Sie und Allan
damit es keinerlei Mißverständnisse gab. »Wenn ich zurückkomme, und ich werde zurückkommen, da ich mit der Großen Medizin reise, und feststellen sollte, daß auch nur einer der Ochsen des weißen Herren Macumazahn, dem Wächter der Nacht, fehlen, oder ein einziger Gegenstand aus seinem Wagen gestohlen sein sollte, oder die Felder deines Herrn nicht bestellt oder seine Güter verkommen sind, werde ich dich mit dieser Axt in Stücke hauen; ja, ich schwöre bei der Axt, daß ich das tun werde, und wenn ich dich dazu von dem Land, wo die Sonne aufgeht, bis zu dem, wo sie untergeht, jagen müßte, und auch durch die Länge der Nacht, die dazwischen liegt. Hast du das verstanden, fettes Schwein, feiger Verräter von Frauen und Kindern, der, um sein eigenes Fell zu retten, schneller laufen kann als eine Antilope?«
Thomaso antwortete, daß er es klar und deutlich verstanden habe, und daß er, wenn der Himmel ihm beistehe, alles sicher verwahren werde. Trotzdem glaube ich, daß er in seinem feigen Herzen den Heiligen reiche Gaben versprach, wenn sie es so einrichten könnten, daß Umslopogaas und seine Axt nie wieder in Strathmuir gesehen würden, und sich dachte, daß die Amahagger trotz allem recht nützlich sein mochten. Da ich ihm jedoch nicht traute, ließ ich meinen Gespannführer und meinen Voorlooper, sehr gegen ihren Willen, zurück, um mein Eigentum zu bewachen.
Schließlich brachen wir auf, unter den lauten Segenswünschen Thomasos und den Zurufen der anderen, daß es uns gelingen möge, ihre ermordeten Verwandten zu rächen. Wir waren eine seltsame und bunt zusammengewürfelte Prozession. Den Anfang machte Hans, denn als Spurenleser war er, wie ich glaube, in ganz Afrika unerreicht, gefolgt von Umslopogaas und dreien seiner Zulus, um uns vor Überraschungen zu schützen. Nach ihnen marschierte Captain Robertson, der es vorzuziehen schien, allein zu sein, und für den es meiner Meinung nach auch wichtig war, ungestört zu bleiben. Dann folgte ich, und hinter mir kamen die Strathmuir-Boys mit den Packtieren. Den Schluß des Zuges bildeten die anderen Zulus unter dem Kommando von Goroko. Sie waren eine Nachhut für den Fall, daß einige der Mischlinge versuchen sollten, zu desertieren, was wir für durchaus möglich hielten.
In weniger als einer Stunde erreichten wir das Busch-Veld, wo, wie ich fürchtete, unsere Schwierigkeiten beginnen würden, da die Amahagger sehr listig waren und versuchen mochten, dieses verwucherte Land dazu zu benützen, ihre Spuren zu verwischen. Wie sich jedoch herausstellte, hatten sie nichts dergleichen getan, und selbst ein Kind hätte ihrer Fährte folgen können. Kurz vor Dunkelwerden erreichten wir ihren ersten Rastplatz, wo sie ein Feuer gemacht und eine der Ziegen gegessen hatten, die sie mitgenommen hatten. Bezeichnenderweise hatten sie keins der Rinder mitgehen lassen. Wahrscheinlich, weil Ziegen sanftmütiger sind und schneller laufen als Rinder.
Hans machte uns auf alles aufmerksam, was hier geschehen war; er zeigte uns die Stelle, wo der Stuhl, auf dem Inez getragen wurde, abgesetzt worden war, wo sie und Janee ein Stück gehen durften, um ihre steifen Glieder zu strecken, den weggeschütteten Satz des Kaffees, den Janee offensichtlich gekocht hatte, und so weiter.
Er verriet uns sogar die genaue Anzahl der Amahagger; es waren einundvierzig, einschließlich des Mannes, den Inez verwundet hatte. Seine Spur war deutlich daran erkennbar, daß man hin und wieder einen Blutstropfen auf ihr fand, und daß er mit seinem rechten Fuß vorsichtig auftrat, vermutlich, da sich seine Wunde auf dieser Körperseite befand.
Wir waren gezwungen, die Nacht an dieser Stelle zu verbringen, da es unmöglich war, die Spur bei Dunkelheit zu verfolgen, ein Umstand, der den Kannibalen einen erheblichen Vorteil erbrachte.
Die nächsten beiden Tage waren Wiederholungen des ersten, doch am vierten Tag gelangten wir aus dem Busch-Veld in das Sumpfgebiet, das am Rand des großen Flusses liegt. Hier hatten wir es leichter, da die Amahagger einem der Pfade folgten, die von den Fluß-Eingeborenen gebahnt worden waren, die ihre Wohnstätten auf runden Hügeln hatten, bei denen ich nicht feststellen konnte, ob sie natürlichen Ursprungs waren oder künstlich angelegt, wie manchmal auf schwimmenden Inseln.
Während unseres zweiten Tages im Schilf bot sich uns ein entsetzlicher Anblick. Wir kamen an einer dieser Hügeldörfer vorbei, falls man es ein Dorf nennen konnte, da es lediglich aus vier oder
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