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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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erscheinen mag, nur wenige Menschen kennen sie, während sie dir ohne weiteres fünf Diktatoren aufzählen könnten. Wir kennen alle den Namen großer Krankheiten und selten die Namen derjenigen, die sie besiegt haben. Der Gipfel des Bösen, das Schlimmste, was jedermann fürchtet, ist nichts anderes als das Ende der Welt, doch dieser selbe Jedermann scheint nicht zu wissen, dass der Gipfel des Guten schon stattgefunden hat … am Tag der Schöpfung.«
    »Aber was würden Sie tun, Julius, um etwas Gutes, etwas sehr Gutes zu vollbringen?«
    »Ich würde genau das tun, was du tust! Ich würde denjenigen, mit denen ich in Berührung komme, die Hoffnung vermitteln, dass alles möglich ist. Du hast vorhin etwas Wunderbares erfunden, ohne dir dessen bewusst zu sein.«
    »Was habe ich getan?«
    »Als du an meinen Brückenbogen vorbeikamst, hast du gelächelt. Etwas später ist dieser Detektiv, der oft hierher zum Essen kommt, im Wagen vorbeigefahren und hat mich mit seiner ewig mürrischen Miene angesehen. Unsere Blicke sind sich begegnet, und ich habe ihm dein Lächeln anvertraut, und als er weitergefahren ist, sah ich dein Lächeln um seinen Mund spielen. Und mit etwas Zuversicht glaube ich, dass er es weitergegeben hat an den Nächsten, dem er begegnete. Verstehst du jetzt, was du getan hast? Du hast eine Art Gegenmittel gegen das Unbehagen erfunden. Wenn jeder Mensch auf dieser Welt das nur ein einziges Mal am Tag tun würde – einfach ein Lächeln zu schenken –, kannst du dir die ansteckende Glückswelle ausmalen, die sich auf Erden verbreiten würde? Dann hättest du deine Wette gewonnen.«
    Der alte Julius hustete in seine Hand.
    »Aber gut, ich habe dir ja gesagt, dass ich kein Utopist bin. Deshalb werde ich mich damit begnügen, dir zu danken, dass du mich zur Ambulanz und wieder zurück gefahren hast.«
    Julius stieg aus dem Wagen und steuerte auf seinen Unterschlupf zu. Er drehte sich noch einmal um und machte ihr ein kleines Zeichen mit der Hand.
    »Welche Fragen du dir auch stellen magst, vertraue deinem Instinkt und tu weiter das, was du bislang getan hast.«
    Zofia sah ihn forschend an.
    »Was haben Sie gemacht, bevor Sie hierherkamen, Julius?«
    Er verschwand, ohne zu antworten.
    Zofia suchte Manca im Fisher’s Deli auf. Die Docker saßen bereits beim Mittagessen, und zum zweiten Mal an diesem Tag musste Zofia jemanden um einen Gefallen bitten. Der Vorarbeiter hatte seinen Teller nicht angerührt. Sie setzte sich an seinen Tisch.
    »Essen Sie Ihr Rührei nicht?«
    Manca beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr:
    »Wenn Mathilde nicht da ist, schmeckt es hier nicht richtig.«
    »Ja, und genau über Mathilde wollte ich mit Ihnen sprechen.«
    Eine halbe Stunde später verließ Zofia den Hafen in Begleitung des Vorarbeiters und vier seiner Docker. Als sie an Bogen Nr. 7 vorbeikamen, bremste sie unvermittelt. Sie hatte den Mann im eleganten schwarzen Anzug erkannt, der an Julius’ Seite eine Zigarette rauchte. Die beiden Docker, die sie in ihrem Wagen mitgenommen hatte, während die beiden anderen ihr in einem Pick-up folgten, fragten sie, warum sie so abrupt gebremst habe. Ohne zu antworten, gab sie Gas und fuhr weiter zum Memorial Hospital.
    *
    Die Scheinwerfer des nagelneuen Lexus flammten auf, als Lukas in die Tiefgarage einfuhr. Er lief eiligen Schrittes zur Tür, die ins Treppenhaus führte. Dann sah er auf seine Uhr; er war zehn Minuten zu früh dran.
    Der Aufzug hielt im neunten Stock. Er machte einen kleinen Umweg zum Büro der Assistentin von Antonio Andric, trat ohne anzuklopfen ein und setzte sich auf die Kante ihres Schreibtisches. Sie blickte nicht auf und tippte weiter auf der Tastatur ihres Computers.
    »Sie lieben Ihre Arbeit, nicht wahr?«
    Sie lächelte, ließ sich aber nicht ablenken.
    »Wissen Sie, dass die Arbeitszeit in Europa gesetzlich geregelt ist? In Frankreich«, fügte Lukas hinzu, »ist man sogar der Meinung, mehr als fünfunddreißig Arbeitstunden pro Woche würden der Entfaltung des Menschen schaden.«
    Elizabeth stand auf, um sich eine Tasse Kaffee einzuschenken.
    »Wenn aber einer mehr arbeiten möchte?«, fragte sie.
    »Das ist unmöglich! Frankreich ist ein Land der Lebenskunst.«
    Elizabeth setzte sich wieder an ihren Bildschirm und sagte kühl:
    »Ich bin achtundvierzig Jahre alt, ich bin geschieden, meine beiden Kinder studieren an der Universität, ich bin Eigentümerin einer kleinen Wohnung in Sausalito und eines hübschen Apartments am Ufer des Tahoe-Sees, das

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