Sieben Jahre und eine Nacht
Schauspielerei.“
Zärtlich strich er ihr über Wange und Hals und ließ die Hand bis zu ihrem Ausschnitt gleiten. Sofort wurden Renees Brustspitzen hart. Sie zitterte.
„Egal was du sagst: Für mich ist es eindeutig, dass du mich noch immer willst.“
Angesichts von so viel Unverfrorenheit verschlug es Renee beinah den Atem. Und noch dazu hatte er völlig recht! Ihre Reaktion war leider allzu offensichtlich … Dass sie sich nach Flynn sehnte, war so ziemlich das Schlimmste, was passieren konnte. Wenn sie nicht aufpasste, würde er ihr ein zweites Mal das Herz brechen. Oder sie zu selbstzerstörerischen Verhaltensweisen treiben, und das wäre ganz und gar nicht gut – vor allem nicht für das Kind.
2. KAPITEL
Es geht nichts über ein schönes Zuhause.
Nur ist das hier gar nicht mein Zuhause, ermahnte Renee sich, schon lange nicht mehr. Auch wenn es sich so anfühlt.
Beklommen betrachtete sie das große ziegelrote Gebäude mit cremeweißen Brüstungen aus der Zeit Queen Victorias. Es war Freitagnachmittag.
Die Eingangstür aus Holz mit Glaseinsätzen öffnete sich, und Flynn trat auf die Veranda heraus.
Offenbar hatte er sie erwartet.
In seinen ausgewaschenen Jeans und einem blauen T-Shirt sah er genauso aus wie vor achteinhalb Jahren, als sich Renee in ihn verliebt hatte. Ihr wurde schwer ums Herz.
Sie war mit ihrer Liebe gescheitert, was sehr wehgetan hatte. Und Vergangenes kam nicht wieder. Außerdem würde sie es auch gar nicht zulassen.
Renee kämpfte noch immer mit ihren widersprüchlichen Gefühlen, als Flynn schwungvoll die Stufen herunterkam. „Ich nehme die beiden Taschen. Und du kannst das restliche Gepäck ausladen.“
Ohne dass sie es wollte, betrachtete sie seine schön geformten Lippen. „Mehr habe ich nicht dabei.“
Sie hatte nur das Allernotwendigste eingepackt. Schließlich war sie nur zu Besuch hier, und weder Flynn noch sie sollten auf die Idee kommen, dass etwas Längeres daraus werden konnte. „Wenn ich einmal die Woche nach Los Angeles fahre, um nach Tamara und California Girl’s Catering zu sehen, kann ich ja auch noch etwas mitbringen.“
Sehr begeistert sah Flynn nicht aus, aber er schwieg. „Möchtest du dein Auto in die Garage stellen?“
„Nein, nicht nötig.“ Die Garage befand sich im Tiefgeschoss, das Souterrain genannt wurde. „Nutzt du eigentlich inzwischen das restliche Souterrain?“
Während der Renovierungsarbeiten hatten sie darin eine Werkstatt eingerichtet und Arbeitsgeräte aufbewahrt. Renee und Flynn hatten oft überlegt, was danach mit den Räumlichkeiten geschehen sollte.
Da sich das Haus auf einem Hügel befand, hatte das Souterrain zum Garten hin große Fenster, die nach Süden ausgerichtet waren. Als bloßer Abstellraum war es daher viel zu schade.
„Nein, noch nicht. Aber ein paar Ideen habe ich schon.“
Renee betrachtete die Fassade, an der sie jedes einzelne der reichen Details liebte, das steile Dach, das runde Türmchen … „Hier außen hast du nichts verändert, stimmt’s?“
„Weil sich etwas Vollkommenes nicht noch weiter verbessern lässt. Bella haben wir wirklich gut hinbekommen.“
Bella, so hatten sie das wundervolle Haus immer genannt.
Als Flynn nach der Tasche griff und dabei Renees Hand berührte, war es, als ob ein Funken übersprang.
Für einen Augenblick stand Flynn dicht neben ihr. Er roch so gut – und so vertraut. Erinnerungen an glückliche Zeiten stiegen in ihr auf … Doch Renee kämpfte dagegen an. Sie überließ Flynn ihr Gepäck und trat einen Schritt beiseite, wie um einen Sicherheitsabstand zu schaffen.
Während sie hinter ihm die Stufen zur Veranda hochstieg, wandte sie sich um und genoss die Aussicht. Weitere prächtige viktorianische Anwesen lagen entlang der Straße, die sich auf dem Hügel von Osten nach Westen erstreckte. An klaren Tagen wie diesem sah man im Norden die herrliche Küstenlandschaft der Marin Headlands, die Golden Gate Bridge und die geschichtsträchtige Insel Alcatraz.
Nicht weit weg, am Fuße des Hügels, befanden sich exklusive Restaurants und Läden.
„Komm doch rein, Renee“, forderte Flynn sie auf.
Zögernd betrat sie die Eingangshalle – und wurde sofort von Erinnerungen überwältigt. Fast kam es ihr vor, als wäre sie nie fort gewesen. Die warmen satten Farben, für die sie sich damals entschieden hatten, wirkten genauso einladend, wie Renee sie in Erinnerung hatte.
Sogar die Duftkomposition, die Renee so liebte, verwendete Flynn offenbar weiterhin, denn die
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