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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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saubergewischt worden, sowohl innen als auch außen, und außer Sloets Haaren hatte man ein männliches Schamhaar, wahrscheinlich von einem Weißen, in der Dusche neben dem Schlafzimmer gefunden. Vom Haarfollikel war jedoch nicht genug übrig für eine Genanalyse.
    Zehn verschiedene Sets von Fingerabdrücken waren in der Wohnung identifiziert worden … u. a. möglicherweise von den Möbelpackern der Umzugsfirma, die am dritten Januar die Kisten und Möbel in die Wohnung transportiert haben , hieß es in dem Bericht. Sechs Sets konnten eindeutig zugeordnet werden. Sie stammten von Hanneke Sloet, dem Hausmeister, der in der Woche zuvor einen tropfenden Wasserhahn repariert hatte, und vier der Möbelpacker des Umzugsunternehmens. Auf demComputer und den Glasoberflächen im Schlafzimmer befanden sich nur die Abdrücke des Mordopfers.
    Die Analyse der Blutspritzer hat ergeben, dass dem Opfer vermutlich 3,8 Meter von der Wohnungstür und 0,6 Meter vom Fundort entfernt die tödliche Wunde zugefügt wurde.
    Das war alles. Kein Staub, keine Erdkrumen, keine Fußspuren. Keine Lippenabdrücke, Ablagerungen, fremde chemische Stoffe oder brauchbare DNS.
    Auch Sloets Facebook-Seite, E-Mails und Telefonate hatten nicht viel ergeben. Die meisten E-Mails, Anrufe und SMS am achtzehnten Januar, waren beruflicher Natur. Ausnahmen bildeten nur die Unterhaltungen mit zwei Freundinnen und ein Anruf einer Telefonmarketingagentur. In den vergangenen zehn Monaten hatte es keinen Kontakt mehr mit ihrem letzten festen Freund gegeben, einem gewissen Egan Roch. Rochs Aussage bestätigte dies. Wir sind schon seit knapp einem Jahr auseinander und haben seitdem praktisch keinen Kontakt mehr gehabt.
    Griessel verstand allmählich, warum die Ermittlungen ins Leere gelaufen waren. Alle Befragten antworteten in demselben Tenor: Wir können uns nicht vorstellen, dass irgendjemand ihr etwas antun wollte.
    Ihre berufliche Tätigkeit musste er sich aus verschiedenen Aussagen ihrer Kollegen zusammenreimen. Vor ihrem Tod war Hanneke Sloet an der Abwicklung einer geschäftlichen Transaktion beteiligt gewesen, bei der es darum ging, dass das Unternehmen Ingcebo Limited Anteile an der Firma Gariep Minerals Limited erwerben wollte, ein Prozess, der sich bereits seit dreizehn Monaten hinzog. Zum Team gehörten sechs andere Kollegen, und außerdem waren ein Unternehmensberater, vier Banken, eine Managementberatungsfirma und zwei weitere Anwaltskanzleien an der Transaktion beteiligt.
    Unsere Kanzlei vertritt die Interessen der SA Merchant Bank, las Griessel in der Aussage von Meneer Hannes Pruis, einem der Chefs von Silberstein Lamarque. Die Bank gehört zu den Strukturierungsberatern und Vertragspartnern. Wir kümmern uns um Fragen des Vertragsrechts, was viel mühselige Kleinarbeit beinhaltet. In unserem Team vertrat Hanneke die vier Teilhaber der Kanzlei.
    Offenbar eine risikoarme, durchschaubare, unspektakuläre Tätigkeit.
    Ihre Kontoauszüge zeigten, dass sie eine Frau war, die zwar viel verdiente, aber auch viel ausgab, ohne dass ihre finanzielle Situation jedoch außer Kontrolle geraten war. Griessel fand nichts Auffälliges.
    Um zwanzig nach zwei konnte er sich nicht mehr konzentrieren. Er raffte alle Dokumente zusammen und legte sie sorgfältig zurück in die Akte. Dann horchte er an Alexas Zimmertür. Sie schlief.
    Er ging auf die Gästetoilette und wusch sich Hände und Gesicht. Dann kehrte er in sein Zimmer zurück, schloss die Tür und zog sich aus. Er stellte den Wecker des Handys auf sieben Uhr und legte sich ins Bett, die Glieder schwer vor Müdigkeit. Es war ein langer Tag gewesen.
    Doch in seinem Kopf mahlten unablässig die Gedanken.
    Irgendetwas in der Akte störte ihn. Es waren keine augenfälligen Schlampereien, sondern eher das vage Gefühl, dass etwas fehlte. Seine Kollegen hatten an allen richtigen Stellen gesucht, alle nötigen Fragen gestellt, sorgfältig, vollständig, vorschriftsmäßig. Aber sie hatten nicht über den Tellerrand gesehen. Die Untersuchung besaß kein Flair, die Kollegen hatten ihren Instinkt nicht benutzt. Griessel wusste, wie solche Ermittlungen abliefen: Man ratterte seine Routine herunter, fing mit den Personen an, die dem Opfer am nächsten gestanden hatten, und wenn das nichts ergab, zog man die Kreise weiter. Bis man auf irgendetwas stieß, das man bereits im Hinterkopf gehabt hatte, eine Vermutung, ein Missklang, eine falsche Note, und an dieser Stelle fing man dann an zu wühlen, darauf konzentrierte man sich

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