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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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„Ich musste eben gehen, okay? Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
    „Gab es einen anderen?“, sprach Flynn einen Verdacht aus, den er jahrelang zu verdrängen versucht hatte.
    Renee erschrak, und es wirkte absolut ehrlich, als sie sagte: „Nein, nie. Ich habe immer nur dich geliebt.“
    Er setzte sich im Bett auf. „Bitte, ich muss einfach mehr wissen.“
    „Glaube mir einfach, dass ich dich liebe. Dich und unser Baby, wenn wir denn eines haben.“
    „Und wenn nicht?“
    „Wie du selbst gesagt hast, werden wir es weiter probieren. Flynn, ich möchte mit dir zusammen sein, wie wir es uns immer gewünscht haben. Mit allem Drum und Dran, Familie, Haus, Garten, Hund … Alles wird wunderschön werden. Nur … du musst mir vertrauen.“
    Wusste sie überhaupt, was sie da von ihm verlangte? Ihr zu vertrauen, nur damit sie ihn wieder enttäuschte?
    Zufrieden summte Renee vor sich hin, als sie am späten Freitagabend in Gretchens Küche ihre Kochutensilien zusammenpackte.
    Mit Flynn hatte sie eine himmlische Woche verlebt. Inzwischen war das in einem freundlichen Hellgrün gehaltene Kinderzimmer fertig eingerichtet. Für CGC stand die Küche im Souterrain zur uneingeschränkten Verfügung. Und erst das Leben mit Flynn!
    Sie hätte hüpfen und tanzen können vor Freude. Sie fühlte sich mit ihm fast so glücklich wie vor dem Tod seines Vaters. Zwar hatte Flynn ihr noch nicht gesagt, dass er sie liebte, aber in seinen Augen und in all seinen Gesten lag so viel Zärtlichkeit …
    Als sie die Box mit den Küchensachen hochhob, bemerkte sie ein leises Ziehen in der Brust. Ob sie schwanger war? Oder kündigte sich nur ihre Monatsblutung an? Vermutlich war es für einen Schwangerschaftstest noch zu früh.
    Sie konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und Flynn zu berichten, wie gut ihr Debüt in San Francisco verlaufen war. Sie stellte die Box neben dem Lieferanteneingang ab und sah auf die Uhr. Lange würde die Veranstaltung nicht mehr dauern. Dann noch sauber machen, und sie wäre etwa um eins daheim. Hoffentlich war Flynn dann noch wach.
    In diesem Augenblick schwang die Küchentür auf, und Mindy kam herein, eine von Renees drei neuen Teilzeitkräften. Ihr schwarzer Rock sah noch so tadellos aus wie bei Arbeitsbeginn vor drei Stunden, nur Mindy wirkte aufgeregt.
    „Ein Rotweinfleck auf dem Teppich im Wohnzimmer“, sagte sie atemlos und stellte ihr Tablett ab.
    „Ich kümmere mich drum“, antwortete Renee und nahm eine Flasche Mineralwasser und einen Lappen. Da sie den ganzen Abend in der Küche verbracht hatte, freute sie sich auf die Abwechslung.
    Inzwischen waren nur noch ein Dutzend der teuer gekleideten Gäste anwesend, die sich hauptsächlich im großen Wintergarten aufhielten. Ein großes Blumenarrangement, das auf dem geschlossenen Flügel stand, verdeckte Renee teilweise die Sicht. Als sie den Fleck sah, kniete sie sich auf den kostbaren Teppich und goss etwas von dem Mineralwasser darüber, das den Wein aus den Fasern an die Oberfläche brachte. Sie tupfte die Flüssigkeit ab und wiederholte das Ganze.
    „Du musst mir unbedingt erzählen, meine Liebe, wie du es geschafft hast, in letzter Minute einen so erstklassigen Caterer ausfindig zu machen“, sagte eine Renee nur allzu bekannte Stimme. O nein! Flynns Mutter …
    „Carol, du weißt doch: Ich habe so meine kleinen Geheimnisse“, antwortete Gretchen.
    Die Frauen blieben auf der anderen Seite des Flügels stehen. Von ihrer Position aus sah Renee nur die sündhaft teuren Designerschuhe der beiden. Also war auch sie nicht zu sehen.
    „Ich muss ihn unbedingt für meine nächste Party haben. Das Essen und wie es angerichtet war – einfach superb!“
    Ich will mich ja nicht selbst loben, aber ich habe es recht gut hinbekommen, dachte Renee nicht ohne Stolz.
    „Ich werde dein Kompliment weitergeben“, sagte Gretchen.
    „Mit mir brauchst du keine Spielchen zu spielen. Ich finde den Namen auch so heraus. Du weißt doch, ich habe so meine Methoden …“ Es sollte scherzhaft klingen, wirkte aber dennoch wie eine Drohung.
    „Ich richte es meiner Caterin aus, und wenn sie Kontakt zu dir aufnehmen will, soll sie das tun“, schlug Gretchen vor.
    Während Renee den letzten Rest Rotwein auftupfte, überlegte sie, was sie tun sollte. Sich hinter Möbeln zu verstecken, nur um unliebsamen Leuten aus dem Weg zu gehen, passte nicht zu ihrem neuen Selbstbewusstsein. Andererseits wollte sie Gretchen natürlich nicht in Verlegenheit bringen, die ihr diese Chance

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