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Sieben in einem Auto

Sieben in einem Auto

Titel: Sieben in einem Auto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Stufen, die auf den Rasen hinunterführten, da hatte der Hund sie schon entdeckt. Laut bellend sprang er auf sie zu. Jan ließ vor Schreck seine Wurst fallen und drängte sich an seine Schwester. Axel hatte das Gebell jedoch nur als Begrüßung gemeint und wollte seine beiden kleinen Gönner, an die er sich noch gut erinnerte, nicht erschrecken. Heftig mit dem Schwanz wedelnd machte er sich nun über die beiden Wurststücke her.
    „Oh“, sagte Jan erleichtert, „er will mich ja gar nicht beißen! Ist ja auch mein Freund. Die schmeckt ihm aber, was?“
    „Jetzt denkt er bestimmt, er hat Geburtstag“, sagte Christine. „Guck mal, die Pelle frißt er mit!“
    Axel fraß die Wurst so hastig und gierig, als fürchtete er, jemand könnte sie ihm wegnehmen. Als er den letzten Zipfel runtergewürgt hatte, schnüffelte er einigemal suchend am Boden herum, wandte sich dann den beiden Kindern zu und sah sie erwartungsvoll an.
    „Jetzt gib ihm deine!“ verlangte Jan. „Er weiß genau, daß du noch was hast.“
    „Und ob er das weiß“, sagte Christine. „Das riecht er.“ Sie hielt ihm eins ihrer beiden Wurststücke entgegen und lockte: „Na, Axel, möchtest du das wohl haben? Hast du noch mehr Schmackes auf Wurst?“ Der Hund bellt einmal, wedelte mit dem Schwanz und kam einen Schritt näher.
    „Hübsch machen!“ befahl Christine. „Schön hübsch machen!“ Dabei hielt sie die Wurst hoch über Axels Kopf. Der Hund schien nicht recht zu wissen, was man von ihm erwartete. Er bellte noch einmal, richtete sich dann auf und schnappte sich die Wurst.
    „Hat er hübsch gemacht, was?“ rief Jan.
    „Nein“, antwortete Christine. „Hübsch machen heißt sich hinsetzen und die Vorderpfoten hochnehmen. Hat er wohl noch nicht gelernt.“ Sie betrachtete das letzte Stück Wurst in ihrer Hand.
    „Ob wir das nicht lieber wieder in den Kühlschrank zurücklegen? Papa und Mama werden bestimmt ganz schön sauer sein, wenn alles weg ist.“
    „Och“, wehrte Jan ab, „das kleine Stück gib ihm man noch. Dann hat die liebe Seele Ruh.“
    Als Christine noch zögerte, nahm der Hund ihr die Entscheidung ab, indem er auf sie zukam und an der Wurst schnüffelte.
    „Nun mußt du sie ihm geben“, rief Jan, „nun hat er Würmer rangeleckt.“
    „Gut“, sagte Christine, „aber dafür muß der alte Faulpelz erst mal laufen!“ Nach diesen Worten warf sie die Wurst weit in den Garten hinaus. Axel schoß so schnell hinterher, daß er sie fast noch auffangen konnte.
    „Hast du das gesehen?“ rief Jan bewundernd. „Wie der Blitz, was?“
    „Ja, wie der Blitz!“ rief da jemand aus einem kleinen Fenster unter dem Dach. Es war Conny, die längst wach war und ihre Geschwister schon seit einiger Zeit beobachtet hatte. „Habt ihr ihm etwas wieder von der Wurst zu fressen gegeben? Von der schönen Mettwurst, die so ekelhaft schmeckt?“
    „Nur vier Stücke“, rief Jan, „jeder zwei. Mehr war nicht da.“
    „Was denn“, spottete Conny, „die ganze Wurst hat er sich reingezogen? Ihr wollt ihn wohl vergiften, was?“
    „Nee“, rief Jan, „die ist doch nicht giftig! Er hat sie gefressen und immer mitten Schwanz gewedelt dabei!“
    „Pah“, rief Conny, „Hunde sind dumm, die wackeln auch dann mit dem Schwanz, wenn sie Salzsäure saufen!“
    „Gar nicht wahr!“ empörte sich Jan. „Axel ist nicht dumm!“ Conny lachte und verschwand vom Fenster.
    Aber ein Stockwerk tiefer erschienen zwei andere Familienmitglieder auf dem Balkon: Herr Heger mit Stefan auf dem Arm.
    „Na, ihr beiden Frühaufsteher“, rief er hinab, „was macht ihr denn schon da draußen? Habt ihr schon ausgeschlafen?“
    „Wir spielen mit Axel“, antwortete Christine.
    „So? Läßt er sich das denn gefallen?“
    „Hat er doch gern!“ rief Jan.
    „Na, hoffentlich hat er schon gefrühstückt, damit er nicht Appetit auf euch bekommt!“
    „Nee“, rief Jan, „der ist ganz satt!“
    Herr Heger machte Stefan auf den Hund aufmerksam. „Da Wauwau, siehst du? Der ist aber groß, nicht?“
    „Wauwau“, machte der Kleine, „gooß!“
    Da tauchte auch Frau Heger auf dem Balkon auf. „Guten Morgen, Kinder“, rief sie. „Kommt schnell und zieht euch an, wir wollen heute auf die Berge!“
    „Auf die Berge?“ fragte Jan zurück. „Auf die da oder auf die?“ Dabei zeigte er mit dem Finger rings in die Runde. „Auf alle, du Hemdenmatz“, sagte Frau Heger. „Nun kommt rein, nach dem Frühstück geht es los!“
    Als sie eine Viertelstunde später alle

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