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Sieben Siegel 08 - Teuflisches Halloween

Sieben Siegel 08 - Teuflisches Halloween

Titel: Sieben Siegel 08 - Teuflisches Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Portion.
    »Irgendwann muss doch mal der Tag kommen, an dem er von der ganzen Fresserei dicker wird«, brummte Lisa griesgrämig.
    Kyra folgte ihrem Blick zur Wurstbude. »Ich frag mich, wie der das macht.«
    Nils streckte feixend den Kopf zwischen ihnen hindurch. »Männer leisten halt mehr als ihr Frauen, deshalb verbrennen sie auch viel mehr Kalorien. Das war schon bei den Neandertalern so.«
    Lisa boxte ihn gespielt heftig in den Bauch.
    »Zumindest das blöde Rumgrunzen habt ihr seid damals nicht verlernt.«
    »Und wer sagt eigentlich«, bemerkte Kyra mit einem Blick auf Nils’ leeren Teller, »dass alle Männer dünn bleiben?«
    Nils murrte etwas und ließ den Teller in der Mülltüte verschwinden.
    Chris kam zurück. Auf den paar Metern vom Grillstand bis zu seinen Freunden hatte er die erste der drei Würste schon runtergeschlungen.
    »Okay, was machen wir jetzt?«
    Lisa verzog das Gesicht. »Nils will unbedingt heute noch seine bescheuerten Monstermasken aus dem Altbau holen.«
    Chris kam seinem Freund zur Hilfe. »Bescheuert hin oder her: Gewirkt haben sie jedenfalls. Die Leute waren ziemlich beeindruckt.«
    »Außerdem«, fügte Nils hinzu, »findest du sie ja nur bescheuert, weil du selbst eine tragen musstest.« Lisa hatte den Nachmittag als Schrecken vom Amazonas verbracht, in einem engen grünen Anzug und mit einer ungemütlichen Maske über dem Gesicht, unter der sie geschwitzt hatte wie in einer Sauna. Alle paar Minuten hatte sie sich in einem vermoosten Wasserbecken aufrichten und herumblubbern müssen wie eine kaputte Kaffeemaschine.
    »War sehr effektiv«, sagte Chris.
    »Klar«, erwiderte Lisa. »Hat mich auch zehn Jahre meines Lebens gekostet – und meine Frisur.« Sie fuhr sich mit der Hand über ihre kurzen blonden Strubbeln. »Hätte ich mir nicht zwischendurch auf dem Mädchenklo die Haare gewaschen, würde ich jetzt noch aussehen wie einer von den Zombies im Friedhofszimmer.«
    »Immerhin wissen wir jetzt, wo wir dich nächstes Jahr einsetzen«, kommentierte Nils trocken. Lisa schnitt eine Grimasse.
    »Also«, unterbrach Kyra den Schlagabtausch der beiden, »was ist jetzt? Holen wir nun die Masken?«
    Nils nickte. »Mara hat mir heute Nachmittag gesagt, sie lässt die Tür zum Altbau bis halb neun offen. Für Toby, der sollte ja alle Räume kontrollieren.«
    Chris schaute auf seine Uhr. »Noch zwanzig Minuten.«
    »Armer Toby«, sagte Lisa. »Muss allein durch das ganze Gebäude laufen und überall das Licht ausmachen.«
    Kyra blickte hinüber zum Eingang des Altbautrakts. »Mara hat als Einzige einen Schlüssel, oder?«
    »Zumindest als einzige Schülerin. Sie ist dafür verantwortlich, dass nachher alles abgeschlossen wird.«
    »Warum macht Toby das Licht denn jetzt schon aus?«, fragte Chris. »Ohne die Notbeleuchtung ist es in dem Kasten stockfinster.«
    »Wir müssen ja nur in ein paar Räume«, entgegnete Nils beschwichtigend. »Mara meint, die Schulleitung hat der ganzen Sache nur zugestimmt, wenn Punkt halb neun das Licht aus ist. Reine Schikane.«
    »Heißt das, wir brauchen Taschenlampen?«
    Nils zog triumphierend zwei kleine Strahler unter seinem Kapuzenshirt hervor. »Hab an alles gedacht.«
    Kyra legte die Stirn in Falten. »Das sind aber nur zwei. Und wir sind zu viert.«
    »Mehr hab ich zu Hause nicht gefunden.«
    Lisa stöhnte leise. »Vielleicht sollten wir doch lieber morgen früh –«
    Nils unterbrach sie. »Morgen früh trampelt die halbe Schule zum Aufräumen durch den Altbau. Ich hab keine Lust, dass mir einer in dem Gewimmel meine Masken klaut.«
    Kyra und Lisa wechselten einen Blick und seufzten im Chor.
    Chris zuckte die Achseln. »Na, dann los.«
    Sie entfernten sich vom Gedränge im Zentrum des Innenhofs und näherten sich dem Eingang des Altbaus.
    Kyra zeigte auf Nils’ zweite Taschenlampe.
    »Krieg ich die?«
    Er gab sie ihr, während Chris die verschnörkelte Messingklinke hinunterdrückte. Mit einem Knirschen schwang der rechte Flügel der Doppeltür nach innen.
    Der Korridor dahinter war dunkel. Kyra und Nils knipsten ihre Lampen ein.
    »Ist Toby noch hier drinnen?«, flüsterte Lisa. Sie sprach leise, obwohl es eigentlich gar keinen Grund dazu gab.
    »Das Licht ist jedenfalls aus«, sagte Nils. »Der wird wohl fertig sein.«
    Lisa ging mit Toby in eine Klasse. Sie war ein Jahr jünger als ihre drei Freunde und war deshalb einen Jahrgang tiefer als sie. Kyra, Chris und Nils dagegen besuchten dieselbe Klasse.
    Chris drückte hinter ihnen die Tür zu. Der

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