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Sicherheitsfaktor III

Sicherheitsfaktor III

Titel: Sicherheitsfaktor III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­tre­ten durf­te.
    Das war ei­ne wich­ti­ge Neu­ig­keit! Ich ver­such­te zu er­grün­den, wo die­se Räu­me la­gen. Die In­for­ma­tio­nen, die ich er­hielt, wa­ren nicht ein­deu­tig; aber es schi­en, als ob der Klei­ne und ich uns be­reits auf dem rich­ti­gen We­ge be­fän­den.
    Dann be­gann ich nach Fo-Ti­eng zu su­chen. Wenn er so na­he war, muß­te ich sein Be­wußt­sein er­ken­nen kön­nen. Ich streck­te mei­ne Sen­so­ren so weit wie mög­lich aus, wäh­rend wir wei­ter durch den un­be­leb­ten Stol­len schrit­ten. Und schließ­lich hat­te ich Er­folg! Ich fand ein Be­wußt­sein, das Ge­dan­ken in kur­z­en Erup­tio­nen und mit lan­gen Pau­sen von sich gab. Das muß­te Fo-Ti­eng sein! Er dach­te an die so­eben voll­zo­ge­ne Lan­dung, bei der der Pi­lot an­schei­nend ein we­nig glück­los zu Werk ge­gan­gen war und ziem­lich hart auf­ge­setzt hat­te. Und dann …!
    Er är­ger­te sich über die drei Mäd­chen, die sich in sei­ner Be­glei­tung be­fan­den und un­auf­hör­lich wein­ten! Tor­pentoufs Dril­lin­ge! Fo-Ti­eng hat­te sie mit­ge­bracht … der Him­mel moch­te wis­sen wo­her! Er schick­te sich an, mit ih­nen in die Tie­fe zu fah­ren. Er wünsch­te sich nichts sehn­li­cher, als daß Tor­pentouf oh­ne Wei­ge­rung auf sei­ne For­de­rung ein­ging, da­mit er die drei Gö­ren so bald wie mög­lich los­wür­de.
    Und dann kam der Schock. Für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de dach­te Fo-Ti­eng dar­an, was er von Mi­ke Tor­pentouf woll­te. Die gan­ze Zeit über hat­ten wir ge­rät­selt, hat­ten uns dar­über den Kopf zer­bro­chen … und nun lag es vor mir, klar und deut­lich. Ich wuß­te jetzt, daß wir aus ei­ge­ner Kraft nie dar­auf ge­kom­men wä­ren. Es war so un­ge­heu­er­lich, lag so­weit ab­seits, daß kein lo­gisch ar­bei­ten­der Ver­stand in die Nä­he der Ant­wort hät­te kom­men kön­nen.
    Ich war ent­setzt. Die Angst war wie ein phy­si­scher Schock, der mir in den Oh­ren dröhn­te und mein Blut zum Ge­rin­nen brin­gen woll­te. Wenn Fo-Ti­eng mit sei­nem Vor­ha­ben Er­folg hat­te, stand wo­mög­lich das En­de der Mensch­heit be­vor!
     
    Ich schal­te­te ab, wand­te mich an Han­ni­bal. Er hat­te eben­falls ge­horcht. Sein Be­wußt­sein war in Auf­ruhr.
    »Küh­les Blut, Klei­ner!« mahn­te ich ihn. »Mit Un­be­son­nen­heit brin­gen wir uns an den Gal­gen.«
    Er be­herrsch­te sich so­fort.
    »Du weißt, wo es ist?« frag­te er.
    »Nicht ge­nau«, muß­te ich zu­ge­ben.
    »Ich ha­be dar­auf be­son­ders ge­ach­tet«, mein­te er. »Fo-Ti­eng hat nicht lan­ge dar­an ge­dacht, aber die­ser Se­kun­den­bruch­teil ge­nüg­te. Un­mit­tel­bar hin­ter dem Raum, in dem Tor­pentouf sich auf­hält, be­ginnt die Zo­ne, die nur von Fo-Ti­eng be­tre­ten wer­den darf. Un­ter an­de­rem gibt es da ei­ne Hal­le von be­acht­li­chen Aus­ma­ßen, in der auch der ge­hei­me Schacht mün­det, durch den ein Auf­zug von üb­ri­gens phä­no­me­na­ler Grö­ße läuft. Die Hal­le ist leer, bis auf …«
    Er dach­te den Be­griff nicht zu En­de, aber ich sah das Bild, das da­bei vor sei­nem in­ne­ren Au­ge stand: Ein rie­si­ges Ding, ein Wür­fel von fünf­und­drei­ßig Me­tern Kan­ten­län­ge, aus mar­sia­ni­schem MA-Me­tall be­ste­hend, mit leicht ab­ge­flach­ten Kan­ten!
    Fo-Ti­engs Ge­dan­ken ka­men jetzt von Se­kun­de zu Se­kun­de nä­her – mit ei­ner Ge­schwin­dig­keit, die ein deut­li­cher Hin­weis dar­auf war, wie schnell sich der Auf­zug durch den Schacht be­weg­te. Der Gang, auf dem wir uns be­fan­den, mün­de­te in einen eben­so ge­räu­mi­gen Quer­gang und en­de­te dort. Tor­pentoufs Ge­dan­ken ka­men jetzt von schräg rück­wärts. Wir wa­ren an sei­nem Ge­fäng­nis vor­bei­ge­schrit­ten. Das mach­te nichts. Tor­pentouf zähl te im Au­gen­blick erst in zwei­ter Li­nie. Wich­tig war al­lein Fo-Ti­engs Plan … und daß er ver­hin­dert wur­de.
    Die Wand vor uns bil­de­te die Gren­ze des Be­reichs, den Fo-Ti­eng für sich be­an­spruch­te. Der Fels war glatt und oh­ne Fu­gen. Nir­gend­wo gab es die Spur ei­ner Tür, ei­nes Zu­gangs. In al­ler Ei­le form­te sich in mei­nen Ge­dan­ken ein Plan, wie wir in den ge­hei­men Be­reich ein­drin­gen könn­ten. Wir

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