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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Unfall verursacht, Sie zerren mich im wilden Galopp durch die Stadt, obwohl uns niemand verfolgt, meine Lungen explodieren gleich, und Sie geben mir nicht die geringste Erklärung …«
    »Kommen Sie mit, wir haben jetzt keine Zeit für Diskussionen.«
    »Warum sollte ich Ihnen vertrauen?«
    Lukas bewegte sich rückwärts auf das kleine Restaurant zu. Zofia beobachtete ihn, zögerte und folgte ihm schließlich Schritt für Schritt. Die winzige Gaststube hatte nur acht Tische. Lukas wählte den hintersten, bot ihr einen Stuhl an und nahm ebenfalls Platz. Die Karte, die der alte Mann in fernöstlicher Tracht brachte, schlug er nicht auf, sondern bestellte höflich und in perfektem Mandarin einen bestimmten Tee. Der Mann verbeugte sich und verschwand in der Küche.
    »Erklären Sie mir, was los ist, Lukas, oder ich gehe!«
    »Ich glaube, ich habe eine Verwarnung bekommen.«
    »Es war also kein Unfall? Wovor will man Sie warnen?«
    »Vor Ihnen!«
    »Aber warum?«
    Lukas holte tief Luft, ehe er antwortete:
    » WEIL SIE MIT ALLEM GERECHNET HABEN , NUR NICHT DAMIT , DASS WIR UNS TREFFEN !«
    Zofia nahm ein Stückchen Krabbenbrot aus dem blauen Porzellanschälchen und knabberte es langsam vor Lukas’ verwunderten Blicken. Er schenkte ihr eine Tasse von dem dampfenden Tee ein, den der alte Mann auf den Tisch gestellt hatte.
    »Ich möchte Ihnen so gerne glauben, aber was täten Sie an meiner Stelle?«
    »Ich würde aufstehen und diesen Ort verlassen …«
    »Nun fangen Sie bloß nicht schon wieder an!«
    » … und zwar am besten durch die Hintertür.«
    »Und Sie wollen, dass ich das jetzt tue?«
    »Unbedingt! Und drehen Sie sich unter keinen Umständen um, Sie stehen bei drei auf, und wir rennen hinter den Vorhang. Jetzt!«
    Er packte sie beim Handgelenk und zog sie ohne weitere Kommentare mit. Sie durchquerten die Küche, und er brach mit der Schulter die Tür zum Hinterhof auf. Um den Weg freizumachen, versetzte er dem Müllcontainer einen Stoß, der quietschend zur Seite rollte. Endlich begriff Zofia: Eine Gestalt zeichnete sich im Halbdunkel ab – eine Gestalt mit einem Maschinengewehr, dessen Lauf auf sie gerichtet war. Mit einem raschen Blick stellte Zofia fest, dass sie von Mauern umgeben waren, als fünf Detonationen die Stille zerrissen.
    Lukas warf sich vor sie, um sie mit seinem Körper zu schützen. Sie wollte ihn zurückstoßen, doch er drängte sie an die Hofmauer.
    Die erste Kugel prallte von seinem Oberschenkel ab, die zweite streifte sein Becken, und er ging in die Knie, um sich aber sogleich wieder aufzurichten; das dritte Geschoss prallte von seinen Rippen ab, das vierte von seiner Wirbelsäule, was ihm den Atem verschlug, sodass er mühsam nach Luft rang. Als ihn die fünfte Kugel traf, verspürte er ein Brennen wie von einer Flamme: die fünfte Kugel war die Einzige, die in seinen Körper drang … unterhalb des linken Schulterblatts.
    Nach getaner Tat entfloh der Angreifer. Als die Schüsse verhallt waren, hörte Zofia nur noch ihre eigenen Atemzüge. Sie hatte die Arme um Lukas geschlungen, sein Kopf ruhte auf ihrer Schulter. Selbst mit geschlossenen Augen schien er ihr noch zuzulächeln. Sie wiegte den reglosen Körper und flüsterte ihm ins Ohr:
    »Lukas?«
    Er antwortete nicht, und sie begann ihn leicht zu schütteln.
    »Lukas, machen Sie keinen Blödsinn, öffnen Sie die Augen!«
    Die Augen noch immer geschlossen schien er zu schlummern, friedlich wie ein Kind, dem Schlaf hingegeben. Je mehr ihre Angst wuchs, desto fester hielt sie ihn umschlungen. Als eine Träne über ihre Wange rollte, spürte sie ein unendliches Gewicht auf ihrer Brust, und sie schluchzte auf:
    »Das konnte uns nicht passieren, wir sind …«
    »… schon tot … unbesiegbar … unsterblich? Ja! Jeder Nachteil hat auch seinen Vorteil, nicht wahr?«, sagte er fast jovial und richtete sich auf.
    Zofia betrachtete ihn, außerstande, das Gefühl zu begreifen, das sich ihrer bemächtigte. Langsam näherte er das Gesicht dem ihren, sie wich zurück, doch Lukas’ Lippen streiften ihren Mund und hauchten einen Kuss darauf, der berauschend war wie Opium. Sie trat zurück und betrachtete ihre tiefrote Handfläche.
    »Und warum blutest du dann?«
    Lukas folgte mit den Augen dem roten Faden, der über seinen Arm rann.
    »Das ist völlig unmöglich! Auch das war nicht vorgesehen!«, sagte er.
    … und wurde ohnmächtig.
    Zum Glück konnte sie ihn auffangen.
    »Was geschieht mit uns?«, fragte Lukas, als er wieder zu sich

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