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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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was wäre schon genug.«
    »Ein bißchen weniger Faulheit könnte Wunder wirken.«
    »Ich bin nicht faul. Ich habe lediglich meine Dingsda..., meine Berufung im Leben noch nicht gefunden.« Danny setzte sich auf. »Ich bin wirklich nicht faul. Nicht wirklich. Felix? Bin ich faul? Nicht wirklich, oder?«
    »Darauf antworte ich nicht.«
    »Doch, sag es mir. Ich bin auch nicht beleidigt. Du meinst also, ich sei stinkfaul? Ist das dein Eindruck von mir?«
    »Ja.«
    Danny rappelte sich vom Bett auf. »Vielen Dank«, sagte er gekränkt.
    Felix streichelte seine Kamera. »Du wolltest, daß ich es dir sage.«
    »Du hättest schwindeln können.«
    »Wirst du dir einen Ferienjob suchen?«
    »Nun...«
    »Soll ich noch mal schwindeln?«
    »Du wirst es nicht glauben, aber ich suche mir einen.«
    Felix stand abrupt auf und trat ans Fenster. »Was ist da gerade vorbeigekommen? Hast du das gesehen? Ein Schwein! Ein fliegendes Schwein!«
    »Du wirst es ja sehen«, sagte Danny, »du Klugscheißer. Du wirst es schon sehen.«

    Von einer Welle der Empörung dorthin getragen, fand sich Danny auf der Arbeitsvermittlungsstelle wieder. Er saß auf einem Stuhl und wartete darauf, daß man ihm Fragen stellte. Zwischen dem bleiernen »denen werd’ ich’s zeigen« in seinem Kopf und seiner natürlichen Abneigung gegen jede Art von Anstrengung stellte sich langsam ein Gleichgewicht ein.
    Gerade als er sich entschlossen hatte, sich wieder davonzuschleichen, stellte er fest, daß er als nächster an der Reihe war. Endlich im Büro drin beantwortete er eine lange Liste von Fragen. Er verließ das Gebäude zu seiner höchsten Verwunderung mit einer Karte in der Hand und einem Termin zu einem ersten Vorstellungsgespräch am nächsten Morgen.
    Auf der Karte stand die Adresse einer Umzugsfirma. Da ihre festangestellte Empfangsdame krank war, suchten sie jemanden für sechs Wochen. Er sollte die Anrufe entgegennehmen und im Büro Ordnung halten. Danny war sich nicht sicher, ob ihm die Vorstellung gefiel oder ob sie ihn schreckte. Alles in allem aber war er ziemlich stolz auf sich. Das Gefühl überraschte ihn; das Gefühl, tatsächlich etwas unternommen zu haben. Die Tatsache, daß praktisch jedes menschliche Wesen im Land so etwas zu einer gewissen Zeit unternehmen mußte, spielte dabei keine Rolle. Lisa wollte er es als erster sagen. Während ihres langen Gesprächs am Sonntagnachmittag hatte er den Eindruck gewonnen — um es mal bewußt vorsichtig auszudrücken — , daß sie ihn für noch ziemlich grün hinter den Ohren hielt.
    Sein Vater saß neben dem Telefon, eine Zeitung auf den Knien. Sie war so gefaltet, daß eine Seite mit viel Kleingedrucktem obenauf lag. Einiges war rot eingerahmt. Vater kaute an einem Bleistift… Die wenigen Zeilen, die er sich in seiner eckigen Schrift auf einem Block notiert hatte, waren wieder durchgestrichen.
    »Hallo, Blitz«, begrüßte ihn der Vater und lächelte ohne Überzeugung.
    »Hallo; ich habe ein Vorstellungsgespräch«, sagte Danny, »für einen Ferienjob. Schau her.« Er reichte seinem Vater die Karte.
    »Wer ist hier ein kluges Kind?«
    »Ich.«
    »Aber denk dran, dein Sonntagslätzchen anzuziehen.«
    »Es ist doch nur eine Umzugsfirma.«
    »Zieh trotzdem einen Anzug an. Selbst wenn du später im Blaumann arbeitest. Für das erste Gespräch mußt du dich in einen Anzug werfen.«
    »Okay. Ist Lisa da?«
    »Oben. Sie...« Doch Danny war schon weg.
    Er klopfte an ihre Tür.
    Sie lag, lang ausgestreckt, auf dem Boden, umgeben von einem Halbkreis von Papieren in Weiß, Grün und Pink, alle dicht beschrieben. Sie trug hautenge verwaschene Jeans und ein übergroßes Mickey-Mouse-T-Shirt. Danny widerstand der Versuchung, ihren Hintern anzustarren. Sie drehte sich zu ihm um. Das Haar hing ihr ins Gesicht.
    »Störe ich?« fragte Danny. »Hast du viel zu tun?«
    »Ziemlich.« Sie rollte sich auf den Rücken und setzte sich auf. »Aber nie zuviel für dich.«
    Solche Sachen sagte sie ziemlich oft. Danny wußte nicht, ob sie es aus reiner Freundlichkeit tat oder weil sie ihn wirklich mochte. Von Nicky als Sonderfall einmal abgesehen, war es Danny nicht gewohnt, daß jemand in dieser Weise mit ihm redete; nicht von Jungs, denn die redeten nie so miteinander, und auch nicht von Mädchen. Es war etwas Neues für ihn, und er wußte nicht so recht, wie er damit umgehen sollte. Vor allem, da er sich Hals über Kopf in Lisa verliebt hatte.
    Er erzählte ihr von dem Vorstellungsgespräch. Sie reagierte darauf, als habe

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