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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas C. Brezina
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entgegen.
    »Wo bleibst du? Großmutter hat schon dreimal nach dir gefragt.«
    »Ich … Ich habe mich verlaufen.«
    Als Penny wieder Platz nahm, spürte sie den bohrenden Blick der alten Gräfin.
    »Wo bist du so lange gewesen?«, wollte sie wissen.
    Penny entschied sich für die Wahrheit.
    »Ich habe die falsche Tür gewählt und war auf einmal in einem Seitenflügel des Schlosses.«
    Gräfin von Ratstätt sah sie mit steinernem Gesicht an. »Aha. Tut man das bei euch zu Hause auch? In den Räumen anderer Leute herumzuspionieren?«
    Die anderen am Tisch zogen die Köpfe zwischen den Schultern ein. Keiner kam Penny zu Hilfe. Nikolai ließ absichtlich seine Kuchengabel fallen. Unter dem Tisch raunte er Penny zu: »Sie beruhigt sich gleich wieder.«
    Doch Penny regte sich über das Gepolter der Gräfin viel weniger auf, als sie gedacht hätte. Sie schaffte es, ruhig zu antworten: »Bei uns würde so etwas kaum vorkommen, da unser Haus im Vergleich zu Ihrem Schloss winzig ist. Meine Eltern sind ehrliche und aufrechte Menschen, und so haben sie auch meine Brüder und mich erzogen.«
    Insgeheim dachte Penny, dass ihre kleine Rede ein wenig klang wie aus einem Film.
    Wirkung hatte sie auch. Der alten Gräfin verschlug es die Sprache.
    Sie schien nach Worten zu ringen und sagte dann: »Die glorreichsten Tage des Schlosses liegen wohl hinter uns, doch besteht Hoffnung, dass sie wiederkommen. Heute kann man den Glanz von damals nur erahnen. Doch solange ich lebe, werde ich alles tun, um die Besitztümer der Ratstätts zu erhalten.«
    Penny entging nicht, wie sie dabei zu ihrem Sohn sah. Guido von Ratstätt senkte den Blick und tat, als würde er es nicht bemerken. Angestrengt zerkleinerte er mit seiner Gabel den trockenen Kuchen.
    Zu Pennys Erleichterung dauerte der Tee nicht mehr lange. Völlig unerwartet stand die Gräfin auf und erklärte, dass sie sich zurückziehen werde. Die anderen Familienmitglieder wünschten ihr einen guten Abend und verließen hinter ihr den Salon.
    Endlich stand Penny wieder an der frischen Luft. Sie atmete tief durch. Im Schloss hatte sie das Gefühl gehabt, ersticken zu müssen.
    Ein zerknirschter und verlegener Nikolai ging neben ihr.
    »Also … Ich … ich hoffe, du hast keinen falschen Eindruck bekommen«, stotterte er verlegen herum.
    »Falschen Eindruck wovon?«, wollte Penny wissen.
    »Von meiner Großmutter und … und dem Schloss … «
    »Wieso habt ihr alle Angst vor ihr?«, wollte Penny wissen.
    Nikolai zuckte bei dieser Frage zusammen.
    »Angst? Wie meinst du das?«
    »So, wie ich es gefragt habe. Ihr alle habt Angst, dass deine Großmutter wütend werden könnte. Ist doch so.«
    Der Kiesweg führte sie zu einer halbhohen Umzäunung, vor der Nikolai stehen blieb. Ohne auf Pennys Frage zu antworten, deutet er auf das Gehege. Dort stolzierte ein schneeweißer Hahn mit ebenso weißen Hennen.
    »Früher gab es hier auch weiße Esel und Ziegen und sogar ein weißes Reh und angeblich einen weißen Hirsch. Das war lange vor meiner Zeit, als meine Vorfahrin Luisa lebte. Sie hat außer den weißen Pferden noch verschiedene andere Tiere gehalten. Sie mussten alle weiß sein.«
    »Du willst es mir nicht sagen, nicht wahr?« Penny musterte Nikolai ruhig von der Seite. Er wandte sich ihr zu. In seinem Blick lag etwas Trauriges. Eine Strähne seiner glänzenden Haare hing ihm in die Augen. Er strich sie zur Seite, aber sie fiel wieder zurück. Penny nahm sie und beförderte sie nach oben.
    Da griff Nikolai nach ihrer Hand und hielt sie fest. Er sah ihr in die Augen. Es schien, als wollte er etwas sagen, tat es aber doch nicht. Schweigend standen sich die beiden gegenüber. Penny fühlte ein angenehmes Kribbeln, das ihr gleichzeitig Angst machte. Von Nikolai ging eine eigenartige Anziehung aus. Er war so gut aussehend, groß und selbstsicher, doch in der Umgebung des Schlosses verwandelte er sich in einen kleinen, schüchternen Jungen.
    Nikolai kam einen halben Schritt näher. Penny wich nicht zurück. Noch immer hielten sie einander mit Blicken fest. Dann umarmte Nikolai sie, drückte sie sanft an sich und presste sein Gesicht an ihre Schulter und in ihre Haare.
    Sie fühlte es, hoffte, es wäre nicht wahr, spürte dann aber sein Zittern.
    »Nikolai?«, fragte sie vorsichtig. »Alles in Ordnung?«
    Er schluchzte lautlos. Seine Umarmung war Penny nicht unangenehm, Nikolais Weinen hingegen schon.
    »Was ist eigentlich mit Sofia?«, fragte sie leise. Sie hatte die Arme um ihn gelegt und strich ihm

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