Sie kam, sah und liebte
»Wir sind ein bisschen ausgeflippt.«
Er blieb stehen. »Du bist mit Hogue ausgeflippt?«
Sie hätte beinahe gelacht. Das einzig Ausgeflippte an ihr war ihre Fantasie. »Unter all dem Haargel ist er ein unbezähmbarer Mann.«
Luc begann wieder zu tanzen. »Erzähl mir mehr.« Sein Atem strich an ihrer Schläfe vorbei, und sie legte die Finger um seine Schulter.
»Willst du Einzelheiten wissen?«
»Ja, bitte.«
Jetzt lachte sie wirklich. Er selbst hatte wahrscheinlich schon Dinge getan, von denen Honey Pie nur träumen konnte. Jane bezweifelte, dass es ihr gelingen würde, ihn zu schockieren. »Ich fürchte, dir steht eine Enttäuschung bevor, es sei denn, ich denke mir etwas aus.«
»Dann denk dir was aus.«
Konnte sie das? Hier auf der Tanzfläche? Wenn sie die Augen schloss, konnte sie dann vielleicht Honey Pie sein? Die Frau, die mit einem einzigen Lächeln wildes Begehren in den Männern weckte? In Männern wie Luc.
»Aber was Gutes«, fügte er hinzu. »Keine Peitschen, bitte. Ich steh nicht auf Sado-Maso.«
Es war verlockend. Verlockend, sich an seine Brust sinken zu lassen und so zu tun, als wäre sie der Typ Frau, der einen Mann wie Luc befriedigen konnte. Der Typ Frau, der Anzüglichkeiten flüsterte und Männer zum Betteln brachte. Für ihren nächsten Artikel in Him würde sie versuchen, Honey Pie so eine Geschichte anzudichten. Männer mochten das. »Siehst du gern zu?«
»Ich bin lieber selbst tätig«, sagte er dicht an ihrem Ohr. »Das ist viel interessanter.«
Aber sie konnte es nicht. Sich allein in der eigenen Wohnung etwas auszudenken war eine Sache, aber in Lucs Armen im SkyLine zu tanzen, das war etwas völlig anderes. Sie konnte es nicht auf die Spitze treiben, und das Beste, was ihr einfiel, war: »Darby ist ein Tier. Kann sein, dass keiner von uns beiden sich je davon erholt. Überhaupt sollte ich mich jetzt lieber setzen. Ich bin total erschöpft.«
Luc wich zurück und sah ihr ins Gesicht. »Sag nicht, das ist alles, was du zu bieten hast. Da bist du ja im Blödeln besser. Und auch in der Beziehung bist du keine große Nummer.«
»Reden wir lieber über etwas anderes.« Über ein ungefährliches Thema.
Er schwieg eine Weile, dann sagte er: »Du siehst gut aus heute Abend.«
»Danke. Du siehst auch nicht übel aus.« Er zog sie wieder an sich, und sie strich, das Material seines Jacketts ertastend, mit den Fingerspitzen über seine Schultern. Wenn sie sich nur ein kleines bisschen vorneigte, stieg ihr der Duft seines Herrenparfüms in die Nase. »Sehr gut sogar.«
»Mir gefällt deine Frisur.«
»Ich war heute Morgen beim Friseur. Frisch geschnitten sieht mein Haar gut aus, aber die Probe aufs Exempel findet erst morgen früh statt, wenn ich es wasche.«
Als er sprach, war seine Stimme ein samtiges Schnurren dicht an ihrem Ohr. »Ich wasche mir einfach die Haare und fertig.«
Sie schloss die Augen. Schön, ein nettes, langweiliges, sicheres Gesprächsthema. Haarpflege.
»Dein Kleid ist toll.«
Noch so ein sicheres Gesprächsthema. »Danke. Es ist nicht schwarz.«
»Das ist mir auch schon aufgefallen.« Er ließ die Hand von ihren Rippen bis tief in ihren Rücken gleiten. »Was meinst du, würdest du es vielleicht einmal falsch herum anziehen ?«
Seine Berührung schien sie von innen her zu erwärmen, und ein aufgeschrecktes Lachen entschlüpfte ihrem Mund. »Nein. Das glaube ich nicht.«
»Schade. Ich würde es gern mal sehen, wenn du es falsch rum trägst.«
Die Musik um Jane herum war laut, während in ihrem Inneren alles ganz still wurde. Luc Martineau, mit seinem frechen Grinsen und seinem tätowierten Hufeisen, wollte sie nackt sehen. Unglaublich. Ihre Haut prickelte unter der Oberfläche, heiß und voller lebendiger Empfindungen. Verlangen und Begehren machten sich tief in ihrem Leib bemerkbar, und sie fragte sich, ob Luc es wohl merkte, wenn sie sich jetzt an ihn lehnte. Nur so weit, dass sie an seinem Hals sein Parfüm riechen konnte. Direkt über dem schwarzen Band seiner Smokingschleife und dem gestärkten Kragen.
»Jane?«
»Hm?«
»Marie ist zurück. Unser Flug geht sehr früh morgens, und wir sollten lieber aufbrechen.«
Jane blickte auf in die Schatten, die sein Gesicht streichelten. Während unkeusche Gedanken ihren Kopf bevölkerten, wirkte er völlig unbeteiligt. Ich würde es gern mal sehen, wenn du es falsch rum trägst , hatte er gesagt. Zweifellos machte er sich lustig über sie. »Ich hole meinen Mantel.«
Er nahm die Hand von ihrem
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