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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Standuhr mit den Tierkreiszeichen auf dem Zifferblatt tickte laut die Minuten. Plötzlich wurde die Stille durch ein Geräusch in der Halle unterbrochen. Die Tür wurde aufgestoßen, Bowlby erschien, hinter ihm der Bankgehilfe, der sich immer wieder entschuldigte, dass er Mr Fitzroy Zutritt ins Allerheiligste gewährt hatte.
    Bowlby starrte den Eindringling an, der hinter seinem Schreibtisch saß. “Was erlauben Sie sich, Mr Fitzroy?”
    “Schicken Sie Ihren Gehilfen hinaus”, sagte Jesmond ruhig und ohne Anstalten zu machen, sich zu erheben. “Dann werden Sie erfahren, weshalb ich hier bin.”
    “Und wenn ich das nicht tue? Was dann?”
    Jesmond erhob sich und schritt langsam auf Bowlby zu. Tozzy stand angriffsbereit. Dann beugte sich Jesmond zu Bowlby hinunter und flüsterte ihm zu: “Wollen Sie unbedingt nach Botany Bay oder an den Galgen?”
    Bowlby wurde sichtlich bleich. Er schaute von Jesmond zu Tozzy, dann zu Kite, der eine der Zinnkassetten geöffnet hatte – sie war leer. “Gehen Sie an Ihre Arbeit, Fentem”, schnauzte der Bankier schließlich seinen Gehilfen an.
    “Sind Sie sicher …”, versuchte der Mann einzuwenden.
    “Haben Sie nicht gehört, Fentem? An die Arbeit, aber schnell!” herrschte Bowlby ihn wieder an.
    “Gut, sehr gut”, meinte Jesmond, während er wieder in Bowlbys Sessel Platz nahm, nachdem Fentem die Tür hinter sich geschlossen hatte. “Jetzt können wir zur Sache kommen.”
    “Ich weiß nicht, was Sie wollen, Fitzroy.”
    “Wirklich nicht, Bowlby? Mir gehört die Bank!”
    Bowlby wurde noch bleicher, einen Moment verschlug es ihm die Sprache. Doch dann polterte er los: “Was soll das heißen, Ihnen gehört die Bank?”
    “Jahrelang haben Sie die Bank ausgeraubt. Ich habe in London alle Ihre Papiere aufgekauft – darunter auch die Besitzurkunde der Bank. Zeigen Sie sie ihm, Kite!”
    Bowlby wehrte hilflos ab, als Kite ihm das Dokument reichen wollte. “Das Schwein hat Ihnen die Urkunde verkauft? Ohne mich vorher zu informieren.”
    “Sehen Sie, Bowlby, die Schweine in London trauen Ihnen ebenso wenig wie ich. Sie hatten ihnen nichts zu bieten. Aber ich – und dazu noch Bargeld auf die Hand!”
    “Gut, Fitzroy! Sie haben alles gekauft”, höhnte Bowlby. “Die Bank ist nahe am Bankrott. Das ist jetzt Ihr Problem, nicht meins.”
    “Keine Sorge, wenn es allein mein Problem wäre, dann hätte ich Sie den Gerichten übergeben. Sie wissen, was das bedeutet. Doch leider kann ich Ihre Straftaten nicht öffentlich ahnden, ohne der Bank und damit vielen Nethertonern zu schaden. Ich schlage Ihnen also vor, dass Sie vorgeben, die Bank an mich und meine Hintermänner Coutts und Ben Wolfe verkauft zu haben. Niemand wird von Ihren Straftaten erfahren, niemand wird ruiniert – außer Ihnen selbst. Sie werden mir alle Gelder, alle Besitzurkunden, alles, was Sie beiseite geschafft haben, aushändigen, und ich werde dafür sorgen, dass die Gelder auf den Konten derjenigen gutgeschrieben werden, die kurz vor dem Ruin stehen. Ich mache zur Bedingung, dass Sie Netherton sofort verlassen. Den Grund für Ihre plötzliche Abreise können Sie selbst erfinden.”
    “Sie kennen wohl kein Mitleid, Fitzroy?”, fragte Bowlby kleinlaut. “Lassen Sie mich und meine Familie ohne einen Penny? Wovon sollen wir leben? Wo sollen wir hin?”
    “Mitleid? Haben Sie Mitleid für Ihre Opfer gehabt? Sie haben sich das Vermögen meiner Tante unter den Nagel gerissen, als sie krank und dem Tode nahe war – haben Sie Mitleid mit ihr gehabt? Wenn die Bank zusammenbricht, dann werden viele Nethertoner verarmen, so wie viele andere Kleinstädte und Dörfer, deren Banken wegen Inkompetenz oder Gaunerei Bankrott gemacht haben. Also faseln Sie nicht von Mitleid!”
    Bowlby erkannte, dass es aussichtslos war, dass er Fitzroy von Anfang an unterschätzt hatte – und dennoch versuchte er es noch einmal: “Und wenn ich mich weigere?”
    Jesmond lehnte sich in seinem Armsessel zurück und sah ihn kalt an. “Es gibt zwei Möglichkeiten, Bowlby. Keine wird Ihnen gefallen. Ich könnte Tozzy auf Sie ansetzen. Außer für Tozzy wäre diese Möglichkeit für uns alle sehr unerfreulich. Oder ich könnte Sie den Behörden übergeben, und das bedeutet für Sie: Galgen oder Deportation nach Australien. Das hilft niemandem, weder Ihrer Familie noch den Menschen in Netherton. Der Skandal wäre das Aus für die Bank. Sie würden nichts gewinnen, und ich würde nichts verlieren, denn ich kann den finanziellen Verlust

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