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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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abzuwehren. »Du wirst noch viel größere Probleme haben, sobald du aus deinem Versteck herauskommst und dich in der Öffentlichkeit zeigst. Die Skandalblätter melden, du hättest mir den Rang als begehrtester Junggeselle abgelaufen, wofür ich dir bis in alle Ewigkeiten dankbar bin.«
    Alistair sank in den Ledersessel hinter seinem Schreibtisch. Der Raum verströmte ein nautisches Flair, nicht offen erkennbar, aber dennoch präsent. Es lag in der blauweißen Farbgebung, der geschwungenen Form der Walnussholzmöbel, dem da und dort aufscheinenden Messing. Das Arbeitszimmer passte zu dem Gentleman, der es benutzte, einem Mann, der als Abenteurer und Weltenbummler bekannt war. Umso mehr fiel deshalb Alistairs nächste Bemerkung aus dem Rahmen.
    »Ich bin kein Junggeselle.«
    »Du bist nicht verheiratet«, konstatierte Michael trocken. »Das macht dich zu einem Junggesellen.«
    »Das sehe ich anders.«
    »Bist du nach wie vor entschlossen, Jessica zu erobern?«
    »Sie ist bereits die Meine.« Alistair zuckte überheblich die Achseln. »Alles andere ist lediglich eine Formalität.«
    »Ich hoffe, du deutest damit nicht an, dass du dir Freiheiten herausgenommen hast.« Es war ein Gedanke, der Michael nicht behagte. Jessica war die Witwe seines Bruders. Sie war ein Familienmitglied und eine Freundin. Sie hatte seinen Bruder geliebt und ihm großes Glück beschert, und als Benedict an Schwindsucht erkrankte, hatte sie ihm bis zum Ende beigestanden. Sie hatte sich von der Gesellschaft und gesellschaftlichen Anlässen ferngehalten, um Benedict zu pflegen und ihn an den Tagen, wenn er sich kräftig genug fühlte, zu unterhalten. Als Dank für ihre Fürsorge und Rücksichtnahme würde Michael bis ans Ende ihrer Tage darauf achten, dass ihre Sicherheit und ihre Interessen gewahrt blieben.
    Alistair trommelte mit den Fingern auf den Armlehnen und musterte seinen Freund aus schmalen Augen. »Meine Beziehung zu Jessica geht dich absolut nichts an.«
    »Wenn deine Absichten ehrenhaft sind, warum gibst du dann nicht deine Verlobung bekannt?«
    »Läge die Entscheidung allein bei mir, wären wir bereits verheiratet und würden unter einem Dach leben. Jessica ist die Ursache für die Verzögerung, und zwar aus Gründen, die mir nicht begreiflich sind. Sie glaubt, es gäbe gewisse Hindernisse, die meine Zuneigung für sie beeinträchtigen könnten.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Wie zum Beispiel Mastersons Wunsch nach einem Erben, zusammen mit einer jungen Debütantin, die imstande ist, dies zu gewährleisten. Oder dass meine Mutter über meine Wahl unglücklich sein könnte. Oder dass mich in ferner Zukunft doch noch der Drang überfallen könnte, mich fortzupflanzen.«
    »Alles vernünftige Argumente.«
    »Liebe kennt keine Vernunft, und ich liebe sie schon seit Ewigkeiten. Das hat bisher alles andere übertrumpft und wird sich auch in Zukunft nicht ändern.«
    »Mag sein, nur hattest du mehr Frauen, als ich zählen kann«, bemerkte Michael lapidar.
    »Du solltest dir einen Privatlehrer nehmen, um deine Grundlagen in Mathematik aufzufrischen.«
    »Ich musste die Frauen gar nicht sehen. Es gab kaum einen Abend, an dem du nicht nach körperlicher Liebe und dem Parfüm einer Frau gerochen hast.«
    Zu Michaels Überraschung stieg seinem so freigeistig gesinnten Freund eine tiefe Röte in die Wangen.
    »Und diejenigen, die du gesehen hast«, erwiderte Alistair schroff, »was ist dir an ihnen aufgefallen?«
    »Bedaure, mein Freund. Deine Eroberungen haben mich bei Weitem nicht so interessiert wie dich. Soweit ich mich entsinne, habe ich selten eine Dame öfter als einmal gesehen.«
    »Hm … War es nicht auffällig, dass alle Blondinen waren? Mit blasser Haut und hellen Augen? Doch nie fand ich eine mit Augen so grau wie ein Gewittersturm, und das war gut so. Ich war nie ein Mann, der sich mit Repliken von kostbaren Objekten zufriedengegeben hätte. Nichts geht über das Original«, murmelte Alistair, tief in Gedanken versunken. »Und hat ein Mann das Glück, einen Schatz zu erlangen, eine Frau so strahlend schön wie die Sonne, ist es ihm eine Freude, sie zu beschützen und zu verwöhnen und sie zum Mittelpunkt seines Lebens und seines Heims zu machen.«
    Nachdenklich runzelte Michael die Stirn. Nun wurde ihm klar, wie tief und umfassend Alistairs Gefühle für Jessica waren. Vielleicht ebenso tief und umfassend wie Michaels Gefühle für Hester. »Verflucht!«
    Ein Klopfen ertönte an der Tür.
    Alistair blickte zur Tür, die Brauen

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