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Sieben in einem Auto

Sieben in einem Auto

Titel: Sieben in einem Auto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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am Tisch saßen, suchte Frau Heger die Mettwurst.
    „Sag mal, Wolf“, fragte sie, „wo hast du denn die Mettwurst gelassen?“
    „Oberstes Fach linke Seite“, antwortete Herr Heger, während er den Tee aufgoß, ohne dabei Stefan aus den Augen zu lassen, der sich mit den Händen am. Gitter des Laufhecks, das die Brewers für ihren Jüngsten in der Küche stehen hatten, im Gleichgewicht hielt. „Aber ich möchte heute morgen keine essen, die von gestern abend liegt mir immer noch wie ein Stein im Magen.“
    „Mir auch“, versicherte Christine, „die ist bestimmt nicht mehr gut. Richtig verfault hat sie geschmeckt.“
    „Ja“, bestätigte Conny, „wie Rattengift. Die sollte man dem Hund geben!“ Dabei zwinkerte sie Jan und Christine zu.
    „Ich fand sie gar nicht so übel“, sagte Sascha, „sie hatte nur einen bitteren Nachgeschmack.“
    Frau Heger setzte sich wieder.
    „Im Kühlschrank ist die Wurst nicht“, sagte sie. „Naja, morgens sind Marmelade und Honig auch bekömmlicher. Dennoch muß ich wissen, wo die Wurst geblieben ist. Sie kann doch nicht einfach so verschwinden! Dann muß man ja annehmen, daß hier Diebe im Haus sind! Hast du die Milch für Stefan gewärmt?“
    „Sie braucht noch eine Minute“, antwortete Herr Heger. Mittlerweile war die Familie Brewer, die nebenan im Wohnzimmer gesessen hatte, mit dem Frühstück fertig. Dr. Brewer, der die neuen Hausgäste noch gar nicht gesehen und begrüßt hatte, kam herein und gab allen die Hand. „Willkommen in Tirol“, sagte er, „hoffentlich gefällt’s Ihnen bei uns!“
    „Ich denke, schon“, antwortete Herr Heger schnell, bevor seine Frau etwas anders sagen konnte. „Wenn das Wetter so bleibt, wie es heute ist, werden wir es aushalten.“
    „Da können S’ ziemlich sicher sein“, sagte Dr. Brewer, „im August ist das Wetter bei uns am beständigsten. Für die nächsten Tage brauchen Sie nichts zu befürchten. Der Regentag gestern war gewissermaßen ein Ausrutscher von unserm guten Petrus. Übrigens, meine Frau hat mir gesagt, daß Sie eventuell heute auf die Nordkette wollen? Also, das sollten Sie wirklich tun. Es ist sehr schön da oben und der Goetheweg leicht zu begehen. Für unsereinen ist das kaum mehr als ein Spaziergang. Und wenn Sie meine beiden Buben dabei haben, sind Sie in den besten Händen. Die bringen Sie ohne jedes Risiko über den Kamm. Markus und Alois“, rief er ins Eßzimmer hinein, „kommt’s einmal her, damit die Herrschaften aus Deutschland euch kennenlernen!“
    Die beiden Jungen, kräftige Burschen in kurzen Lederhosen und bunten Hemden, kamen in die Küche und gaben den Hegers etwas linkisch die Hand.
    „Ihr kennt’s euch ja aus da oben, gelt? Der Weg ist markiert, das wißt ihr ja, wir sind ja schon oben gewesen. Ihr fahrt mit dem Bus bis Innsbruck, dann mit der Zahnradbahn zur Hungerburg auf und mit der Seilbahn weiter bis zur Endstation Hafelekar.“
    Frau Brewer brachte das Traggestell fürs Baby. „Bittschön, Herr Heger“, sagte sie, „das setzen Sie sich auf den Rücken und den Buben hinein. Wenn Sie’s richtig aufschnallen, merken Sie das Gewicht kaum. Probieren Sie’s mal!“
    Herr Heger probierte. Frau Heger hob Stefan hinein. Die Beine des Kleinen baumelten links und rechts an seines Vaters Seite, mit den Händen konnte er dem Vater das Haar zausen, was er sogleich einmal versuchte.
    „Glauben Sie mir, das ist ein Luxussitz“, sagte Frau Brewer. „Der Bub kann nach allen Seiten ausschauen und hat unmittelbaren Kontakt mit Ihnen, fühlt sich also nie einsam.“
    „Oh“, rief Jan, „dadrin möchte ich auch mal sitzen! Das muß gemütlich sein!“
    „Große Buben müssen laufen“, sagte Frau Brewer, „die Trage ist nur für die kleinen.“
    „Bin ich schon groß?“ fragte Jan.
    „Ja, ziemlich, deine Nase reicht ja schon über die Tischkante.“
    „Ob wir wohl Regenkleidung mitnehmen müssen?“ fragte Frau Heger.
    „Nein“, antwortete Herr Brewer,, „heute bleibt’s Wetter fein.“
    Kurz vor halb zehn kletterte die neunköpfige Mannschaft in den roten Bus, und um zehn saßen alle in der Zahnradbahn, die sie zur Hungerburg hinauf bringen sollte.
    „Hier muß man ja Treppen steigen“, sagte Jan. „Das ist aber komisch! Wir sitzen hier oben und ihr da unten.“
    „Ist doch leicht erklärt“, sagte Sascha. „Weil der Berg so steil ist, können die Wagen keinen waagerechten Boden haben. Man würde ja glatt von den Bänken rutschen, und alles, was auf den Fußboden fällt,

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