«, meinte er. »Fo-Tieng hat nicht lange daran gedacht, aber dieser Sekundenbruchteil genügte. Unmittelbar hinter dem Raum, in dem Torpentouf sich aufhält, beginnt die Zone, die nur von Fo-Tieng betreten werden darf. Unter anderem gibt es da eine Halle von beachtlichen Ausmaßen, in der auch der geheime Schacht mündet, durch den ein Aufzug von übrigens phänomenaler Größe läuft. Die Halle ist leer, bis auf …«
Er dachte den Begriff nicht zu Ende, aber ich sah das Bild, das dabei vor seinem inneren Auge stand: Ein riesiges Ding, ein Würfel von fünfunddreißig Metern Kantenlänge, aus marsianischem MA-Metall bestehend, mit leicht abgeflachten Kanten!
Fo-Tiengs Gedanken kamen jetzt von Sekunde zu Sekunde näher – mit einer Geschwindigkeit, die ein deutlicher Hinweis darauf war, wie schnell sich der Aufzug durch den Schacht bewegte. Der Gang, auf dem wir uns befanden, mündete in einen ebenso geräumigen Quergang und endete dort. Torpentoufs Gedanken kamen jetzt von schräg rückwärts. Wir waren an seinem Gefängnis vorbeigeschritten. Das machte nichts. Torpentouf zähl te im Augenblick erst in zweiter Linie. Wichtig war allein Fo-Tiengs Plan … und daß er verhindert wurde.
Die Wand vor uns bildete die Grenze des Bereichs, den Fo-Tieng für sich beanspruchte. Der Fels war glatt und ohne Fugen. Nirgendwo gab es die Spur einer Tür, eines Zugangs. In aller Eile formte sich in meinen Gedanken ein Plan, wie wir in den geheimen Bereich eindringen könnten. Wir
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