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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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zuverlässigste Quelle für den Impfstoff waren, der, wenn er schnell genug verabreicht wurde, die Infektion mit Lykanthropie aufhalten konnte. Er wirkte nicht im mer, aber wenn es den Unterschied zwischen Mensch- Bleiben oder zum Teil eines Werwolfrudels-Werden ausmachte, würden die meisten Menschen alle Angst über Bord werfen und die Medizin schlucken.
    Ethan war infiziert worden und hatte mit der Behandlung zu lange gewartet. Vor ein paar Tagen hatte eines der anderen Rudelmitglieder den armen Kerl völlig außer sich auf dem Parkplatz vor einer Arztpraxis entdeckt. In der Praxis hatte er gerade erfahren, dass er nicht mehr zu heilen war. Die Sunstriker hatten ihn aufgenommen, ihn zum Mitglied der Gruppe gemacht und würden ihm jetzt durch seine erste Verwandlung helfen.
    Das diente genauso ihrem Schutz wie seinem. Ohne Mentor hätte Ethan als Einzelgänger bei seiner ersten Verwandlung entweder sich selbst oder, noch schlimmer, einen unschuldigen Menschen verletzen können. Werwölfe oder Vampire hörten nicht gerne, dass ein unschuldiger Zuschauer von einem der Ihren verletzt worden war. Das zog schlechte Publicity nach sich und machte es ihnen schwerer, ihre Reihen aufzustocken. Also nahmen sie die Streuner meistens auf. Außerdem erschwerten die Panik und die wütenden Jäger, die unvermeidlich einem frischverwandelten Other ohne erfahrenen Mentor folgten, das Leben für alle anderen ebenfalls.
    Ich hatte grauenhafte Geschichten darüber gehört, was einige der Vamps nach nicht genehmigten Todesfällen mit den Ihren machten. Das einzige Mal, als ich so etwas selbst beobachtet hatte, war es in ein Blutbad ausgeartet. Max Carlyle hatte schließlich einen Handel abgeschlossen, der dafür sorgte, dass er unbeschadet aus der Sache herauskam, aber ich war mir relativ sicher, dass er nur deswegen nicht gestorben war, weil Royce ihn nicht hätte töten können, ohne dabei selbst erheblichen Schaden zu nehmen.
    Werwölfe waren klüger, aber nicht toleranter. Sie waren genauso bereit, einen der Ihren zu jagen und zu vernichten, wenn er unerlaubt Menschen getötet hatte – auch wenn bei ihnen die Hinrichtung vielleicht etwas sauberer vonstattenging.
    Momentan hielt sich Ethan mit ein paar anderen Mitgliedern des Rudels in einer der Hütten auf. Chaz hatte versprochen, regelmäßig nach ihm zu sehen und mich gewarnt, mich von ihm fernzuhalten, bis der eigentliche Vollmond vorüber war. Sie machten sich weniger Sorgen darum, dass er sich aus Versehen in einen Werwolf verwandeln könnte, bevor er so weit war, sondern fürchteten eher, dass er meinen Geruch aufnehmen könnte, um mich dann nach seiner ersten vollständigen Verwandlung zu jagen. So neugierig ich auch war, dieser Gedanke genügte vollkommen, um mich von ihm fernzuhalten.
    Über den Rest des Tages verteilt traf ich eine Menge Sunstriker, und ich bemühte mich, mir alle Namen zu merken. Wie Chaz schon gesagt hatte, sie waren auch einfach nur Leute. Jeder von ihnen hatte eine andere Herkunft und seinen eigenen Lebenslauf. Einige von ihnen waren so freundlich und zuvorkommend wie versprochen, andere schienen wenig glücklich, mich zu treffen, und, da war ich mir sicher, schüttelten mir nur die Hand, weil Chaz neben mir stand.
    Später am Nachmittag, kurz vor dem Abendessen, hingen wir im Spielzimmer ab und spielten mit ein paar von Chaz’ Kumpels Billard. Seth und seine Freun de stolzierten in den Raum und bemühten sich, mit ihren Piercings und Lederjacken wie harte Kerle auszusehen, wirkten aber eigentlich wie Teenager, die verzweifelt versuchen, cool zu sein. Wir ignorierten sie, spielten weiter und unterhielten uns nett, während wir abwechselnd an den zwei Pooltischen unsere Stöße machten. Der Kicker auf der anderen Seite des Zimmers war frei, und die vier Unruhestifter gingen dorthin, ohne uns zu belästigen – wahrscheinlich, weil wir dreimal so viele waren wie sie. Ein paar zu viel, um irgendeine dumme Aktion zu starten.
    Ich setzte mich auf einen der Stühle an der Wand, während ich auf meinen Stoß wartete, und redete mit Paula und Kimberly. Sie waren viel netter, als ich gedacht hätte, und unterhielten sich bereitwillig mit mir. Es stellte sich heraus, dass beide von meinem Beruf fasziniert waren, fast so sehr, wie ich davon fasziniert war, dass sie Werwölfe waren. Wir hatten viel Spaß damit, uns gegenseitig Geschichten zu erzählen.
    »Wie lang machst du diese Privatdetektiv-Sache jetzt schon?«, fragte Kimberly und nippte an ihrem Bier.

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