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Sie und Allan

Sie und Allan

Titel: Sie und Allan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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sie vergessen.
    Dann fuhr Goroko fort: »Mir wurde gesagt, obwohl ich mich an nichts erinnere, daß ich, während der Geist in mir war, prophezeite, dieser Ort würde Blut fließen sehen – und siehe, das Blut ist geflossen, und mit ihm das unserer Brüder.« Und er nannte ihre Namen, und auch die ihrer Vorväter mehrerer Generationen. »Doch es scheint, o Vater, daß sie gut gestorben sind, so wie du sie sterben zu sehen gewünscht hast, und wie zweifellos auch sie es sich wünschten, obwohl es wahr ist, daß sie noch besser hätten sterben können, indem sie noch mehr von diesen Menschenfressern getötet hätten, was sie mit Sicherheit auch getan hätten, wenn sie nicht innerlich krank gewesen wären. Sie sind tot, sie sind fortgegangen, um uns in der Unterwelt, bei den Geistern, zu erwarten. Ihre Geschichte ist zu Ende erzählt, und bald werden sie für ihre Kinder nur noch Namen sein, die man ihnen zu Ehren flüstert, wenn die Sonne untergegangen ist. Genug von ihnen, die uns gezeigt haben, wie man stirbt, so wie unsere Väter es uns vor ihnen zeigten.«
    Goroko machte eine kleine Pause, dann setzte er mit einem Heben seiner Hände hinzu: »Mein Geist kommt wieder über mich, und ich weiß, daß diese unsere Brüder nicht ungerächt bleiben werden. Häuptling der Axt, großer Ruhm erwartet die Axt, denn sie wird sich satt essen. Ich habe gesprochen.«
    »Gute Worte«, knurrte Umslopogaas. Dann salutierte er vor den Toten, indem er Inkosikaas über den Kopf hob, und kam zu mir, um über unsere Reise zu sprechen.

8
     
    Verfolgung
     
     
    Unser Aufbruch erfolgte erst kurz vor Mittag, weil vorher noch sehr viel getan werden mußte. Zunächst mußten die Traglasten hergerichtet werden. Sie bestanden hauptsächlich aus Munition, alles andere war auf das äußerste Minimum beschränkt worden. Um sie zu transportieren, nahmen wir zwei Esel, die es auf der Farm gab, sowie ein halbes Dutzend Ochsen mit, alles Tiere, die angeblich ›gesalzen‹ waren. D.h. sie hatten alle möglichen Krankheiten durchgemacht und sie überstanden, einschließlich Stiche der tödlichen Tsetse-Fliege. Ich nahm an, daß sie wieder von Krankheiten befallen werden würden, hoffte jedoch, daß sie zumindest einige Zeit durchhalten würden, was, wie es sich erwies, auch eintraf.
    Für den Fall, daß die Tiere umkommen sollten, nahmen wir außerdem zehn der besten Männer von Strathmuir mit, die schon auf der Jagdexpedition bei uns gewesen waren und als Träger verwendet werden konnten, wenn es notwendig werden sollte. Man kann nicht sagen, daß alle diese Schnupftabak-und-Butter-Typen, denn die meisten von ihnen, wenn nicht alle, hatten einen Spritzer weißen Blutes in den Adern, ganz freiwillig mitkamen. Wenn man ihnen die Wahl gelassen hätte, dessen bin ich sicher, wären sie lieber zu Hause geblieben. Doch sie hatten keine Wahl. Ihr Herr, Captain Robertson, befahl ihnen, mitzukommen, und nach einem Blick auf die Zulus erkannten sie, daß dies ein Befehl war, der durchgesetzt werden würde, und wenn sie zurückblieben, dann nicht als Lebende. Außerdem hatten einige von ihnen bei dem Überfall Frauen und Kinder verloren, was sie, auch wenn sie nicht sehr tapfer waren, mit Rachedurst erfüllte. Und schließlich konnten sie alle schlecht und recht schießen und hatten gute Gewehre: dazu kam, wenn ich das sagen darf, daß sie Vertrauen in meine Führung hatten. Also versuchten sie, das Beste daraus zu machen, und bereiteten sich auf den Abmarsch vor.
    Dann mußten noch einige Anordnungen getroffen werden, die den Fortgang der Arbeit auf der Farm und im Lagerhaus während unserer Abwesenheit betrafen. Diese, sowie mein Wagen und meine Ochsen, wurden der Obhut Thomasos übergeben, da es sonst niemanden gab, dem man hätte trauen können, einem recht verschwollenen und kleinlauten Thomaso, beiläufig gesagt. Als er von seiner Aufgabe hörte, schien er sehr erleichtert, da er befürchtet zu haben schien, daß auch er an der Jagd nach den Amahagger-Menschenfressern teilnehmen müßte. Vielleicht ist ihm auch der Gedanke gekommen, daß wahrscheinlich keiner von uns jemals zurückkommen würde, in welchem Fall er zum Eigentümer der Farm und wertvoller Besitztümer werden mochte. Doch er schwor bei allen Heiligen, denn Thomaso war nominell Katholik, daß er für alles so sorgen würde, als ob es sein Eigen wäre, was es, wie er zweifellos hoffte, bald sein würde.
    »Hör zu, fettes Schwein!« sagte Umslopogaas, und Hans übersetzte getreu jedes Wort,

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