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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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ist toll. Mir tut alles weh, und ich bin zerschunden von oben bis unten, und trotzdem macht es Spaß. Und das Beste..., also, ich kann vielleicht sogar aufs College gehen und...«
    »Danny?«
    »Ja?«
    »Alles in Ordnung. Ich wollte nur hören, ob du noch dran bist. Du klingst so begeistert, daß ich dachte, ich sei vielleicht in eine andere Leitung gerutscht.«
    »Das liegt nur daran, weil ich noch nie... Hör zu, haßt du mich noch?«
    »Hab’ ich nie getan.«
    »Wann kann ich dich sehen?«
    »Ich weiß nicht. Du bist derjenige, der arbeitet, und abends ist es ein bißchen schwierig wegen der Entfernung.«
    »Ich kann nicht bis Samstag warten. Paß auf, wir haben von eins bis zwei Mittagspause. Könnten wir uns nicht im Park treffen? Zehn nach eins? Ich werde allerdings ziemlich dreckig sein...«
    »Was ist daran neu?«
    »Nicky, ich liebe dich. Ich bin nicht einfach nur verknallt in dich, ich liebe dich wirklich ganz tief. Weißt du, was das heißt?«
    »Ja.«
    »Dann kommst du also?«
    »Ja. Ja, ich komme. Wohin genau?«
    »An unseren üblichen Platz beim Brunnen.«
    »Okay.«
    Er stürmte zurück ins Eßzimmer mit einem so breiten Grinsen auf dem Gesicht, daß er kaum durch die Tür paßte.
    »Aaaah!« machte der Vater. »Sü lübt ühn noch. Üst das nücht süß?«
    Danny setzte sich mit gespielt hochmütiger Miene an den Tisch. »Normalerweise würde ich einen Menschen wie dich mit der Verachtung strafen, die ihm gebührt, aber ich fürchte, soviel Verachtung habe ich gar nicht.«
    Der Vater langte über den Tisch, und Danny konnte gerade noch verhindern, daß sein Kopf in den Teller gedrückt wurde.
    »Seid friedlich, ihr alten Esel«, sagte die Mutter und klopfte dem Vater mit dem Löffel, mit dem sie gerade den Tee umgerührt hatte, auf die Hand. Er zog den Arm blitzschnell zurück, rieb sich die Hand und rief immer wieder: »Autsch! Autsch, autsch, autsch!«
    »Einer ist so schlimm wie der andere«, sagte die Mutter und schaute Lisa an. »Habe ich recht?«
    »Oder einer so gut wie der andere«, meinte Lisa. »Kommt immer darauf an, von welcher Seite man es sieht.«
    Nachdem die Küche aufgeräumt war, breiteten sich alle vier auf dem Wohnzimmerteppich aus und spielten Monopoly. Dannys Mutter gewann. Es war ein ungeschriebenes Gesetz im Haus, daß sie immer gewann. Lisa wurde zweite, und der Vater letzter. Mit größtem Vergnügen stellten sie fest, daß er ein lausiger Mogler war, denn er ließ sich beim Mogeln erwischen.
    Ernste Schwierigkeiten zeichneten sich ab, als der Vater aufzustehen versuchte und feststellte, daß er sich kaum noch rühren konnte.
    »Mein Rücken!« stöhnte er, als die drei ihm kichernd auf die Beine halfen. »Ich weiß gar nicht, was es da zu lachen gibt, ihr mieses Pack. Ich habe elende Schmerzen.«
    »Du brauchst Rückgrat-Fix«, sagte Danny. »Was?«
    »Rückgrat-Fix, das Rücken-Wunderspray, vertreibt im Nu neunundneunzig Prozent aller bekannten Schmerzen.«
    »Was quasselt der Schwachkopf da? Oh, Schande! Mein Rücken bringt mich noch um.«
    Steifbeinig aber würdevoll ging der Vater zur Tür. Die Mutter pfiff die Laurel-und-Hardy-Melodie hinter ihm her. Er drehte sich um und warf ihnen einen verächtlichen Blick zu.
    »Es freut mich, daß ihr euch alle so köstlich amüsiert. Morgen werde ich mir für euch ein Bein brechen, damit ihr wieder was zu lachen habt.« Er schloß die Tür hinter sich.
    »Er ist nicht wirklich sauer, oder?« fragte Lisa. »Nein, nein«, sagte die Mutter, »aber ich will trotzdem mal nach ihm schauen, für alle Fälle.« Danny und Lisa räumten das Spiel weg.
    »Wie ist es am Freitag abend weitergegangen, nachdem ich im Bett war?«
    »Wir haben noch ein wenig geplaudert.«
    »Über uns? Über das, was sie glaubte, daß wir getan haben?«
    »So ungefähr. Ich sagte ihr, daß wir uns nur ein bißchen geknuddelt haben, rein freundschaftlich. Ich versuchte, ihr zu erklären, daß man das auch tun kann, wenn man Freundschaft füreinander empfindet; daß man diese Freundschaft zeigen kann, indem man sich berührt. Ich sagte ihr, daß das für mich etwas ganz Normales sei. Sie hat es auch verstanden. Sie hatte nur Angst, du könntest es anders auffassen, aber ich sagte ihr, daß du erwachsen genug seist, um es richtig zu verstehen. Das hat sie beeindruckt. Aber jetzt was anderes: Wie geht’s Nicky?«
    »Soweit ganz gut«, sagte Danny und setzte sich vor Lisa auf den Boden. »Wir sehen uns morgen in der Mittagspause. Du kannst auch kommen, wenn du

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