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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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manchmal genauso.« Er starrte zum Himmel hinauf. »Aber ich dachte, das sei eine Teenager-Krankheit.«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    Sie schwiegen eine Weile. In einiger Entfernung hörten sie Ians Stimme wie eine Sirene losgehen, als ein paar Männer aus dem Pub kamen.
    »Okay«, sagte Dannys Vater, »an die Arbeit.« Er griff nach Dannys Hand und zog ihn hoch. »Arbeit macht frei«, sagte Danny.
    »Nur Fliegen ist schöner.«
    »Freie Bahn mit Marzipan.«
    »Lieber Schweißperlen als gar keinen Schmuck.«
    »Du hast gewonnen«, sagte Danny. Sein Vater tätschelte ihm den Kopf.
    »Die Dinge haben die Neigung, sich zu deinem Besten zu entwickeln«, sagte er. »Du wirst sehen.«
    »Wenn du meinst.«
    »Hallo, hallo!« brüllte Ian. »Die dynamischen Zwei kommen, Fatman und Spindel. Wie sieht’s aus, Spindel, willst du nicht ein bißchen aus dir herausgehen heute nachmittag? Hat den ganzen Morgen nichts gesagt, der Kleine.«
    »Bin ja nicht dazu gekommen«, meinte Danny. »Was war das? Redest du mit mir oder schmatzt du noch? Ich hab’ mich schon gefragt, ob du dir die Zunge vielleicht im Reißverschluß eingeklemmt hast. He, kennst du den vom Breitmaulfrosch? Da war mal dieser Typ...«
    Doch Ians Geschwätzigkeit täuschte. Wenn man erst mal allen Schwachsinn herausgefiltert hatte, merkte man sehr bald, daß er vom Baugeschäft eine ganze Menge Ahnung hatte. Und er mochte Danny, auf seine Art, gab ihm die Adresse einer Baufachschule, die er an zwei Tagen in der Woche besuchen konnte. Im September würde wieder ein Vollzeit-Kurs anfangen, erzählte er. Wenn Danny sich beeilen würde, könnte er sich vielleicht noch einschreiben.

    Danny und Vater gingen nach Hause, schmutzig und müde, und beide hatten nur einen Wunsch: sich in den nächsten Sessel fallen zu lassen.
    »Ich geh’ zuerst unter die Dusche«, sagte Danny.
    Lisas Mantel hing im Flur. Sie kam aus der Küche. »Hallo, Les. Hallo, Danny. Ich habe gerade den Kessel aufgestellt. Linda ist oben. Ich bin auch erst vor einer halben Stunde gekommen.«
    Danny schaute sie an.
    Der Vater gab Danny einen Schubs und ging die Treppe hinauf.
    »He! Ich wollte zuerst ins Bad!« rief Danny.
    »Pech gehabt.«
    Dannys Mutter erschien oben an der Treppe. »Was ist denn hier los? Faß mich nicht an, du Schmutzfink. Ab ins Bad.« Die Badezimmertür wurde zugeschlagen. »Ich kontrolliere nachher, ob es Schmutzränder hat«, rief sie. »Also mach lieber gleich ordentlich sauber.«
    Danny ging in die Küche und setzte sich auf eine Stuhlkante. »Wir arbeiten auf dem Bau«, erzählte er.
    »Ja, Linda hat’s gesagt.«
    Danny schaute sie an und lächelte. »Allerbeste Freunde?«
    Sie nickte. »Allerbeste Freunde.«
    Die Mutter kam herunter. »Vor ein paar Minuten hat jemand für dich angerufen«, sagte sie.
    »So?«
    »Nicky.«
    Sein Herz machte einen Purzelbaum. »Und?«
    »Sie sagte, sie ruft wieder an.«
    »Ich versuche es gleich.«
    Er ließ es lange läuten, doch niemand nahm ab. Er ging zurück in die Küche und erzählte Mutter und Lisa von Ian.
    Der Vater kam frisch geschrubbt aus der Dusche. »Du bist dran«, sagte er.
    »Falls sie anruft, wenn ich im Bad bin, sag ihr, sie soll warten.«
    Endlich ein Hoffnungsschimmer am Horizont.
    Danny schälte sich aus seinen schmutzigen Kleidern und wollte gerade das Wasser aufdrehen, als das Telefon läutete. Mit einem Schrei wickelte er sich in ein Handtuch und lief nach unten.
    »Für mich?« Die Mutter hatte abgenommen. »Mom, ist es für mich?«
    »Ja, er ist da. Augenblick.« Sie hielt ihm den Hörer hin.
    Danny griff aufgeregt danach. »Hallo?«
    »Guten Abend.«
    »Andy? Was zum Teufel willst du denn?«
    »Nur deine süße Stimme hören.«
    »Ich war fast schon unter der Dusche, du Blödmann. Und bevor du mir damit kommst: Ich habe nicht Geburtstag, und King Kong ist auch nicht in der Stadt. Also, was willst du?«
    »Nichts. Ich hatte Langeweile und dachte: Wer steht jetzt wohl am ehesten unter der Dusche?«
    »Da hättest du Freddie anrufen sollen. Der verbringt doch den größten Teil seiner Zeit unter Wasser.«
    »Stimmt, aber er kommt nicht raus, wenn man ihn anruft, und dann muß man ewig lang mit seiner zickigen Schwester reden.«
    »Wenn du schon dran bist, kann ich dir auch das Neuste sagen: Ich habe einen Job. Auf dem Bau.«
    Durch die Leitung kamen Geräusche, als müsse sich jemand heftig übergeben.
    »Es macht Spaß«, rief Danny über das Gurgeln hinweg.
    Der Vater ging vorbei und zog an dem Handtuch, das sich Danny

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