Sieben in einem Auto
brauchst du aber unbedingt ein paar neue Pfoten, wenn du unten bist“, sagte Conny. „Was meinst du, was das für eine Reibung gibt!“
„Oh, guckt mal, ein Drachenflieger!“ rief Christine. „Der hat das gut, was? So möchte ich auch mal fliegen! Jetzt kommt er genau auf uns zu!“
„Wie ein großer Vogel!“ staunte Jan.
Sogar Stefan bemerkte den roten Flieger und zeigte mit dem Finger auf ihn.
„Hört ihr, wie der Mann singt?“ fragte Herr Heger. „Es muß unbeschreiblich schön sein, so schwerelos dahinzugleiten, nur seiner eigenen Geschicklichkeit vertrauend! Ein herrlicher Sport!“
„Ein gefährlicher Sport!“ schwächte Frau Heger ab. „Dauernd zerschmettert einer von ihnen an den Felsen! Für mich ist das nichts. Ich fühle mich wohler, wenn ich festen Boden unter den Füßen habe.“
Mit dem letzten Lift fuhren sie wieder hinab und genossen dabei noch mehr als auf der Bergfahrt die Aussicht auf Reith, das Inntal, das Alpbachtal und die von der schon tief stehenden Sonne beschienenen Hänge.
In Fügen kaufte Frau Heger Brot, Butter, Aufschnitt und Obst und nahm sich vor, ihrer Familie ein leckeres Abendbrot zu bereiten. Als sie jedoch ihre Küche betraten, verging ihnen der Appetit, so ekelhaft stank es dort. Christine fing an zu würgen und rannte sofort wieder hinaus, und Sascha riß die drei Fenster auf.
„Also, hier verfault doch was!“ rief Herr Heger. „Hat jemand vielleicht ein Stück Stinkerkäse in die Ecke geworfen?“
„Unsinn“, antwortete seine Frau, „ich habe doch gar keinen Stinkerkäse gekauft! Vielleicht riecht der Ausguß so.“ Herr Heger schüttelte den Kopf.
„Nein, der Gestank kommt von dort, wo der Küchenschrank steht. Ich werde das alte Möbel mal untersuchen. Es wäre doch gelacht, wenn ich der Sache nicht auf die Spur käme!“
Er öffnete die oberen Schranktüren, wo die Teller, Tassen und anderes Geschirr standen, nahm alles heraus und schaute in sämtliche Töpfe, konnte aber weder einen faulenden Käse noch sonst etwas unangenehm Riechendes entdecken. Dabei war er der Quelle des Gestanks schon sehr nahe, das merkte er. Ob wohl etwas hinter den Schrank gefallen ist? fragte er sich. Er zündete ein Streichholz an und sah nach. Nein, dort lagen ein Paar Staubflocken, aber sonst nichts.
„Verflixt noch mal“, schimpfte er, „irgendwo muß der Gestank doch herrühren!“
„Hast du schon in den Schubladen nachgesehen?“ fragte Conny.
„Na, da kann doch wohl kaum etwas derartig Stinkendes drinsein!“ antwortete er. „Da sind doch nur die Messer und Gabeln. Hier, siehst du? Alte Korken, ein Büchsenöffner, ein Korkenzieher und die Bestecke, das ist alles! Aber ich meine, hier riecht es noch stärker als weiter oben!“
„Vielleicht ist da unten was?“ vermutete Jan. „Da tut Mama doch immer die Töpfe rein.“
„Genau! Das wird es sein!“ rief Herr Heger. „Ein Rest Suppe oder ein vergessenes Spiegelei können bestimmt ganz scheußlich stinken!“
„Und du kannst ganz schön spinnen!“ rief seine Frau. „Du nimmst doch wohl nicht an, daß ich schmutzige Töpfe in den Schrank stelle?“
„Mit Absicht natürlich nicht“, sagte Herr Heger, „aber aus Versehen vielleicht, in Gedanken, weil Stefan geschrien hat oder so.“
Gemeinsam mit Jan nahm er alle Töpfe und Pfannen heraus. Aber alle waren sauber und leer.
„Das verstehe, wer will“, wunderte sich Herr Heger. „Hier stinkt es am meisten, und man sieht nichts!“
Jan schickte sich an, die Töpfe wieder in den Schrank zurückzustellen. Um es bequemer zu haben, kniete er sich hin. „Was ist denn das, Papa?“ rief er plötzlich. „Schau mal!“ Herr Heger bückte sich tief und schaute auf die Stelle an der Rückwand des Schrankes, auf die Jan mit dem Finger zeigte.
Ganz oben, nur zu sehen, wenn man in die Hocke ging oder sich hinkniete, von einer Schublade zu Tode gequetscht, klebte mit seitwärts abgespreizten Beinen eine Maus. „Nun seht euch das an!“ sagte Herr Heger fassungslos. „Die hängt da bestimmt schon ein paar Tage. Puh, ist das ein starker Verwesungsgeruch! Gib mir mal die Schaufel und ein Stück Holz aus der Kiste, Jan, das arme Vieh muß schnellstens aus der Küche verschwinden, damit es uns nicht vergiftet.“
„Ist die Maus giftig?“ fragte Jan.
„Ja. Alle Leichen verwesen und sind dann giftig.“
„Hunde auch?“
„Natürlich. Hunde, Katzen, Pferde, Schweine und alles.“ Jan brachte Schaufel und Holz.
„Aber wir essen doch tote
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