Sieben Jahre und eine Nacht
schloss die Haustür auf und steckte die Schlüssel ein. Auf dem Boden lag etwas Rotes – eine Spur verstreuter Rosenblüten führte die Treppe hinauf!
Ihr Herz schlug so heftig, dass ihr vor Freude fast schwindelig geworden wäre. So kannte sie Flynn! In diesen Mann hatte sie sich damals verliebt. Wie sehr hatte sie ihn vermisst! Mit niemandem hatte sie lachen, reden und Pläne schmieden können wie mit ihm. Schlagartig begriff sie, warum sie niemals einen neuen Partner gefunden hatte: weil kein anderer Mann sie so gut verstand wie Flynn.
Beide liebten sie kreative Tätigkeiten und genossen es, eine Idee zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Was ihr ihre Kochrezepte bedeuteten, war für ihn das Zeichnen von Plänen. Wollte er ihr mit den Blütenblättern zeigen, dass er sie noch immer liebte? Er wollte, dass sie bei ihm blieb, aber von Liebe hatte er bisher nicht gesprochen.
Dieses Mal würde sie den Dingen auf den Grund gehen. Schnell stellte sie die Tüten ab und legte die Mappe auf das Tischchen in der Halle. Dann folgte sie erwartungsvoll der Rosenspur. Was würde sie an ihrem Ende vorfinden?
Ähnliches hatte sie mit Flynn damals schon erlebt – eine Zeit voller Glück und Zärtlichkeit. Sie mit Badeschaum und Rosenblüten in der Wanne, deren Füße wie Löwentatzen aussahen, und Flynn als eine Art persönlicher Badehelfer … Ein schwarzes sexy Abendkleid mit Unterwäsche aus feinen Spitzen … Flynn, der einen Anzug trug und sich die Krawatte umband, bevor sie beide das Bad verließen …
Oder würde er ohne alles im Bett auf sie warten? Nein, denn die Rosen führten nicht zu Flynns Schlafzimmer, sondern zum Gästezimmer – ihrem Zimmer.
„Hallo?“
„Hier bin ich.“
Als sie die Tür öffnete, sah sie, dass die Blüten zu Flynn führten, der in einem Schaukelstuhl aus Holz an der Balkontür saß. – Ansonsten war das Zimmer völlig leer, sogar die Teppiche fehlten.
Flynn stand auf und kam ihr entgegen. „Den Schaukelstuhl wirst du gut gebrauchen können, wenn erst das Baby da ist.“ Er strich über die hohe Lehne. „Weißt du, wer ihn gebaut hat? Der Kunsthandwerker, von dem auch das Kinderbettchen stammt.“
„Wo sind denn all die anderen Sachen?“
„Deine Kleider sind im Schlafzimmer, und die Möbel im zweiten Stock.“
Ein großer Schritt, und doch hatte Renee nichts dagegen. Als sie die Rosenblüten gesehen hatte, hatte sie wundervollen Sex erwartet – aber dieses Mal hatte Flynn sich etwas Neues ausgedacht: Durch ihn sah sie gewissermaßen in die Zukunft. Und was sie sah, gefiel ihr gut.
„Setz dich doch mal rein“, sagte er und klopfte auf die Armlehne.
Renee ließ sich in den Stuhl sinken und strich über das Holz mit seiner warmen und behaglichen Ausstrahlung. Hier würde sie mit dem Baby auf dem Arm sitzen. Mit langsamen Schaukelbewegungen würde sie ihren Sohn oder ihre Tochter in den Schlaf wiegen. Gerührt sagte sie: „Flynn, der Stuhl ist ja wunderschön. Vielen Dank dafür.“
Zärtlich küsste er sie auf die Stirn, dann kniete er sich vor Renee auf den Boden. „Alles Gute zum Valentinstag.“
„Daran habe ich ja gar nicht gedacht. Es tut mir leid, dass ich nichts für dich habe.“
„Du bist endlich da, wohin du gehörst. Mehr will ich nicht.“ Flynn erhob sich und zog Renee an sich. Er küsste sie, erst ganz leicht, dann immer leidenschaftlicher.
Ja, hierher gehörte sie. Und dieses Mal würde sie dafür sorgen, dass es klappte. Ihr fiel eine Redensart ein: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dieses schwächste Glied wollte sie nicht sein. Für das Baby und für Flynn würde sie all ihre Kraft zusammennehmen.
Flynn spürte mit jeder Faser seines Körpers, dass Renee nun endlich keine Vorbehalte mehr hegte. Begierig erwiderte sie seine Küsse und schmiegte sich an ihn.
Seine Strategie war aufgegangen! Und jetzt wollte er seinen Erfolg feiern – indem er Renee liebte. Und zwar einfach so, nicht im Hinblick auf ein Baby. Er hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Während er sie unablässig küsste, legte er sie auf das Bett.
Als er sich zu ihr legte, begann sie sofort, ihn zu streicheln. Sie ließ die Hände über seinen Hals, über die Schultern und die Brust gleiten. Ungeduldig zog sie an seinem Hemd, genau wie früher. Nein, ihm erschien es sogar, als sehnte sie sich noch stärker nach ihm.
Sie schob die Hand unter sein Hemd und versuchte, an die Stellen zu gelangen, von denen sie wusste, wie empfindsam sie waren: die
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