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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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»und ist gar nicht übel!«
    Das Rauschen der Dusche hörte auf, und sogleich erschien Zofia im Wohnzimmer. Sie hatte ein Handtuch um die Hüften geschlungen, ihr Haar war noch voller Schaum.
    »Was sagst du da?«
    Mathilde betrachtete ihre Freundin.
    »Du hast ja wirklich zwei süße Äpfelchen!«
    »Äpfel sollen ja auch süß sein.«
    »Das versuche ich meinen jeden Morgen vor dem Spiegel zu sagen, aber es hilft nichts.«
    »Wovon redest du eigentlich, Mathilde?«
    »Von deinem Busen! Wenn sich meiner nur auch so stolz vorrecken würde.«
    Zofia verdeckte ihre Brüste mit dem Arm.
    »Und wovon hast du vorher gesprochen?«
    »Wahrscheinlich von etwas, das dich aus der Dusche springen lassen hat, ohne den Schaum abzuspülen!«, sagte sie und wedelte mit der Zeitung.
    »Wie kann der Artikel denn schon veröffentlicht sein?«
    »Digitalkameras und Internet. Du gibst ein Interview, einige Stunden später bist du auf der Titelseite der Zeitung, und am nächsten Tag wickelt man den Fisch darin ein!«
    Zofia wollte ihr das Blatt aus der Hand nehmen, doch Mathilde schüttelte den Kopf.
    »Nicht anfassen! Du bist ganz nass!«
    Mathilde begann, die ersten Zeilen des zweispaltigen Artikels mit dem Titel DER WAHRE AUFSTIEG DER GRUPPE A&H laut vorzulesen: eine regelrechte Lobeshymne auf Ed Hurt, in der die Journalistin in dreißig Zeilen die Karriere dessen besang, der zum phantastischen wirtschaftlichen Aufschwung der Region maßgeblich beigetragen hatte. Der Text schloss mit der Feststellung, aus der kleinen, in den fünfziger Jahren gegründeten Firma sei eine riesige Firmengruppe geworden, deren Verantwortung heute ganz auf seinen Schultern laste.
    Zofia griff nach der Zeitung und las den von Amy Steven gezeichneten Bericht zu Ende. Neben dem Namen war ein kleines Farbfoto.
    »Sie ist blond!«, erklärte Zofia.
    »Trefft ihr euch wieder?«
    »Ich habe eine Einladung zum Mittagessen angenommen.«
    »Wann?«
    »Dienstag.«
    »Um wie viel Uhr?«
    Zofia antwortete, Lukas käme sie gegen Mittag abholen. Mathilde deutete auf die Badezimmertür und schüttelte den Kopf.
    »In zwei Stunden also!«
    »Ist heute Dienstag?«, rief Zofia und sammelte ihre Kleider ein.
    »So steht es in der Zeitung.«
    Einige Minuten später kam Zofia aus dem Schlafzimmer. Sie trug Jeans und einen grobmaschigen Pullover und zeigte sich der Freundin in der uneingestandenen Hoffnung auf ein Kompliment. Mathilde warf ihr einen flüchtigen Blick zu und vertiefte sich wieder in ihre Lektüre.
    »Was stimmt denn nicht? Beißen sich die Farben? Es sind die Jeans, oder?«, fragte Zofia.
    »Darüber können wir reden, wenn du dir die Haare ausgespült hast«, meinte Mathilde und blätterte in der Fernsehbeilage.
    Zofia sah in den Spiegel auf dem Kaminsims. Sie zog vorsichtig den Pullover über den Kopf und ging mit hängenden Schultern ins Bad.
    »Es ist das erste Mal, dass du dir Gedanken über deine Kleidung machst … Erzähl mir doch noch einmal, dass er nicht dein Typ ist, dass er zu ernst ist …, ich möchte nur sehen, wie du das herausbringst!«, fügte Mathilde hinzu.
    Ein leichtes Klopfen an der Tür kündigte Reines Besuch an. Sie trug einen Korb mit frischem Gemüse im Arm und eine Schachtel, deren hübsches Band ihren köstlichen Inhalt verhieß.
    »Das Wetter scheint heute nicht zu wissen, was es will«, erklärte sie und legte den Kuchen auf einen Teller.
    »Da scheint es aber nicht allein zu sein!«, trumpfte Mathilde auf.
    Reine wandte sich um, als Zofia aus dem Bad kam, das Haar diesmal sehr bauschig geföhnt. Sie knöpfte ihre Jeans zu und schnürte die Turnschuhe.
    »Gehst du aus?«, fragte Reine.
    »Ja, ich bin zum Mittagessen verabredet«, antwortete Zofia und küsste sie auf die Wange.
    »Ich leiste Mathilde Gesellschaft. Wenn sie will! Und übrigens auch dann, wenn es sie langweilt, denn unten ganz allein zu sein langweilt mich noch mehr als sie.«
    Von der Straße ertönte wiederholtes Hupen. Mathilde beugte sich zum Fenster.
    »Es scheint wirklich Dienstag zu sein«, meinte sie.
    »Ist er das?«, erkundigte sich Zofia, die einige Schritte Abstand hielt.
    »Nein, es ist Federal Express! Sie liefern ihre Päckchen jetzt im Porsche-Kabrio aus. Seit sie Tom Hanks eingestellt haben, schrecken sie vor nichts mehr zurück«
    Es klingelte zweimal. Zofia umarmte Reine und Mathilde, verließ die Wohnung und eilte die Treppe hinab.
    Lukas, der hinter dem Steuer saß, nahm die Sonnenbrille ab und bedachte sie mit einem strahlenden Lächeln. Kaum

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