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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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gekommen war.
    »Was mich betrifft, so ist das recht kompliziert. Was dich betrifft, so glaube ich, dass eine Kugel deine Schulter durchschlagen hat.«
    »Es tut weh!«
    »Das ist völlig normal, auch wenn es dir unlogisch erscheinen mag. Du musst ins Krankenhaus.«
    »Kommt nicht in Frage!«
    »Lukas, ich kenne mich in dämonologischer Medizin nicht aus, aber offensichtlich hast du Blut in den Adern und bist dabei, es zu verlieren.«
    »Ich kenne jemanden am anderen Ende der Stadt, der die Verletzung behandeln kann, damit sie verheilt«, sagte er und drückte seine Hand auf die Wunde.
    »Ich kenne auch jemanden, und du wirst mir ohne Diskussionen folgen, denn der Abend war ohnehin schon bewegt genug. Ich glaube, mir reicht’s mit den Emotionen.«
    Sie stützte ihn und führte ihn zurück in die Gasse. Am Ende der Passage entdeckte sie den leblosen Körper ihres Angreifers unter einem Haufen von Mülltüten. Zofia sah Lukas erstaunt an.
    »Ich habe immerhin noch ein Minimum an Eigenliebe«, sagte er im Vorbeigehen.
    Sie hielten ein Taxi an, das sie zehn Minuten später vor Zofias Haus absetze. Sie führte ihn zur Außentreppe und bedeutete ihm, keinen Lärm zu machen. Vorsichtig öffnete sie die Tür, und die beiden schlichen leise die Treppe hinauf. Als sie oben angekommen waren, schloss sich Reines Wohnungstür lautlos.
    *
    Blasius saß wie erstarrt an seinem Schreibtisch und schaltete den Kontrollbildschirm aus. Seine Handflächen waren nass, und der Schweiß rann in Strömen von seiner Stirn. Als das Telefon klingelte, schaltete er den Anrufbeantworter ein und vernahm Luzifers Stimme. Dieser forderte ihn nicht eben freundlich auf, zur Krisensitzung zu erscheinen, die bei Anbruch der abendländischen Nacht tagen würde.
    »Es ist ganz in deinem Interesse, pünktlich zu kommen und zwar bitte sehr mit vernünftigen Lösungen und einer neuen Definition von ›all das ist geplant und vollständig unter Kontrolle‹«, fügte President hinzu und legte wütend auf.
    Blasius stützte den Kopf in die Hände. Er griff nach dem Hörer, doch er zitterte derart, dass er seinen feuchten Fingern entglitt.
    *
    Michael betrachtete die Monitorwand ihm gegenüber. Er nahm sein Telefon und wählte die direkte Nummer von Houston an.
    Es meldete sich der Anrufbeantworter. Er zuckte die Achseln und sah auf seine Uhr: In zehn Minuten würde Ariane V auf Guyana starten.
    *
    Nachdem sie Lukas in ihr Bett gelegt und die unverletzte Schulter mit zwei dicken Kissen abgestützt hatte, ging Zofia zu ihrem Schrank. Sie nahm ihr Nähzeug aus dem obersten Fach, ein Alkoholfläschchen aus ihrer Hausapotheke im Bad und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Sie setzte sich auf die Bettkante und tränkte einen Nähfaden in Alkohol. Dann versuchte sie, ihn einzufädeln.
    »Deine Flickarbeit wird ein Massaker werden«, sagte Lukas und lächelte schelmisch. »Du zitterst!«
    »Absolut nicht«, erwiderte sie triumphierend, als sie den Faden endlich durch das Nadelöhr gefädelt hatte.
    Lukas ergriff Zofias Hand und schob sie sanft beiseite. Er streichelte ihre Wange und zog sie an sich.
    »Hoffentlich ist meine Anwesenheit nicht kompromittierend für dich.«
    »Ich muss zugeben, dass die Abende mit dir sehr ereignisreich sind.«
    »Mein Arbeitgeber schert sich nicht um solche Wechselfälle.«
    »Warum hätte er auf dich schießen lassen sollen?«
    »Um mich auf die Probe zu stellen und zu demselben Schluss zu kommen wie du, nehme ich an. Ich hätte niemals verletzt werden dürfen. Im Kontakt mit dir verliere ich meine Macht, und ich könnte fast beten, dass das auch auf dich zutrifft.«
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Er wird es nicht wagen, sich an dir zu vergreifen. Deine Immunität als Engel hält ihn zurück.«
    Zofia sah Lukas tief in die Augen.
    »Davon spreche ich nicht. Was tun wir in zwei Tagen?«
    Mit der Fingerspitze strich er über ihre Lippen, und sie ließ es zu.
    »Woran denkst du?«, fragte sie verwirrt und machte sich wieder an ihre Arbeit.
    »An dem Tag, als die Berliner Mauer fiel, haben die Menschen entdeckt, dass sich ihre Straßen ähneln: Auf beiden Seiten waren sie von Häusern gesäumt, Autos fuhren darüber und nachts wurden sie von Laternen erhellt. Glück und Unglück war nicht gleich, aber die Kinder des Westens und des Ostens haben begriffen, dass die andere Seite nicht so war, wie man es ihnen erzählt hatte.«
    »Warum sagst du das?«
    »Weil ich Rostopowitsch Cello spielen höre.«
    »Welches Stück?«, fragte sie und

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