Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
Vom Netzwerk:
zu einer Einkaufsexpedition in die Stadt. Dannys Vater verbrachte den Morgen damit, Erbrochenes von einem betrunkenen Fahrgast der vergangenen Nacht aus dem Auto zu waschen. Danny sah eine gewisse Gerechtigkeit darin.
    Von Nicky kam ein Brief. Zwei Seiten mit Sonnenöl-Fingerabdrücken darauf und nur drei Küssen. Das P.S. lautete: »Hast du unser Zimmer schon gestrichen?« Die Zeit verging schneller, als er es erwartet hatte. In vierzehn Tagen kam Nicky zurück. Er begann sie heftig zu vermissen. Er fragte sich, ob es möglich sei, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben. Um sich abzulenken, besuchte er am Nachmittag Felix.
    »Das ist nur deine Gier«, sagte Felix.
    »Sehe ich nicht so.«
    »Du kannst nicht gleichzeitig zwei Mädchen lieben.«
    »Lisa ist kein Mädchen.«
    »Okay, dann eben ein Mädchen und eine Frau. Möglich ist es trotzdem nicht. Aus einer Menge von Gründen ist es nicht möglich.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel würde eine zwanzigjährige Frau nie...«
    »...einundzwanzig...«
    »...eine einundzwanzigjährige Frau würde sich nie mit einem Teenager einlassen, außer in deiner irregeleiteten Phantasie vielleicht.«
    Danny schaute ihn von der Seite her an. »Vor ein paar Tagen bin ich nachts in ihrem Zimmer gewesen.« Er machte eine Pause und wartete auf eine Reaktion. Es kam keine. »Ich lag auf ihrem Bett, und sie hat mein Haar gestreichelt. Und ich hab’ den Arm um sie gelegt. Ich durfte ihre Brust berühren.«
    Felix krümmte sich vor Lachen. Als er sich wieder eingeholt hatte, meinte er: »Und was hast du gefühlt, als du aufgewacht bist? Du kennst doch den Spruch: Ein Junge, der mit Sexproblemen im Kopf ins Bett geht, findet die Lösung auf seinem Bauch.«
    »Es war kein Traum«, sagte Danny.
    Felix sah ihn an, dann grinste er. »Na gut. Und was geschah dann?«
    »Sag’ ich dir nicht.«
    »Dann werde ich es dir sagen. Sie rief: >Nimm die Hände da weg, oder ich bring dich um.< Und du hast den Schwanz eingezogen und dich davongeschlichen. Das ist passiert.«
    »Stimmt nicht. Wir haben uns geliebt.«
    »Quatsch.«
    »Ach ja?« Danny war beleidigt.
    »Ja. Und ich sag’ dir auch, warum. Erinnerst du dich noch, als du vor ein paar Wochen zu Nicky gingst und ihre Eltern waren nicht da?«
    »Ja.«
    Ihre Eltern hatten sich in der Stadt ein Musical angeschaut. Zum ersten Mal befanden sich er und Nicky allein im Haus. Ein Intimitäten-Seismograph hätte wahrscheinlich nur ein leichtes Zittern verzeichnet, doch für Danny war es ein völlig neues Gefühl, daß er jemanden so geküßt und in den Armen gehalten hatte.
    »Am nächsten Tag bist du mit diesem breiten Idiotengrinsen auf dem Gesicht herumgegangen. Was heißt gegangen, - geschwebt bist du. Erinnerst du dich? Und du hast mich in die Ecke gezerrt und mir erzählt, du hättest sie geknuddelt, und sie hätte dich auf die allerwunderbarste Art geküßt, die es gibt. Tagelang hast du von nichts anderem geredet.«
    Bei der Erinnerung daran erschien wieder das selige Grinsen auf Dannys Gesicht.
    Felix zeigte mit dem Finger auf ihn. »Da haben wir es«, sagte er. »Ganz genau so. So bescheuert hast du damals auch in die Weltgeschichte gegrinst, und da hattest du Nicky nur geknutscht. Wenn du wirklich mit Lisa im Bett gewesen wärst, hättest du vorhin nicht die Treppe benutzt. Du wärst durchs Fenster hereingeschwebt, ein meterbreites Grinsen zwischen den Ohren.« Felix wies nach oben. »Ich müßte dich von der Decke kratzen, wenn’s wahr wäre. Daher weiß ich, daß es unmöglich wahr sein kann.«
    Danny schwieg.
    »Nun?« meinte Felix. »Irgendwelche Einwände?«
    Danny schwieg noch einen Augenblick lang, dann sagte er: »Sie hat mir gesagt, daß sie nicht in mich verliebt ist.«
    »Hattest du das je angenommen?«
    »Ich weiß nicht recht.« Danny lachte. »Auf eine Art war ich..., irgendwie war ich erleichtert.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Meine Güte, sie hätte dich bei lebendigem Leib aufgefressen.«
    »Ja, wahrscheinlich. Obwohl ich mich vielleicht daran gewöhnen könnte. Oder hätte gewöhnen können.«
    »Mit deinen Phantasien bis du besser bedient. Glaub’s mir, Junge.«
    »Aber ich bin verrückt nach ihr.«
    »Verrückt ist das richtige Wort für deinen Zustand.«
    Danny stützte das Kinn in die Hände. »Ich hab’s satt, eine Jungfrau zu sein.«
    »Ja«, sagte Felix, »das kommt der Wahrheit schon näher.«
    »Was soll das heißen?«
    »Angenommen, du hättest tatsächlich mit Lisa geschlafen. Wo wäre dann Nicky

Weitere Kostenlose Bücher