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Sieben Siegel 05 - Schattenengel

Sieben Siegel 05 - Schattenengel

Titel: Sieben Siegel 05 - Schattenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Ihnen hilft, müssen Sie sich mit mir zufrieden geben. Obwohl ich nicht sicher bin, dass ich Ihnen wirklich eine große Hilfe sein kann.«
    »Aber Sie haben doch bestimmt in Ihrer Wetterstation ein Funkgerät.«
    »Oh ja, gewiss.«
    »Großartig.«
    »Leider ist es kaputt.«
    Der Professor starrte Castel aus geweiteten Augen an. »Kaputt?«
    »Defekt … funktionsuntüchtig … wie immer Sie es nennen wollen.« Castel machte eine einladende Bewegung. »Aber, bitte, begleiten Sie mich. Vielleicht finden wir gemeinsam einen Weg, das Ding zu reparieren. Ich selbst stelle mich bei solchen Dingen leider immer ein wenig ungeschickt an.«
    Bei diesen Worten fiel Lisa auf, dass Castels Finger unablässig zitterten und zuckten. Sie wusste, dass ältere Menschen häufig an dieser Krankheit litten, hatte aber keine Ahnung, wie sie hieß.
    Der Professor blickte fragend in die Runde. Auch wenn die Freunde viel jünger waren als er, wollte er sich ohne ihre Zustimmung auf nichts einlassen. Gesten wie diese waren es, die ihn bei Kyra und den anderen so beliebt machten. Er nahm sie genauso ernst wie jeden Erwachsenen … meistens zumindest.
    Lisa hatte gehofft, dass sie während des Fußmarsches ein paar Einzelheiten über das Haupt von Lachis aus dem Professor herausbekommen würden. Jetzt aber, da Castel bei ihnen war, konnten sie das wohl vergessen; Kyras Vater würde nie vor einem Fremden über seinen Fund sprechen.
    »Ich weiß nicht«, meinte Kyra, die wohl das Gleiche dachte wie Lisa. »Wir sollten trotzdem erst zum Dorf gehen.«
    Chris und Nils nickten, und Lisa meinte:
    »Vielleicht finden wir dort was zu essen. Ich hab Hunger.« Das war ein ziemlicher Schwindel – nach Essen war ihr im Augenblick wirklich nicht zu Mute. Sie hoffte vielmehr, den Professor auf diese Weise davon abzubringen, mit Castel zu fahren.
    Kyras Vater aber hatte seine Entscheidung getroffen. »Ich denke, wir sollten erst einmal mit dem Doktor fahren. Vielleicht hat er sogar irgendwas Essbares da.«
    Der Franzose stimmte zu. »Trockenfleisch. Trockenobst. Cornflakes und Milchpulver. Nichts Besonderes, aber es reicht für alle.«
    Es schien, als hätten sie keine andere Wahl, als sich darauf einzulassen. Sie zwängten sich in den engen Jeep – Nils und Chris mussten mit der schmalen Ladefläche vorlieb nehmen –, dann trat Castel abrupt aufs Gas. Lisa blieb vor Schreck fast die Luft weg, und auch Kyra und die Jungs sahen alles andere als glücklich aus – erst recht, als sie in hohem Tempo durch die ersten Schlaglöcher rumpelten.
    Die Fahrt führte sie durch die öde Felslandschaft des Eilands. Castels Wetterstation lag auf einem Hügel an der Westküste, keine hundert Meter vom Meer entfernt. Das Gebäude war klein und grau. Auf seinem Dach glitzerten ein Dutzend Antennen und andere mysteriöse Gerätschaften.
    Bald darauf betraten sie den einzigen Raum der Station. Er war voll gestopft mit Maschinen und Schaltpulten, flimmernden Computermonitoren und altmodischen Messgeräten. In einer Ecke stand eine schmale Liege mit zerwühltem Bettzeug, daneben ein Kühlschrank und eine elektrische Kochstelle. Außen, an der Rückwand des Gebäudes, wummerte ein Stromgenerator.
    Castel deutete auf ein kleines Funkgerät auf einem Schreibtisch, halb begraben unter losen Papieren und Computerausdrucken. Ein dünner Drahtkopfhörer lag davor, leicht verbeult, so als hätte ihn jemand vor Wut gegen die Wand geknallt.
    »Da steht das Miststück«, sagte der Wetterforscher. »Seit fast einer Woche hab ich keinen Kontakt mehr zur Außenwelt. Die Vorräte reichen noch fast einen Monat, aber falls ich mir auch nur ein Bein breche oder sonst was passiert, bin ich aufgeschmissen.«
    Der Professor beugte sich über das Gerät, hob die bereits losgeschraubte Deckplatte ab und starrte in das verwirrende Chaos aus Kabeln und Kontakten dahinter. Er seufzte tief bei diesem Anblick. Dann schaute er über die Schulter Castel an.
    »Kennen Sie sich mit diesem Ding aus?«
    »Einigermaßen.« Der Franzose hob seine zitternden Hände. »Ich fürchte nur, die Feinmechanik ist nichts mehr für meine Finger. Ich kann Ihnen sagen, was zu tun ist – ungefähr, wenigstens –, aber durchführen müssen Sie die Reparatur selbst.«
    Der Professor richtete sich auf. »Einverstanden. Lassen Sie uns erst zurück zum Flugzeug fahren. Wir müssen den anderen Bescheid geben. Außerdem kann es nicht schaden, wenn wir uns den Werkzeugkasten der Maschine ausleihen.«
    Lisa hatte über dem Bett des

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