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Sieben Jahre später

Sieben Jahre später

Titel: Sieben Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Musso
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Geschäftsleute, Gruppen von Jugendlichen, die vor den Vitrinen herumlungerten, Obdachlose, patrouillierende Polizisten …
    Sie brauchten lange, bis sie die Schließfächer im ersten Untergeschoss gefunden hatten. Es war ein düsterer, fensterloser Raum, der von trüben Lampen erhellt wurde und in dem es nach schlecht gelüfteten Umkleidekabinen roch.
    Sie liefen zwischen den Reihen mit grauen Metallschränken hin und her und suchten nach den Zahlen, die auf ihrem Schein angegeben waren. Die erste Ziffer gab die Reihe an, die zweite das Fach und die dritte die Zahlenkombination zum Öffnen.
    »Hier, das ist es!«, rief Nikki.
    Sebastian tippte die vier Ziffern in die metallene Tastatur. Dann öffnete er die Tür und starrte ängstlich ins Innere.
    Das Fach enthielt einen blassblauen Rucksack mit dem Logo Chuck Taylor.
    »Das ist Jeremys! Ich bin mir ganz sicher!«, stieß Nikki hervor.
    Sie öffnete ihn – er war leer. Erfolglos durchsuchte sie ihn bis in den letzten Winkel.
    »Gibt es keine Innentasche?«
    Sie nickte. In der Aufregung hatte sie den Reißverschluss im Futter übersehen. Die letzte Chance. Mit zitternden Fingern zog sie ihn auf und entdeckte …
    »Ein Schlüssel?«
    Sie betrachtete ihn und reichte ihn dann Sebastian. Es handelte sich in der Tat um einen kleinen Schlüssel. Aber wozu passte er?
    Es folgte ein Moment der Entmutigung. Der unangenehme Eindruck, wieder und wieder in die Irre geführt zu werden. Jedes Mal, wenn sie glaubten, eine Spur zu haben, löste sich diese in Luft auf. Jedes Mal, wenn sie glaubten, ihr Ziel zu erreichen, rückte es wieder in weite Ferne.
    Doch die Enttäuschung dauerte nicht lang an.
    Nikki hatte sich als Erste wieder im Griff.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, erklärte sie mit einem Blick auf die Wanduhr. »Wenn wir zu spät zum Pont de l’Alma kommen, wird das Schiff nicht auf uns warten.«

Kapitel 32
    Seit einer Dreiviertelstunde lief Constance Lagrange mit einer kleinen Gruppe von Beamten der Bahnpolizei durch den Bahnhof Gare du Nord.
    Die Überwachung des Bahnhofs war verstärkt worden, doch die Larabees blieben unauffindbar. Vielleicht hatten sie angesichts der vielen Uniformierten ihre Reisepläne einfach aufgegeben.
    Außer, sie hätten nie die Absicht gehabt, wegzufahren .
    Constance’ Handy vibrierte. Das war Botsaris.
    »Ich weiß, wohin sie gehen«, erklärte ihr Assistent. »Sie haben für halb neun einen Tisch auf einem Schiff der Compagnie des Croisières Parisiennes reserviert.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Das würde ich nie wagen.«
    »Und das wundert dich nicht? Wenn du in Paris auf der Flucht wärst, hättest du nichts Besseres zu tun, als dich schick anzuziehen und auf einem Bateau Mouche zu essen?«
    »Da haben Sie recht.«
    »Bleib dran.«
    Constance entschuldigte sich bei der Bahnpolizei, bat sie, wachsam zu sein, und ging zum Parkplatz.
    »Botsaris?«, fragte sie und setzte das Gespräch fort.
    »Ja?«
    »Wir treffen uns am Pont de l’Alma.«
    »Soll ich mit einem Team kommen?«
    »Nein, ich will sie auf die sanfte Tour erwischen. Nur du und ich.«
    Constance schloss ihren Sicherheitsgurt und warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett.
    »Schon ein bisschen spät, um sie vor der Abfahrt festzunehmen, oder?«
    »Ich kann die Gesellschaft bitten, das Ablegen zu verzögern.«
    »Nein, wenn die Verdächtigen merken, dass das Schiff Verspätung hat, bekommen sie es vielleicht mit der Angst zu tun und entwischen uns.«
    »Soll ich vorsichtshalber die Wasserpolizei verständigen?«
    »Du verständigst niemanden, sondern wartest auf mich, kapiert?«

Kapitel 33
    Das Taxi setzte Nikki und Sebastian am Pont de l’Alma ab. Es war schon dunkel geworden. Nach Barbès und der Gare du Nord war Sebastian erleichtert, ein etwas freundlicheres Paris wiederzufinden: das der Seine und des Eiffelturms.
    Zu Fuß liefen sie am rechten Ufer entlang in Richtung Port de la Conférence, der Sammelstelle der Ausflugsschiffe der Compagnie des Croisières Parisiennes .
    Die ersten Anleger, an denen sie vorbeikamen, waren von Touristen belagert, die sich auf den Weg zurück zu ihren Reisebussen machten. Sie gingen weiter zu jenem Kai, der den Restaurantschiffen vorbehalten war.
    »Ich glaube, da ist es!«, rief Nikki und zeigte auf ein großes verglastes Schiff mit Doppeldeck.
    Am Anleger der L ’ Amiral angelangt, nannten sie ihre Namen einer Hostess, die sie willkommen hieß und ihnen einen Prospekt überreichte.
    »Wir legen gleich ab«,

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