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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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fuhr Carol fort. „Sie passt nämlich zu uns, im Gegensatz zu dir.“
    „Damit willst du vermutlich sagen, dass sie reich und skrupellos ist, oder?“, sagte Renee, noch ehe sie die Worte unterdrücken konnte. Gewiss eine Respektlosigkeit – und doch war sie froh, sich endlich gegen diese tyrannische Frau zu behaupten.
    Höfliche Umgangsformen hatten in Bezug auf Flynns Mutter nie etwas gebracht. Im Gegenteil: Je mehr sich Renee bemüht hatte, ihr zu gefallen, desto schlechter war sie von ihr behandelt worden.
    Nach einem kurzen Überraschungsmoment kniff Carol die Augen zusammen. „Aha, wie ich sehe, hast du inzwischen Rückgrat entwickelt. Sehr beachtlich! Aber es wird dir nichts nützen. Zu spät – du wirst Flynn genauso verlieren wie damals. Er liebt Denise und will sie heiraten.“
    Renee kochte förmlich vor Wut. Was für eine boshafte und intrigante Frau! „Das dürfte schwierig werden, da er bereits verheiratet ist. Mit mir! Weil er nämlich nie die Scheidung eingereicht hat.“
    Carol erstarrte. „Sicher nur ein Versehen! Ich weiß wirklich nicht, warum du zurückgekommen bist. Vielleicht hast du ihn kurzzeitig verwirrt, aber früher oder später wird er trotz deines unschuldigen Getues erkennen, dass du nur auf deinen Vorteil aus bist.“
    Vor Wut grub Renee die Fingernägel in die Handfläche.
    Am liebsten hätte sie dieser hochmütigen Person geradewegs ins Gesicht gesagt, dass sie von Flynn nichts weiter wollte als ein Kind … Doch sie verbiss sich eine Bemerkung in dieser Richtung. Schließlich war vereinbart, dass die Versöhnung echt wirken sollte.
    Während ihrer Ehe hatte sie Flynn vor lauter Angst, ihn zu verlieren, nie etwas von den Attacken und Gemeinheiten seiner Mutter erzählt.
    Nun war diese Furcht weggefallen, immerhin hatten sie die letzten sieben Jahre getrennt gelebt. Im Gegenteil, wenn es zum endgültigen Zerwürfnis kam, dann besser gleich – noch ehe sie Zeit und Geld in den Ausbau des Souterrains gesteckt hatte. Und noch ehe sie schwanger war.
    „Nur zu deiner Information, Carol, Flynn war es, der wollte, dass ich wieder zu ihm zurückkomme. Diesen Entwurf hat er gezeichnet, damit ich mir hier im Haus eine Zweigstelle meines Geschäfts aufbauen kann.“
    Sie wies auf den Plan. „Und außerdem möchte er, dass wir ein Baby bekommen. Wir überlegen, es gleich zu probieren, da wir ja schon sieben Jahre verloren haben.“
    „Du lügst!“
    „Nein. Wir machen dich zur Großmutter. Grandma Carol – wie findest du das?“
    Einen Moment wirkte Flynns Mutter entsetzt, doch dann hatte sie sich wieder in der Gewalt. „Wenn dir irgendetwas an Flynn liegt, solltest du dahin zurückkehren, wo du hergekommen bist, damit er mit Denise glücklich wird. Er liebt sie“, wiederholte sie, „und die Planungen für die Hochzeit laufen schon.“
    Ich darf nicht zulassen, dass sie mich verletzt.
    Ohne den Blick abzuwenden, erwiderte Renee: „Und wenn dir etwas an Flynn liegt, behältst du in Zukunft deine bissigen Bemerkungen für dich. Ich warne dich, Carol, fang ja nicht wieder an, deine gemeinen Spielchen mit mir zu spielen! Wenn du noch einmal versuchst, unsere Ehe zu untergraben, sage ich deinem Sohn, wie schlecht du mich von Anfang an behandelt hast!“
    „Sag es mir lieber gleich“, erklang Flynns Stimme von der Tür her. Erschrocken fuhr Renee herum.
    „Flynn, ich habe dich gar nicht kommen hören.“
    „Ich bin durchs Souterrain gekommen, weil ich dachte, du wärst noch unten.“
    Während er näher kam, sah er ununterbrochen Renee an. Seine Mutter würdigte er keines Blickes. „Was meinst du mit gemeinen Spielchen? Mit Untergraben unserer Ehe? Inwiefern hat Mutter dich schlecht behandelt?“
    „Anscheinend bist du schon länger da …“
    „Lange genug, um mitbekommen zu haben, dass du während unserer Ehe etwas Wichtiges für dich behalten hast. Komm schon Renee, sag mir, was los war. Alles.“
    Tratschen lag Renee nicht, und Carol wusste es. Dem arroganten Blick der Schwiegermutter war zu entnehmen, dass sie glaubte, Renee würde nicht den Mut aufbringen, alles zu erzählen.
    Renee atmete tief ein. Wenn sie sich jetzt kein Herz fasste, wenn sie jetzt kniff, würde Carol weiterhin auf ihr herumtrampeln.
    Sprechen oder für immer schweigen – plötzlich fiel Renee diese Stelle aus ihrer Traurede ein.
    Trotzdem: Auch wenn Flynn nie gut mit Carol zurechtgekommen war, so war sie doch seine Mutter.
    So diplomatisch wie möglich sagte Renee: „Deine Mutter hat nie ein

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