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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wenige Meter entfernt, noch immer wie versteinert dastand.
    »Ich gehe als Letzter«, sagte Liu entschlossen.
    In diesem Augenblick kam einer der Köche schreiend aus der Küche gestürzt. Kurz darauf erfolgte eine Explosion von unerhörter Gewalt. Der monumentale Lüster, von der Schockwelle erfasst, die den Saal verwüstete, krachte zu Boden. Das Mobiliar wurde von der großen Fensterfront, deren zersplitterndes Glas auf die Straße darunter fiel, gleichsam angesogen. Tausende von roten, grünen und blauen Kristallen rieselten auf die Trümmer. Der beißende graue Rauch, der den Saal erfüllte, quoll in dichten Wolken aus der klaffenden Fassade. Auf das Donnern der Explosion folgte bedrückende Stille. Lukas, der unterhalb des Restaurants parkte, schloss schnell die Seitenfenster seines neuen gestohlenen Wagens. Er hatte einen heiligen Abscheu vor Staub und noch mehr vor Dingen, die sich nicht so abspielten, wie er sie vorgesehen hatte.
    Zofia stemmte das massive Büfett, das auf sie gekippt war, hoch. Sie rieb sich die Knie und stieg über einen Serviertisch, der auf dem Kopf stand. Sie ließ den Blick über das Chaos ringsherum schweifen. Unter den Resten des großen Lüsters, der seiner ganzen Pracht beraubt war, lag der Pächter des Restaurants; sein Atem ging stockend und schwer. Zofia stürzte zu ihm. Liu lächelte mit schmerzverzerrtem Gesicht. Blut strömte in seine Lungen und presste sein Herz mit jedem Atemzug ein wenig mehr zusammen. In der Ferne waren die Sirenen von Feuerwehr und Krankenwagen zu hören.
    Zofia flehte Liu an durchzuhalten.
    »Sie sind nicht mit Gold aufzuwiegen«, seufzte der alte Chinese.
    Sie ergriff seine Hand; Liu legte die ihre auf seine Brust, aus der es pfiff wie aus einem geplatzten Reifen. Selbst in diesem geschwächten Zustand wussten seine Augen die Wahrheit zu lesen. Er sammelte seine letzten Kräfte, um zu flüstern, dass er dank Zofia keine Angst habe. Er wisse, dass er in seinem großen ewigen Schlaf nicht schnarchen werde. Er kicherte und musste wieder husten.
    »Was für ein Glück für meine zukünftigen Nachbarn! Sie haben Ihnen viel zu verdanken!«
    Ein Blutschwall quoll aus seinem Mund, lief über seine Wange, um sich mit dem Rot des Teppichs zu vereinen. Lius Lächeln erstarrte.
    »Ich glaube, Sie müssen sich um Ihre Freundin kümmern. Ich habe Sie nicht hinausgehen sehen.«
    Zofia blickte sich um, sah aber keine Spur von Mathilde noch von sonst jemandem.
    »In der Nähe der Tür, unter dem Geschirrschrank«, beschwor er sie und begann erneut zu husten.
    Zofia wollte sich erheben. Liu hielt sie am Handgelenk fest und sah sie flehend an.
    »Woher haben Sie es gewusst?«
    Zofia betrachtete den Mann; die letzten Lebensstrahlen wichen aus seinen Augen.
    »Sie werden es ganz bald verstehen.«
    Da erhellte sich Lius Gesicht zu einem breiten Lächeln, und sein ganzes Wesen kam zur Ruhe.
    »Danke für diesen unschätzbaren Beweis des Vertrauens.«
    Das waren die letzten Worte des Herrn Tran. Seine Pupillen wurden so winzig wie Nadelspitzen, seine Lider zuckten, und sein Kopf sank in die Hand seines allerletzten Gastes hin. Zofia strich ihm über die Stirn.
    »Verzeihen Sie mir, dass ich Sie nicht begleite«, sagte sie und zog vorsichtig die Hand unter seinem Kopf weg.
    Sie stand auf, schob eine kleine auf dem Kopf stehende Kommode zur Seite und steuerte auf das große umgekippte Möbel zu. Sie nahm alle Kraft zusammen, richtete ihn behutsam auf und entdeckte Mathilde darunter – ohnmächtig, eine große Geflügelgabel im linken Oberschenkel.
    Der Strahl der Taschenlampe des Feuerwehrmanns huschte über den Boden, seine Sohlen knirschten im Schutt. Er näherte sich den beiden Frauen, zog sofort sein Funkgerät aus der Tasche, die er am Riemen über der Schulter trug, und meldete, dass er zwei Opfer gefunden habe.
    »Nur eines!«, verbesserte Zofia, an den Mann gewandt.
    »Umso besser«, meinte ein anderer in schwarzem Jackett, der, etwas weiter entfernt, die Trümmer absuchte.
    Der Feuerwehrhauptmann hob die Schultern.
    »Das muss ein FB I -Agent sein. Heute sind die fast früher zur Stelle als wir, wenn es irgendwo explodiert«, knurrte er und legte Mathilde eine Sauerstoffmaske vor Mund und Nase. Dann wandte er sich an einen seiner Kollegen, der näher getreten war.
    »Ihr Bein ist gebrochen, vielleicht auch ihr Arm. Sie ist bewusstlos. Gib den Ärzten Bescheid, damit sie sofort in die Klinik gebracht wird.« Er deutete auf den Chinesen. »Und was ist mit

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