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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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durch sein rabenschwarzes Haar strich, etwas anderes. »Ich möchte nicht, dass Sie schlecht über Tarley denken, weil er Entscheidungen traf, die Ihr Wohlergehen sicherstellen sollten. Er war kein Narr; er nahm einfach die Gelegenheiten wahr, die sich ihm boten.«
    »Sie missverstehen das«, sagte sie gelassen, von einem seltenen Hochgefühl erfüllt. Wie bei Benedict hatte sie auch bei Alistair keine Angst, ihre Meinung offen kundzutun. »Ich habe nichts gegen Vernunft, gesunden Menschenverstand oder sogar gut gemeinte Profitgier. Nein, mich stört es, wenn man mich unterschätzt. Ich bin klug genug, um meine Interessen wahren zu wollen, und sei es auch auf Kosten meiner höheren Gesinnung. Aber es ist durchaus möglich, dass ich den Vertrag, den Sie mit Calypso abgeschlossen haben, neu verhandeln werde, damit ich die nötigen Mittel zum Erwerb von Schuldknechten habe. Oder vielleicht stelle ich ja fest, dass ein eigenes Schiff mit eigener Besatzung auf lange Sicht profitabler ist, und werde auf diese Weise Gelder beschaffen. Oder ich komme zu dem Schluss, dass ich, um mein Ziel zu erreichen, die Rumproduktion erhöhen sollte. Wie auch immer: Ich werde die nötigen Mittel auftreiben, um mir Ideale zu leisten.«
    Seine Augen glitzerten im schwachen Schein der Lampen. »Ich habe Ihre Schelte verdient, Mylady. Doch ich war der Meinung, Sie wollten Calypso verkaufen und Ihre Fragen würden die Vergangenheit, nicht die Zukunft betreffen.«
    »Hm …« Sie blieb skeptisch.
    »Ein einziges Mal habe ich Sie unterschätzt«, gestand er, die Hände hinter dem Rücken verschränkend. »Aber das ist lange her.«
    Jessica konnte dem Drang nicht widerstehen zu fragen: »Und was hat Sie dazu bewogen, Ihre Meinung zu ändern?«
    »Sie.« Er ließ sein betörendes Lächeln aufblitzen. »Als Sie vor der Wahl standen, entweder zu fliehen oder zu bleiben, sind Sie geblieben.«
    Seine Worte trafen sie wie ein Faustschlag, brachten sie völlig aus der Fassung. Sie drehte sich zur Tür um, warf ihm aber vor dem Eintreten noch einen kurzen Blick zu. »Ich habe Sie niemals unterschätzt.«
    Alistair machte eine elegante Verbeugung. »Dann sollten Sie jetzt nicht damit anfangen. Gute Nacht, Lady Tarley.«
    Sobald sie in der Kabine war, lehnte sie sich gegen die geschlossene Tür und wartete, dass ihr wilder Herzschlag sich beruhigte.
    In weiser Voraussicht hatte Beth bereits ein Tuch angefeuchtet. Als Jess den kühlen Lappen an ihre Wangen presste, bemerkte sie den wissenden Ausdruck in den Augen ihrer Zofe. Gereizt wandte sie dieser den Rücken zu, damit sie die Knöpfe an ihrem Kleid öffnete.
    Für heute war ihr Bedarf an Leuten, die sie mit einem Blick durchschauten, mehr als gedeckt.
    Hester hatte gerade die letzte weiße Feder in ihrem Haar drapiert, als ihr Gatte ihr Boudoir betrat. Er war noch nicht fertig angezogen; seine Krawatte hing offen um seinen Hals, und seine Weste war nicht zugeknöpft. Sein feuchtes Haar und die glatte Kinn- und Wangenpartie ließen vermuten, dass er frisch gebadet und rasiert war. Mit seinen goldblonden Haaren und den blauen Augen war er zweifellos sehr attraktiv. Zusammen bildeten sie ein bildschönes Paar – er mit seinem quirligen Wesen und dem natürlichen Charme, sie mit ihrer zurückhaltenden Art und dem untadeligen Benehmen.
    Stirnrunzelnd musterte Regmont die Zofe Sarah, die die kaum sichtbaren Falten aus dem neuen blauen Kleid strich, das Hester tragen wollte. »Ich habe gehofft, dich in dem roséfarbenen Spitzenkleid zu sehen. Es sieht hinreißend an dir aus, vor allem mit den Perlen meiner Mutter.«
    Sie begegnete im Spiegel dem Blick der Zofe und nickte, fügte sich dem Wunsch ihres Gatten. Die Alternative wäre ein Streit, und der sollte besser vermieden werden.
    Ohne eine Regung erkennen zu lassen, tauschte Sarah die Kleider aus. Sobald das roséfarbene Gewand ausgebreitet auf dem Bett lag, entließ Regmont sie mit einer Handbewegung. Die Zofe wurde blass und verließ hastig den Raum. Ihre unglückliche Miene verriet, dass sie mit dem Schlimmsten rechnete. Obwohl Regmonts Stimmungen einem gewissen Muster folgten, geschahen die Gewaltausbrüche ohne erkennbaren Grund.
    Als sie allein waren, umfasste er Hesters Schultern und berührte mit den Lippen die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr. Seine Hände kneteten ihre Schultern heftiger, und sie zuckte zusammen. Er richtete sich auf und senkte den Blick auf ihre rechte Schulter.
    Hester beobachtete ihn im Spiegel, wartete darauf, Zeichen von

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