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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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irgendeine Ahnung, wie langweilig es ist, so lange mit niemandem zu reden? Deine Unterhosen sind nicht gerade die interessantesten Gesprächspartner, nur damit du es weißt!‹
    »Hey, ich habe dich nie zu meiner Unterwäsche gelegt«, protestierte ich und legte mich wieder aufs Bett. Der Gürtel wollte nicht, dass ich herumsaß; er wollte, dass ich mich bewegte, rannte, um ihn wieder all die wunderbaren Empfindungen spüren zu lassen, die zu einem Körper gehörten. Als mir der Gedanke kam, mir einen Kaffee zu kochen, strahlte er eifrige Zustimmung aus. Er liebte das Getränk fast so sehr wie ich. »Ich brauche deinen Rat.«
    ›Solange du uns einen Kaffee kochst, höre ich dir gerne zu.‹
    Ich gab nach, ging in die Küche und ließ zu, dass all meine wütenden Gedanken zurückkehrten. Zu spüren, dass der Gürtel all die Erinnerungen von meinem Wochenende mit den Sunstrikern in sich aufnahm und betrachtete, fühlte sich ein wenig an, als würde eine Spinne über meine Haut krabbeln. Nur dass diese Spinne innerhalb meines Kopfes unterwegs war. Ziemlich unheimlich.
    »Siehst du?«, fragte ich, als ich den ersten Schluck Kaffee nahm, in dem ich eine Menge Sahne und Zucker versenkt hatte.
    Nach einem genussvollen Aufseufzen meldete sich der Gürtel zu Wort. ›Ich werde reden. Du trinkst weiter.‹
    Ich tat wie gefordert, ließ das Getränk über meine Zunge gleiten und genoss die Reaktion des Artefakts fast genauso sehr wie meinen dringend benötigten Koffeinstoß.
    ›Du hast das Recht, wütend zu sein. Vielleicht verstehst du jetzt langsam, warum ich immer so erpicht darauf war, die Welt von diesen Monstern zu befreien. Jetzt siehst du sie so, wie sie wirklich sind.‹
    »Sie sind nicht alle böse«, sagte ich, hielt aber brav den Mund, als er mir ein missbilligendes Gefühl schickte.
    ›Ich habe nicht viel Zeit, bevor die Sonne aufgeht, also lass mich reden. Du hast jedes Recht dazu, diesen Monstern die Pest an den Hals zu wünschen, besonders wenn sie dich in einen der Ihren verwandelt haben. Ich habe nicht die Macht, dir das zu sagen; ich kann es nur spüren, wenn die Krankheit dich bereits unwiederbringlich übernommen hat. Wenn du einer dieser Mondjäger wirst, kannst du mich nicht mehr benutzen. Ich funktioniere nur bei Menschen oder Magiern. Wenn du es ernst meinst mit deiner Rache, hast du nur einen begrenzten Zeitrahmen, in dem du mich dafür einsetzen kannst.‹
    »Okay. Lass uns annehmen, ich will es tun. Lass uns annehmen, ich will dich einsetzen, um den Leuten, die mir das angetan haben, etwas anzutun. Wie lautet dein Rat?«
    Der Gürtel schwieg lange Zeit und sammelte seine Gedanken. Er war noch da; ab und zu fühlte ich eine Gefühlsaufwallung, die sich seltsam anfühlte, als wäre sie nur eine Spiegelung meiner eigenen Gefühle. Er konnte mich zu Handlungen zwingen, sollte es nötig sein, aber nur, wenn ich in Unentschiedenheit gefangen war oder eine notwendige Abwehrmaßnahme gegen eine Bedrohung nicht einleitete. Im Moment suchte er fieberhaft nach einer Antwort, und es dauerte für meinen Geschmack viel zu lang.
    ›Diese Entscheidung kann ich nicht für dich treffen‹ , sagte er schließlich, bevor die Stimme wieder verklang. Er sammelte Stärke, um die nächsten Worte zu sprechen. ›Werwölfe sind gefährliche Gegner. Ihr Geruchssinn und ihr Gehör sind viel besser, was bedeutet, dass es fast unmöglich ist, sich anzuschleichen. Doch sie sind alle hochallergisch gegen Silber, und wenn du mich hast, um deine Fähigkeiten zu unterstützen, solltest du fast genauso schnell sein wie sie, wenn nicht sogar genauso stark. Nur ein Alpha wie dein Exfreund könnte die Stärke haben, dich in einem Zweikampf zu überwältigen. Wenn du bereit bist, die Risiken auf dich zu nehmen, die es bedeutet, dich jemandem mit größerer Reichweite und Stärke zu stellen, können wir ihn vielleicht besiegen. Ich kann tagsüber einen Plan entwickeln, wie es uns gelingen könnte. Soll ich das tun?‹
    Ich dachte darüber nach. Er lauschte in mich hinein, sah alles, was ich sah, fühlte alles, was ich fühlte, und kannte meine Antwort, bevor ich sie aussprach. »Ich bin mir noch nicht sicher. Lass mich wissen, was du dir ausgedacht hast. Ich werde dich holen, sobald ich heute Abend von der Arbeit nach Hause komme.«
    › Versuch nicht, während des Tages etwas zu unternehmen‹ , warnte der Gürtel mit bereits schwächer werdender Stimme. Hinter den dicken Gewitterwolken vor dem Fenster musste bereits die Sonne

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