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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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flüsterte Caroline. »Seit Jahren warte ich auf diesen Augenblick. Als Erstes müssen wir schnell einen Termin mit Vonda absprechen.«
    »Wer ist Vonda?«
    »Die Frau, die dich am ganzen Körper enthaaren und Form in deine wilde Frisur bringen wird.«
    Jane starrte den Hörer in ihrer Hand an. »Enthaaren?«
    »Und frisieren.«
    »Als ich dir das letzte Mal gestattet habe, mich zu frisieren, sah ich hinterher aus wie eine Punkerin.«
    »Das war in der zehnten Klasse, und nicht ich werde dich frisieren. Nach dem Friseur gehen wir zu Sara, der Frau aus unserer Kosmetikabteilung. Sie ist eine wahre Künstlerin.«
    »Ich dachte eigentlich nur an ein bisschen Wimperntusche und Lipgloss. Ein hübsches schwarzes Cocktailkleid und ein Paar billige Pumps.«
    »Und wir haben gerade ein paar fantastische Ferragamos hereinbekommen«, plapperte Caroline weiter, als hätte Jane überhaupt nichts gesagt. »In Rot. Die passen perfekt zu einem umwerfenden kleinen Betsey Johnson, das ich in der oberen Etage gesehen habe.«

8. KAPITEL
     

Boomer: Ein harter Schuss
     
    Luc zupfte die Manschetten an seinen Handgelenken zurecht und schloss sie mit Manschettenknöpfen aus Onyx. Am Morgen während des Trainings hatte er gehört, dass Jane mit Darby zu dem Bankett kommen würde, das an diesem Abend stattfand. Er konnte es kaum erwarten zu sehen, was sie anhatte – zweifellos etwas Schwarzes. Er hob die Hände und schloss den hohen Kragen seines gestärkten weißen Hemdes ebenfalls mit einem Onyxknopf. Seit dem Spiel gegen Vancouver hatte er Jane nicht mehr gesprochen.
    Der Ersatz-Keeper hatte die letzten zwei Spiele übernommen, was Luc eine wohlverdiente Verschnaufpause gewährte, und deshalb hatte er keine Gelegenheit gehabt, mit Jane zu reden. Nicht, dass er ihr irgendetwas hätte sagen wollen. Aber er unterhielt sich gern mit ihr, und es machte ihm Spaß, sie ein bisschen zu provozieren, um ihre Reaktion zu testen. Um zu sehen, ob sie lachte oder Augen und Lippen zusammenkniff. Oder ob er ihre blassen Wangen zum Erröten bringen konnte.
    Er knöpfte die anthrazitfarbenen Hosenträger an den Bund seiner Hose mit Bügelfalten und überlegte, ob Jane und Darby jetzt ein Paar waren. Er glaubte es eigentlich nicht. Zumindest wollte er es nicht glauben. Jane war temperamentvoll und hatte ein großes Mundwerk, und ein stutzerhafter Bürohengst war nichts für sie. Es war kein Geheimnis, dass Darby sich gegen Lucs Wechsel zu den Chinooks ausgesprochen hatte und dass die beiden Männer einander nur ertrugen, weil sie es mussten. In Lucs Augen war Darby Hogue ein Weichei, während Jane Mumm hatte. Das war’s wohl auch, was ihm so an ihr gefiel. Sie ging Unannehmlichkeiten nicht aus dem Weg. Sie stellte sich ihnen, ohne mit der Wimper zu zucken. So klein sie auch war.
    Luc griff nach seiner schwarzen Smokingschleife und trat vor die verspiegelten Schranktüren. Er legte die Schleife flach um den Kragen und schlug ein Ende über das andere. Unzufrieden mit der Länge auf beiden Seiten, fing er noch einmal von vorn an. Er brauchte drei Ansätze, bevor die Schleife perfekt saß. Gewöhnlich hatte er nichts dagegen einzuwenden, sich in seinen Smoking zu werfen und an Banketten teilzunehmen – schon gar nicht, wenn es Bankette zu Ehren von Torhüterkollegen waren –, aber dieser Abend war kein gewöhnlicher. An diesem Abend besuchte seine Schwester mit einem Typen mit gepiercter Nase ein Schulfest.
    Luc nahm seine Armbanduhr vom Nachttisch, legte sie sich ums Handgelenk und ging zu Maries Zimmer. Er würde erst aufbrechen, wenn ihr Tanzpartner gekommen war, um sie abzuholen. Nur zu gut verstand er, was in den Köpfen von halbwüchsigen Jungen vorging, und er hatte vor, sich diesen Zack genau anzusehen und den Burschen wissen zu lassen, dass er zu Hause sein und warten würde, bis Marie heimkam. Er wollte da sein, um Zacks Hand ein bisschen zu fest zu schütteln, ihm mit einem Blick zu verstehen zu geben, dass er sich nicht an seine Schwester heranzumachen hatte, und um ihn allgemein ein bisschen einzuschüchtern. Luc mochte nicht unbedingt der beste aller Brüder sein – davon war er weit entfernt –, aber solange Marie bei ihm wohnte, würde er sie beschützen.
    Er hatte beschlossen, Gespräche über den Wechsel auf ein Internat bis nach dem Tanzfest zu verschieben. Marie hatte es so viel Spaß gemacht, sich ein Kleid und ein paar Schuhe auszusuchen, dass es ihm nicht der richtige Zeitpunkt schien, um das Thema zur Sprache zu bringen.
    Luc

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