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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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freundlichen leicht ignorieren.
    »Da ist sie, schau …«
    »Erinnerst du dich an mich? Hi!«
    »Ich kann nicht glauben, dass sie wirklich gekommen ist!«
    Plötzlich fand ich mich eingeschlossen von warmen, freundlichen Händen, die mir über Haare, Schultern und Arme strichen oder mir beim Händeschütteln fast die Knochen brachen. »Ich weiß, ich sehe ohne den Pelz anders aus, aber ich hoffe trotzdem, dass du dich an mich erinnerst. Vielen, vielen Dank!«
    Ich wandte mich mit weit aufgerissenen Augen an Chaz, der einen Schritt zur Seite gemacht hatte und einfach nur amüsiert-tolerant grinste. »Was zur Hölle geht hier vor?«
    »Du hast sie davor gerettet, vom Dominari-Fokus übernommen zu werden – erinnerst du dich? Sie sind einfach glücklich, dich zu sehen.«
    »Du bist eine Heldin«, sagte ein anderer und schlug mir begeistert auf den Rücken. »Und noch besser, du bist unsere Heldin, nicht die der blöden Moonwalker. Es ist eine Ehre, dich hier zu begrüßen.«
    Das zustimmende Nicken und Gemurmel, das sich um mich erhob, war mir so peinlich, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, mich in unsere Hütte zurückzuziehen und dieses seltsame Abendessen auszulassen. Unglücklicherweise war ich umzingelt. Sicher, ich hatte Chaz’ Rudel kennenlernen wollen, aber solche Bewunderung hatte ich nicht verdient. Der Fokus war konzipiert worden, um seinem Besitzer eine gefährliche Menge Macht zu übertragen, und ich hatte ihn überwiegend deswegen zerstört, weil ich mich davor gefürchtet hatte, was Royce oder Chaz oder selbst Saras Freund Arnold mit ihm angestellt hätten. Dass es für diese Leute hier die Freiheit bedeutet hatte, war nur ein Nebeneffekt gewesen.
    »Ähm, danke, Leute. Wirklich, nicht der Rede wert.«
    Ein älterer Mann legte einen Arm um meine Schultern und führte mich zu einem Tisch mitten in der Versammlung der Werwölfe. Seine Stimme war rau vom jahrelangen Rauchen und hatte einen leicht euro päischen Akzent, den ich nicht einordnen konnte. »Sich diesem Zauberer und seinen verzauberten Lakaien allein entgegenzustellen – besonders ohne ein Rudel zu deiner Unterstützung – erfordert eine Art von Mut und Schneid, die kaum einer von uns je vorher erlebt hat. Lass uns diesem Moment, um dir auf unsere Weise zu danken. Wir hatten noch nie die Chance dazu.«
    Mit einem vorsichtigen Nicken stimmte ich zu und kämpfte darum, mich zu entspannen. Es war ein wenig bedrohlich, genau zu wissen, dass ich einer von wenigen Menschen in einem Raum voller Raubtiere war, die mich jederzeit zerreißen oder fressen konnten, falls ihnen der Sinn danach stand. Es machte mich nervös, mich von ihnen anfassen zu lassen. Sie meinten es gut, aber trotzdem war es unheimlich.
    Chaz hatte nie etwas gesagt, also hatte ich keine Ahnung gehabt, dass das Rudel meine Tat in diesem Licht sah. Die einzigen Werwölfe, die ich nach meinem Kampf im La Petite Boisson gesehen hatte, waren Rohrik Donovan, der persönlich ins Krankenhaus gekommen war, um mir zu danken, ein paar von Chaz’ Freunden, mit denen wir mal zum Abendessen oder ins Kino gegangen waren, und dieser Taxifahrer, dessen Namen ich nie erfahren hatte. Vielleicht waren sie nicht auf mich zugekommen, weil ich ein Mensch war, und hatten nur auf diesen Moment gewartet, um mir zu danken.
    »Entspann dich – du riechst ängstlich. Beleidige deine Fans nicht«, flüsterte Chaz mir ins Ohr, als er sich vorlehnte, um sich neben mich zu setzen. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, den er mit vollkommener Unschuld erwiderte.
    Schließlich erklangen wieder Unterhaltungen, und viele der Werwölfe schlenderten zurück zu ihren Plätzen. Das Klappern von Geschirr und das Lachen von einem Tisch auf der anderen Seite des Raums klang so normal, so menschlich, dass es leicht gewesen wäre, zu vergessen, was sie wirklich waren. Sie fügten sich genauso sehr aus Überlebensinstinkt ein wie aus schierer Gewohnheit. Einige der Leute im Raum waren als Werwolf geboren worden. Die meisten hatten ihr Leben als Vollblüter – Menschen – begonnen, wie ich, und waren später infiziert worden. Sie würden sich niemals krass und unzivilisiert benehmen, bis ihre pelzige Seite die Oberhand bekam. Sobald sie verwandelt waren, würden sie sich so weit wie möglich außer Sichtweite von Menschen halten.
    Außer mir. Ich würde sie so sehen, wie sie wirklich waren.
    »Hey, Shiarra?« Eine Stimme, die ich nicht kannte, meldete sich auf der anderen Seite des Tisches zu Wort und verballhornte

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