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Sieben in einem Auto

Sieben in einem Auto

Titel: Sieben in einem Auto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Stefan will endlich was erleben!“
    Im Auto sagte er: „Ich habe mir gedacht, wir fahren einfach ein Stück in Richtung Salzburg, und wenn wir irgendwo einen Hinweis auf einen Lift sehen, parken wir und lassen uns den Berg hinauf tragen.“
    „Welchen Berg?“ fragte Christine.
    „Keine Ahnung. Den, zu dem der Lift hinaufführt. Das ist dann mal so richtig eine Fahrt ins Blaue.“
    Sie verließen das Zillertal und fuhren auf Wörgl zu.
    Als sie den Ziller überquerten, sagte Sascha: „Der hat aber ‘ne ganz nette Strömung drauf! Da möchte ich nicht gegenanschwimmen.“
    „Wo will er denn so eilig hin?“ fragte Christine.
    „In den Inn“, antwortete Conny, „mit dem hat er eine Verabredung. Und weil er heute morgen verpennt hat, muß er die Beine in die Hand nehmen und einen Zahn zulegen.“
    „Hat er Zähne?“ fragte Jan.
    „Klar, jede Menge“, sagte Conny grinsend, „Milchzähne, Kabazähne, Wackelzähne, Goldzähne, Backenzähne, Reißzähne und noch mehr. Der weiß gar nicht, wohin mit dem ganzen Zahnsalat. Wenn du artig bist und deiner lieben großen Schwester nicht mehr auf die Nerven fällst, schenkt er dir zu Weihnachten einen Sackvoll wasch- und kochfester Weisheitszähne. Dann kannst du dir deine Dummheitszähne rausrupfen und die dafür einpflanzen lassen. Du glaubst gar nicht, was für ein kluges Kerlchen du dadurch wirst!“
    „Da“, rief Christine plötzlich, „da ist ein Schild mit einem Lift drauf!“ Herr Heger fuhr langsamer.
    „Ja“, sagte er, „tatsächlich: Reither Kogelbahn! Das ging ja schnell. Gut aufgepaßt, Christine, eins null für dich.“
    „Och, das Bild da hab ich auch gesehen“, sagte Jan, „kann doch jeder sehen, wenn er die Augen aufmacht.“
    Sie folgten den Hinweisschildern, fuhren durch Brixlegg und dann im Zickzackkurs nach Reith hinauf.
    Die Hauptstraße im Ort war sehr belebt. Viele Urlauber in Kniebundhosen, Shorts und Dirndlkleidern bevölkerten die Gehwege, hielten Obsttüten in der Hand, schleckten Eis und bestaunten die Anhänger, Tücher, Stöcke, Schlipse, Stockschilder und Ansichtskarten in den Schaufenstern der Andenkengeschäfte. Alle Parkflächen waren besetzt. Ein großer Reisebus stand als mächtiges Hindernis vor dem Postamt. Autos in allen Farben hielten davor und dahinter. Herr Heger schlängelte sich vorsichtig an ihnen vorbei und stellte mit Erleichterung fest, daß auf dem großen Parkplatz vor der Reither Kogelbahn noch sehr viele Plätze frei waren.
    „Ganz schöner Betrieb hier, was?“ rief er.
    „Guckt mal, da sind ja lauter Schaukeln!“ rief Jan. „Wollen wir damit fahren?“
    „Ja, das ist der Lift“, sagte Herr Heger.
    „Und wenn Stefan sich nicht festhält und runterfällt?“
    „Stefan hält sich überhaupt nicht fest, der wird festgehalten, und zwar von mir! Ich schnall mir den Tragesitz nicht auf den Rücken, sondern vor den Bauch, fertig.“
    „Leute, jetzt kommt die Idee des Jahrhunderts!“ jauchzte Sascha. „Guckt mal, was da liegt! Da hat doch ein verschwendungssüchtiger Mitmensch eine Riesentüte Popcorn in den Papierkorb geworfen! Die eignen wir uns jetzt an, stecken uns mit den Körnern die Taschen voll, und dann feuern wir vom Sessellift aus auf alles, was unter uns kreucht und fleugt.“
    „Auf Menschen?“ fragte Jan.
    „Nur wenn es sich nicht vermeiden läßt. Aber vor allem auf Pilze, Ameisen, Krabbelkäfer, Kühe und anderes Ungeziefer. Los, füllt eure Taschen, Kameraden, das Abenteuer beginnt!“
    „Ganz brauchbar, dein Vorschlag“, stimmte Conny zu. „Irgend was Dummes muß man ja jeden Tag anstellen, um aus dem öden Trott herauszukommen.“
    Während Frau Heger die Karten löste und mit dem Mann am Schalter einen Vorzugspreis für ihre große Familie aushandelte, teilten die Kinder das Popcorn unter sich auf und füllten damit ihre Taschen. Herr Heger bekam auch was ab.
    Dann begann die Bergfahrt.
    Der Reihe nach stellten sie sich auf das aufgemalte Quadrat und ließen sich von dem Mann in die Sessel helfen, die im gleichmäßigen Abständen von etwa fünf Metern an einem dicken Stahlseil befestigt waren.
    Sascha fuhr als erster, Christine als zweite, dann folgte Conny. Jan mußte bei seinem Vater auf dem Schoß sitzen. Kinder unter acht Jahren durften nicht allein fahren. Frau Heger mit Stefan bildete den Schluß. Sie hatte darauf bestanden, den Kleinen zu nehmen, Jan war ihr zu unruhig.
    Da die Fahrt während des Ein- und Aussteigens der Fahrgäste nicht unterbrochen wurde, mußte

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