Sie kam, sah und liebte
Die Fahrt in der Limousine war irre.«
»Ich sehe euch beide dann morgen am Flughafen«, sagte Darby und entfernte sich in Richtung Aufzug.
Während Jane ihm nachblickte, fragte sie: »Wer ist Dion?«
»Junge, Junge, du weißt wirklich nicht viel über Hockey.« Luc nahm sie beim Ellbogen und zog sie, ohne auch nur zu fragen, auf die gedrängt volle Tanzfläche. Er griff nach ihrem winzigen Handtäschchen und stopfte es in seine Jacketttasche. Er nahm ihre Hand in seine und legte die warme Innenfläche der anderen an ihre Rippen.
Dank ihrer hochhackigen Schuhe befanden sich ihre Augen auf der Höhe seines Mundes; ihre freie Hand legte sie auf seine Schulter. Die Beleuchtung auf der Tanzfläche warf einen diagonalen Schatten über sein Gesicht, und Jane beobachtete seine Lippen, als er sprach. »Pierre Dion ist ein bewährter Spitzenstürmer«, sagte er. »Er kennt das Eis. Wenn er von seinem Lieblingspunkt aus schießt, ist der Puck so gut wie nicht zu halten.«
Seltsame Dinge geschahen mit Janes Nervenenden, als sie Lucs Lippen beim Sprechen betrachtete, und sie hob den Blick zu seinen Augen. Es war wohl besser, nicht über Lieblingspunkte zu reden. »Deine Schwester scheint ein sehr nettes Mädchen zu sein.«
»Tatsächlich?«
»Du klingst erstaunt.«
»Nein.« Er blickte über ihren Kopf hinweg. »Sie ist nur launisch und unberechenbar, und heute Abend ging es ihr nicht gut. Sie war zu einem Schulfest eingeladen, aber der Typ hat sich in letzter Minute entschlossen, mit einer anderen hinzugehen. «
»Das ist gemein. So ein fieses Schwein!«
Er sah ihr wieder in die Augen. »Ich habe ihr angeboten, dem Bengel in den Arsch zu treten, aber das hätte Marie zu peinlich gefunden.«
Aus irgendeinem Grund hatte Jane das Gefühl, sich noch mehr in ihn zu verknallen. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, und das nur, weil er wegen seiner Schwester jemandem in den Arsch treten wollte. »Du bist ein guter Bruder.«
»Eigentlich nicht.« Mit dem Daumen strich er über ihren Handrücken und zog sie ein bisschen enger an sich. »Sie weint häufig, und ich weiß nicht, was ich tun soll.«
»Sie hat gerade ihre Mutter verloren. Da kannst du gar nichts tun.«
Sein Knie stieß gegen ihres. »Das hat sie dir erzählt?«
»Ja, und ich weiß, wie es ihr geht. Ich habe auch meine Mutter verloren. Ich habe ihr gesagt, sie soll mich anrufen, wenn sie mal jemanden zum Reden braucht. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.«
»Ich habe nicht das Geringste dagegen. Ich finde, sie braucht dringend eine Frau, mit der sie sich aussprechen kann. Ich habe eine Frau eingestellt, die sich um sie kümmert, wenn ich unterwegs bin, aber Marie mag sie offenbar nicht sonderlich.« Er überlegte kurz, dann fuhr er fort: »Was sie dringend braucht, ist jemand, der mit ihr einkaufen geht. Jedes Mal, wenn ich ihr meine Kreditkarte gebe, kommt sie mit einer Tüte Süßigkeiten und ein paar Sachen zurück, die ihr zwei Nummern zu klein sind.«
Das war die Erklärung für das zu enge Kleid. »Ich könnte sie mit meiner Freundin Caroline bekannt machen. Sie ist ein Naturtalent, wenn es darum geht, jemanden auszustaffieren.«
»Das wäre großartig, Jane. Ich weiß überhaupt nichts über Mädchen.«
Selbst wenn sie nicht über ihn recherchiert hätte, hätte sie binnen fünf Sekunden nach dem ersten Treffen gewusst, dass Luc eine ganze Menge über Mädchen wusste. Es lag im Ausdruck seiner Augen und in seinem siegesgewissen Lächeln. »Du willst sagen, du weißt überhaupt nichts über Schwestern. «
»Ich weiß überhaupt nichts über meine kleine Schwester«, sagte er mit einem frechen Grinsen. »Aber ich bin tatsächlich einmal mit Zwillingen ausgegangen.«
»Ja.« Sie krauste die Stirn. »Du und Hef.«
Er lachte herzlich über sich selbst. »Du bist so leichtgläubig«, sagte er, als die Musik zu Ende war, und trat einen Schritt zurück. Aber statt Jane aus seinen Armen zu entlassen, zog er sie an seine Brust. Die Band stimmte einen weiteren Song an. »Was hast du in der Limousine mit Hogue gemacht ?«, fragte er an ihrem Haar.
»Wie bitte?«
»Du hast dich bei Darby für eine irre Fahrt in einer Limousine bedankt.«
Sie hatten Champagner getrunken und mit dem Fernseher herumgespielt, während der Chauffeur sie durch die Stadt kutschierte, als wären sie Bill und Melinda Gates. Aber vermutlich war es nicht das, was Luc hören wollte. Er hatte schmutzige Gedanken, und sie beschloss, ihm etwas zu bieten, worüber er nachdenken konnte.
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