Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
als mich hinauszuwerfen.«
Während sie das sagte, blickte Sofia abwesend in die Ferne. Schließlich riss sie sich zusammen und meinte: »Ich muss los. Muss noch was besorgen.« Ohne sich zu verabschieden, rauschte sie davon. Ihre Hippiegewänder umwehten ihren dünnen Körper.
Penny führte die Hunde auf die Decke zurück, streichelte sie kurz und versprach, bald wiederzukommen.
Robin neigte den Kopf von einer Seite zur anderen, als könnte er das nicht recht glauben. Milli leckte ihr die Hand ab.
Zurück in der Klasse, wurde Penny von Herrn Blaufuss mit der Frage erwartet: »Und, Penny, was hast du dir als Thema ausgesucht?«
Ohne lange nachzudenken, antwortete Penny: »Ich möchte eine Geschichte schreiben, die auf wahren Begebenheiten beruht. Es geht um das Schloss der weißen Pferde, das sich nicht weit von hier befindet.«
»Interessant und neu auf unserer Liste!« Der Lehrer deutete auf die Themen, die er untereinander auf die Tafel geschrieben hatte.
In der Pause schlenderte Penny mit Annabell über den Schulhof.
»Da hast du echt den Vogel abgeschossen«, stellte Annabell fest. »Der Blaufuss war total begeistert von deinem Thema.«
»Jetzt muss ich nur noch genug Material sammeln, damit ich auch zwanzig Seiten schreiben kann.« Penny versuchte abzuschätzen, wie weit sie mit allem, was sie bisher über die Ratstätts und die weißen Pferde wusste, kommen würde. Es waren bestimmt erst ein paar Seiten, und sie brauchte unbedingt mehr.
Dr. Blaufuss schritt mit wichtiger Miene an ihnen vorbei, blieb dann stehen und kam zurück.
»Penny, du hast mich wirklich überrascht«, sagte er und nickte zufrieden. »Ich freue mich schon auf deine Arbeit. Eine ungewöhnliche Idee. So etwas schätze ich. Enttäusche mich nicht!«
Na danke, es gibt keine bessere Aufmunterung, dachte Penny. Aber sie lächelte und versprach, ihr Bestes zu geben, obwohl sie sich schon fragte, ob das wirklich so eine gute Idee gewesen war.
»Kennst du die?«, fragte Annabell. Als Penny nicht reagierte, wiederholte sie die Frage und stieß sie mit dem Ellenbogen in die Seite. »Ob du die dort drüben kennst?«
Penny sah zur anderen Seite des Hofes. Sie wusste sofort, wen Annabell meinte. Es war ein Mädchen, wahrscheinlich ein oder zwei Klassen unter ihnen. Die Augenbrauen zusammengezogen und die Arme verschränkt, starrte sie Penny grimmig an.
»Moment!«, sagte Penny entschlossen und steuerte auf das Mädchen zu, das sie noch immer mit ihrem Blick durchbohrte. Von links kam eine Gruppe lachender Jungen in Trainingsanzügen, die sich lautstark über ein Fußballspiel unterhielten. Sie liefen Penny genau in die Quere.
»Platz da!« Penny versuchte, sich ihren Weg zu bahnen. Die Jungen waren im Siegestaumel und scherzten übermütig.
»He, trainierst du fürs Frauenboxen?«, witzelte einer.
»Nein, nur, um solche wie dich zu verhauen«, gab Penny zurück. »Aber ich lass dich in Frieden, wenn du Platz machst!«
Lachend bauten die Jungen sich wie eine Mauer vor ihr auf. Penny sprang hoch, um nach dem Mädchen zu sehen. Doch der Platz, wo sie gestanden hatte, war leer.
»Lasst mich durch!«, forderte Penny. Als die Jungen noch immer nicht auswichen, packte sie einen an der Nase und verdrehte sie schmerzhaft.
»Aua!«, jaulte er näselnd auf.
»Los, zur Seite!«
Der Junge fuchtelte mit den Händen. »Platz da für die Wildkatze!«
Als sie Penny endlich durchließen, war es zu spät. Das rätselhafte Mädchen war weg. Penny lief Richtung Glastür, die ins Schulhaus führte und sah den langen Flur auf und ab.
Nichts!
Sie drehte noch eine große Runde auf dem Hof, aber auch dort konnte sie das Mädchen nicht mehr entdecken. Ein ungutes Gefühl beschlich sie.
Wer war dieses Mädchen? Wieso starrte sie so? Woher kannte sie Penny?
Und wieso kannte Penny das Mädchen nicht?
Kommandant Penny
Am Nachmittag kam Penny aus ihrem Zimmer herunter in die Küche. Ivan hatte die Musik aufgedreht und tanzte, während er die Vorbereitungen für das Abendessen traf.
Er sah wieder mal zu komisch aus. Schwarze Lederhosen, T-Shirt mit Totenköpfen, weißblond gefärbte Haare mit nach oben frisierten schwarzen stachligen Strähnen. Dazu trug er eine himmelblaue Küchenschürze mit Rüschen.
»I am never lonely and blueeee«, sang er, den Kochlöffel als Mikrofon verwendend.
Penny stimmte in dieselbe Melodie ein, dichtete aber einen neuen Text: »Ich bin dafür völlig blank und ratloooos … «
Ivan drehte sich zu ihr um.
»Wieso denn
Weitere Kostenlose Bücher