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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas C. Brezina
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von Nikolais Mutter.
    »Irena! Nenn mich bitte Irena!«
    »Und ich bin Guido«, schloss sich Herr von Ratstätt gleich an.
    Energisch stellte die alte Gräfin ihre Tasse ab. »Ich finde das höchst unpassend. Wie sollen Kinder jemals Respekt lernen, wenn ihr sie behandelt, als wären sie gleichwertig?«
    Penny fühlte sich unwohl. Die Stimmung im Schloss war düster, drückend und freudlos. Dazu kam die Bissigkeit der alten Gräfin.
    »Ich muss mich kurz entschuldigen«, sagte Penny und stand auf. Diesen Satz hatte sie aus einem Film, den sie erst neulich gesehen hatte. Darin ging es um ein Mädchen, das völlig überraschend Prinzessin geworden war.
    »Ich begleite dich besser«, erklärte Nikolai.
    »Du bleibst hier!«, bestimmte seine Großmutter, worauf Nikolai sich gehorsam wieder auf seinen Stuhl sinken ließ. »Geh durch die nächsten beiden Räume und dann den Gang hinunter. Dort findest du, was du suchst.«
    »Danke.« Penny musste sich zurückhalten, um nicht Hals über Kopf den Raum zu verlassen. Hinter sich hörte sie, wie Herr von Ratstätt seiner Mutter etwas zuzischte.
    »In meinem Haus bin ich so, wie ich es will, Guido«, wies sie ihn daraufhin zurecht.
    Der Gang war heller als die Räume, in denen die schweren Samtvorhänge meistens zugezogen waren. Das Licht des Nachmittags fiel durch die Fenster hinein auf die helle Wand, die von zahlreichen Rissen durchzogen war. An einigen Stellen erinnerten sie fast schon an ein Spinnennetz.
    Die erste Tür war hoch und dunkelbraun. Penny öffnete sie, fand dahinter aber keine Toilette, sondern einen weiteren Gang. In ihm herrschte die gewohnte Düsternis des restlichen Schlosses. Neugierig sah sich Penny um.
    Der nächste Raum war groß, hoch und völlig leer. Die Fenster, die fast bis zur Decke reichten, hatten teils blinde Scheiben. Einige waren sogar mit Brettern verschlossen. Unzählige Staubteilchen flimmerten durch die Luft. Die Tapeten hingen an mehreren Stellen in Streifen herab. Es war ein trauriger Anblick. In den Räumen daneben war es nicht anders. In diesem Trakt des Schlosses schien kein einziges Zimmer benutzt zu werden.
    Am Ende des Flurs stieß Penny auf eine schmale Wendeltreppe, sie führte steil nach oben. Sie stieg einige Stufen hinauf. Doch mit jedem Schritt wurde es dunkler. Penny schauderte, und ein ungutes Gefühl beschlich sie.
    Hinter sich hörte sie das Knacksen des Holzbodens. Folgte ihr jemand?
    Sollte sie sich bemerkbar machen? Oder schnell hinuntergehen und behaupten, sie hätte sich verlaufen?
    Die Schritte kamen näher. Dann verstummten sie. Penny war stehen geblieben und lauschte. Sie konnte ihren eigenen Herzschlag und ihr Atmen hören.
    Unten schlich jemand herum. Es klang so, als würde derjenige in jedes Zimmer sehen.
    Wer suchte nach ihr? Und wieso rief er nicht einfach ihren Namen?
    Penny fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unbehaglicher. Was sollte sie jetzt machen? Sie begann, die Treppe weiter nach oben zu steigen. Stufe für Stufe.
    Es wurde stockfinster. Sie musste sich mit der Hand an der Mauer entlangtasten. Penny bekam eine Klinke zu fassen, die sich hinunterdrücken ließ.
    Die Tür sprang mit einem Knacken nach innen auf. Prüfend lauschte Penny nach unten. Doch von dort hörte sie nichts mehr.
    Aus dem Raum hinter der Tür fiel ein schummriger Lichtschimmer. Sie schob sich seitlich durch den offenen Türspalt.
    Penny fand sich in einem ovalen Zimmer wieder. Links und rechts von der Tür gab es zwei runde Fenster. Die Scheiben waren grau und blind. Es war unmöglich, einen Blick nach draußen zu werfen.
    Gegenüber der Tür stand ein Bett mit einem altmodischen Kopf- und Fußende aus Metall. Die Matratze war dick und das Bettzeug mit Spitzen und Stickereien verziert.
    Was war das für ein Zimmer? Wer hatte hier gewohnt, und wieso war es so erhalten worden?
    Unter der Bettdecke sah Penny eine Ausbuchtung. Sie trat darauf zu und schlug die Decke zur Seite. Darunter lagen ein Stapel Mädchenzeitschriften und zwei Liebesromane, die beide recht zerlesen aussahen.
    Der Knall einer zufallenden Tür schreckte sie auf. Penny fuhr zusammen. Ihr Herz schien mit einem Mal doppelt so schnell zu schlagen.
    Ohne die Tür des runden Zimmers hinter sich zu schließen, lief Penny die Wendeltreppe hinunter. Bevor sie wieder auf den Gang hinaustrat, verharrte sie einen Moment. Die Luft schien rein zu sein.
    Mit schnellen Schritten durchquerte Penny den Flur. Als sie zurück zum Esszimmer ging, kam ihr ein aufgeregter Nikolai

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