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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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Tasche nach einer Visitenkarte, um sie Lauren zu geben. „Ich eröffne nämlich hier in San Francisco eine Zweigstelle meines Geschäfts, California Girl’s Catering. Da gibt es eine Menge zu tun.“
    „Noch etwas, was wir gemeinsam haben. Auch ich möchte eine Zweigstelle meines New Yorker Grafikbüros gründen. Gesprächsstoff werden wir zwei also genug haben. Aber jetzt muss ich los. Ich rufe Sie an!“
    „Ja gut, ich freue mich schon.“
    Nun erst fiel Shelby, die interessiert dem Gespräch zugehört hatte, wieder ein, dass sie Flynn hatte anrufen wollen. „Ich kündige Sie an …“
    „Ach, nicht nötig. Ich gehe einfach so rein.“ Wie so viele Male zuvor steuerte Renee auf das Büro an der Ostseite des Gebäudes zu. Nur dass diesmal ihr Herz nicht vor Freude, sondern aus lauter Nervosität laut klopfte.
    Auf dem Platz der Sekretärin saß niemand, aber ein Namensschildchen verriet, dass noch immer die sympathische Cammie diesen Posten innehatte.
    Durch die offene Tür sah sie, dass Flynn nicht allein war. Eine rothaarige Frau hatte die Arme um ihn geschlungen …
    Wie vom Blitz getroffen blieb Renee stehen und rang nach Atem.
    Ich bin nicht eifersüchtig!
    Doch! Und wie!
    Zu ihrer Vereinbarung auf Zeit passte dieses Gefühl allerdings gar nicht. Und es schadete eindeutig ihrem Seelenfrieden.

4. KAPITEL
    Hatte Flynn tatsächlich etwas mit einer anderen Frau? Waren die bissigen Bemerkungen seiner Mutter gar nicht völlig aus der Luft gegriffen? Renee begann zu zweifeln: an ihm, an sich und an dem Plan mit dem Baby. Sie schluckte. Konnte sie damit leben, dass Flynn womöglich im Moment der Zeugung an seine Geliebte dachte?
    Die attraktive Rothaarige ließ Flynn los und nahm einen Ordner, der auf einem Besucherstuhl lag. „Also, nochmals vielen Dank, Flynn. Ich halte dich auf dem Laufenden.“
    „Okay. Dann viel Glück!“ In diesem Moment entdeckte er Renee und lächelte verlegen. Offenbar hatte er bemerkt, was in ihr vorging. Ehe sie etwas sagen konnte, ging er um seinen Schreibtisch herum, zog sie an sich und küsste sie. Die Wärme seines Körpers und die Berührung der Lippen ließ sie erschauern.
    Da sie nicht allein waren, gab sie sich die größte Mühe, so zu tun, als wäre der Kuss nichts Besonderes. Sich wieder an Flynns Liebkosungen zu gewöhnen würde schwierig werden. Nicht dass sie seine Nähe nicht genoss, ganz im Gegenteil: Es gefiel ihr fast zu gut. Doch sie würde sich zusammennehmen und gefühlsmäßig auf Distanz bleiben – anders als damals, als sie ihn aus tiefster Seele begehrt und ihr gesamtes Leben nach ihm ausgerichtet hatte.
    Nachdem Flynn sie wieder losgelassen hatte, stellte er die beiden Frauen einander vor. „Celia, ich möchte, dass du Renee, meine Frau, kennenlernst. Renee, das ist Celia Taylor, eine Mitarbeiterin.“
    Lachend sagte Celia: „Sorry für die Umarmung, aber ich habe mich einfach riesig gefreut.“
    Celias Beteuerung wirkte so offen, dass Renee keinen Grund sah, ihr nicht zu glauben. „Schön, Sie kennenzulernen, Celia.“
    „Freut mich auch, Renee. Ihrem Mann habe ich jetzt jede Menge Arbeit zu verdanken, und glauben Sie mir, das soll keine Beschwerde sein. Ganz im Gegenteil! Am besten fange ich gleich damit an. Auf Wiedersehen.“
    Auf dem Holzboden hörte man, wie sie eilig den Gang entlangging. Während Renee versuchte, mit ihren Gefühlen fertig zu werden, mied sie Flynns Blick. Er in den Armen einer anderen … Vor sich konnte sie nicht leugnen, dass sie eifersüchtig gewesen war.
    Im Büro hatte sich nichts verändert, sogar das Foto von ihnen beiden stand noch auf dem Regal. Renee erinnerte sich, dass er oft sein Mittagessen nur halb aufgegessen hatte. Manchmal hatte sie sogar extra für ihn gekocht und ihm etwas vorbeigebracht. Aber trotz der Fürsorge seiner Frau hatte Flynn bereits in den ersten Monaten seiner Tätigkeit bei MC deutlich abgenommen.
    Anerkennend musterte er sie von oben bis unten. „Du kommst genau zur rechten Zeit. Und du siehst toll aus.“
    Sie bekam Herzklopfen. „Danke.“ Sie strich über ihren roten Pulli mit dem weiten Kragen, zu dem sie eine schlichte schwarze Stoffhose trug. „Hier arbeiten viele neue Leute. Im Aufzug habe ich Gavin getroffen und am Empfang Shelby. Außerdem habe ich Lauren kennengelernt. Mit wem ist sie gleich verheiratet? Auf jeden Fall ein neuer Name …“
    „Mit Jason Reagert, einem richtig guten Werbefachmann. Lauren ist nett. Sicher kann sie dir einen guten Frauenarzt empfehlen.

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