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Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Titel: Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Roux
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wirkt inzwischen nicht mehr wie ein heimatloser Holzfäller.
    »Ja! Genau darauf will ich hinaus. Wir müssen anfangen, sie zu benutzen, aber mit Bedacht, okay? Und ich weiß, das ist jetzt krass, aber wir müssen das Klo hier ausleeren. Wir wechseln uns ab, damit keiner ohnmächtig wird. In der Besenkammer am Ende des Flurs gibt es einen Eimer. Ich glaube nicht, dass sich die Zombies um ein bisschen Scheiße und Pisse kümmern, also kippen wir es kurzerhand raus in den Laden«, führe ich aus. Da schnellt Phils Kopf hoch, als hätte ihn jemand in seine Gedärmski getreten. »Ja, Phil, was gibt’s?«
    »Das können wir nicht machen«, sagt er mit überraschendem Nachdruck. Er hat keine Tränensäcke unter den Augen, denn er schläft mehr als wir alle zusammen, mehr als eine narkoleptische alte Katze.
    »Wie meinst du das?«, platzt Ted heraus und setzt sich auf, um Phil besser ansehen zu können. Ted isst immer gut und beginnt zuzunehmen. Es steht ihm. Allerdings sieht er mit seiner gesprungenen Brille und dem unbezähmbaren Haar immer noch aus wie ein Pfadfinder. »Wir können das so nicht schleifen lassen, Mann, es ist zu verkackt heftig.«
    »Ted hat recht«, sage ich. »Er hat absolut recht.«
    »Aber das ist der Laden .«
    »Oh, um Himmels willen, Phil, ich glaube kaum, dass wir in den nächsten paar Monaten wieder öffnen werden, okay? Zerbrich dir also bitte jetzt nicht den Kopf darüber. Du bist überstimmt, Scheiße noch mal.« Ich kann gar nicht beschreiben, wie befriedigend es sich anfühlt, ihn kurzerhand in seine Schranken zu verweisen. Er hat sich zwar nicht gerade danebenbenommen, war aber bisher mit Sicherheit auch keine große Hilfe.
    »Na ja … versucht es einfach in Richtung der Türen zu kippen«, füge ich hinzu, und das scheint ihn ein wenig zu beruhigen. »Von jetzt an müssen wir die Toiletten hinten im Flur benutzen. Geht nie allein, guckt in alle Ecken und passt auf, dass immer jemand Wache hält. Alle drei Tage leeren wir sie aus.«
    Matt und Janette begeben sich widerwillig zur Tür. Sie sehen verbiestert aus, während sie sich bereitmachen, den Eimer aus der Besenkammer zu holen. Bei Matt war das vorhersehbar, aber von Janette hatte ich eigentlich gehofft, die Möglichkeit, etwas zum Wohle aller zu tun, würde sie ein wenig aufmuntern. Phil wandert zurück in sein Büro und knallt die Tür so fest zu, dass die Fotos an den Wänden rascheln und tanzen. Hollianted kommen an meine Seite, und ich bin mordsdankbar für ihr Lächeln, auch wenn sie erschöpft und angespannt aussehen.
    »Also, das ist doch ganz gut gelaufen, oder?«, fragt Ted grinsend. Er hat ein wenig Isolierband um das Gelenk seiner Brille gewickelt. Ein charmanter Effekt.
    »Wie Brötchenbacken.«
    Ich übernehme die erste Scheißeschicht, wie Ted das Unternehmen getauft hat. Es ist eine noch viel üblere Aufgabe als angenommen, und es dauert eine endlose Ewigkeit. Glaubt mir, wenn man einen Eimer randvoll mit schlammigen Fäkalien hat, tut man praktisch alles, um sich ja nicht damit zu bekleckern – oder den Boden des Raums, in dem man leben muss, oder sonst irgendwen, der einem gerade in den Weg gerät. Das bedeutet, es geht nur extrem langsam und stressig voran. Obendrein muss man ständig würgen und versucht, nur durch den Mund zu atmen, aber selbst dann ist es, als würde man es schmecken . Scheißeteilchen, Pissedunst.
    Himmel noch mal.
    Ich bin auf dem letzten Gang meiner Schicht, als es passiert. Ted hält für mich Wache, während ich meinen kleinen, irren Parcours laufe: Mit dem Eimer das Klo ausschöpfen, ihn vorsichtig und zugleich so schnell wie möglich durch den Pausenraum schleppen, dann rasch zur Tür hinaus und durch den Laden rüber zu den geborstenen Schaufenstern. Ich habe dann doch das meiste nach draußen geschüttet. Phil hat recht, es ist daneben, eimerweise Scheiße auf den Fußboden des Buchladens zu kippen. Also mache ich ihn und, wie ich denke, auch alle anderen glücklich, indem ich den Inhalt des Eimers durch die kaputten Fenster hinausschleudere.
    Das gibt mir außerdem Gelegenheit, einen Blick auf die Außenwelt zu erhaschen, und das lasse ich mir nur ungern entgehen. Die rollende Rauchwalze hat sich weitgehend verzogen, und man kann die Gebäude auf der anderen Straßeseite sehen. Auch dort sind sämtliche Schaufenster zerschlagen. Es ist fast ein bisschen befriedigend, die überteuerte Snobschatulle, die sich Boutique schimpft, verwüstet und ausgeweidet zu sehen. Aber nur fast. Hier und

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