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Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brezina
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keine Lust, seinen Zorn auf sich zu ziehen.
    Aber sie musste mit ihm sprechen. Sie konnte die Sache nicht länger hinauszögern. Ihr Blick fiel auf die Rechnung der Gärtnerei in ihrer Hand. Wie sollte sie ihrem Vater beibringen, dass sie so viel Geld bezahlen sollten?
    Ansonsten war alles im Haus der Moosburgers ganz gut gelaufen – auch ohne Ivan. Penny hatte nach der Schule einen großen Topf Spagetti gekocht, den die Familie begeistert aufgegessen hatte. Trotzdem fehlte der Haushälter allen, aber wie es aussah, würde er wohl nicht zurückkommen. Von Elvis wusste Penny, dass er die Stelle im Restaurant angenommen hatte und dort bereits arbeitete.
    Sie ärgerte sich ein bisschen über Ivan. Nach der langen Zeit bei den Moosburgers hätte er sich wenigstens richtig verabschieden können.
    Romeo kam auf Zehenspitzen die Treppe herunter und hielt sich mit beiden Händen am Geländer fest. »Damit die Stufen nicht knacken«, flüsterte er Penny zu. Falls er sich bis zum Wochenende tadellos benahm, hatte ihm sein Vater einen neuen Chemiekasten versprochen. Das wirkte.
    Hinein in die Höhle des Löwen! , dachte sich Penny. Ob sie jetzt noch wartete oder es gleich hinter sich brachte, würde keinen Unterschied machen. Sie griff nach der Klinke, öffnete die Tür vorsichtig und steckte den Kopf ins Zimmer.
    Überall – auf dem Boden, auf dem kleinen Sofa, dem Schrank und dem gesamten Schreibtisch – waren Zettel ausgebreitet. Tief über eine uralte Reiseschreibmaschine gebeugt, die Nase fast am Farbband, starrte Dr. Moosburger auf das eingespannte Blatt, als wollte er es hypnotisieren. Verzweifelt schnaubend, riss er die Finger von der Tastatur, fetzte das Papier heraus und zerriss es. Der Papierkorb quoll bereits über.
    Am liebsten hätte sie sich schnell wieder zurückgezogen, aber ihr Vater hatte sie schon bemerkt. Unwirsch fragte er: »Ja? Was ist denn?«
    Es war ein ungünstiger Moment.
    »Ich komme später«, murmelte Penny und drehte sich um.
    »Nein, bleib hier. Setz dich, ich kann Gesellschaft gebrauchen.«
    Penny schob die Zettel auf dem Sofa beiseite und ließ sich auf die freie Stelle sinken.
    »Ach, Penny … « Matthias Moosburger stützte den Kopf in die Hände und schüttelte ihn. »Deine Mutter fehlt mir immer, wenn sie zu ihren Projekten reist. Diesmal ist es aber besonders schlimm.«
    »Etwa wegen des Artikels?«, fragte Penny vorsichtig.
    Ihr Vater nickte. »Was ich schreiben will, weiß ich schon. Ich habe alle meine Untersuchungsergebnisse hier. Aber sie hat mir immer beim Tippen und Formulieren geholfen. Das kann sie so gut.«
    »Willst du nicht lieber am Computer schreiben?«, fragte Penny.
    Sie ahnte die Antwort. Ihr Vater war einer der besten Tierärzte und operierte mit allen dafür erforderlichen technischen Geräten. Um Computer machte er jedoch lieber einen Bogen. Schon die Fernbedienung des Fernsehers verwirrte ihn.
    »Kann … Kann ich dir vielleicht helfen?«
    Matthias Moosburger sah sie lange an. »Ich wollte dich schon bitten. Aber du hast doch so viel für die Schule zu tun.«
    »Na ja, eine Stunde oder so geht schon.«
    »Einen Versuch wäre es wert.« Pennys Vater bemerkte den Zettel in ihrer Hand. »Für mich?«
    Es musste raus. »Ja«, erwiderte Penny. »Es ist etwas Schlimmes.«
    Abwehrend hob ihr Vater die Hände. »Nur kein Ärger, kann ich nicht gebrauchen.« Trotzdem ließ er sich die Rechnung geben und überflog sie. Als er bei der Summe ankam, grub sich eine tiefe Falte in seine Stirn.
    »Es war der Esel«, beichtete Penny. »Robin und er sind ausgerissen. Das ist jetzt zum Glück nicht mehr möglich.«
    Herr Moosburger las die Aufstellung ein zweites und ein drittes Mal. Danach wanderten seine Augen auf den Briefkopf.
    »Gärtnerei Ressnik«, murmelte er. »Gerti Ressnik und ihr Bruder Gustav. Das sieht den beiden wieder mal ähnlich.«
    »Kennst du sie?« Penny war überrascht.
    »Klassenkameraden. Zwillinge. Geldgierig. Schon in der Schule haben sie uns das Geld aus der Tasche gezogen. Bei denen kaufe ich deshalb nie Blumen für Margit.« Eingehend studierte er die Aufstellung. »Der Esel soll das alles gefressen haben, nicht wahr?«
    »Ja, behauptet sie.«
    »Gerti, du hältst mich wohl für sehr dumm«, sagte Matthias Moosburger grimmig vor sich hin. Er stand auf und griff nach seinem Jackett. »Mit der gierigen Gerti rede ich persönlich.« In Vorfreude rieb er sich die Hände. Zu Penny sagte er: »Willst du mitkommen?«
    Penny nickte und folgte ihm.
    Bevor sie

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