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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Investitionsgesellschaft. Bringt die folgsamen Treuhänder dazu, zweihundert Millionen reinzustecken. Mit dem Geld finanziert man seinen eigenen Lebensstil. Oder man kauft eine andere Gesellschaft. Oder gründet eine. Alles klar?«
    »Ja«, sagte Griessel, obwohl er sich nicht mehr ganz sicher war.
    »Schön. Du begreifst schnell.« Dann huschten de Beers Finger über die Tastatur, und er beugte sich nach vorn zu einem der Bildschirme. Gab noch etwas ein, klickte mehrmals etwas an und ließ wieder den Blick von einem Monitor zum anderen wandern. Endlich blickte er auf, strich sich über den Bart und richtete zum ersten Mal seine volle Aufmerksamkeit auf Bennie. »So, fertig mit dem Multitasking.«
    »Wie bitte?«
    »Ab jetzt können wir ungehindert und in ganzen Sätzen beratschlagen. Genosse Ambrose Thenjiwe Masondo, der Kommunist, über den mich Bones gelöchert hat, wurde 2007 zum Treuhänder im Kuratorium der NASWU gewählt, der Nationalen Gewerkschaft der Aluminiumschmelzer. Sofort machte er sich daran, die richtigen Leute ins Kuratorium zu hieven. Er überredete sie, Geld in seine nagelneue Investitionsgesellschaft zu investieren. Was sie auch taten, und zwar einen Betrag in Höhe von hundertneunzig Millionen Rand.«
    Rasch studierte de Beer die Monitore, nickte zufrieden und zündete sich noch eine Zigarette an. »Ich versuche, es dir so unkompliziert wie möglich zu erklären. A.T, wie unser Genosse allgemein genannt wird, hat die Gelder in eine neu gegründete Minengesellschaft investiert, von der er zufällig den Hauptanteil besaß. Ohne zu zögern, hat er sich ein fettes Gehalt zugeschustert und eine Konzession für die Schürfrechte an einerreichen Bauxit-Mine in der Nähe von Ponta do Ouro in Mosambik beantragt. Wie du weißt, wird Bauxit zur Aluminiumgewinnung benötigt. Doch wieder einmal ließ man sich in Mosambik mit der Erteilung der Genehmigung Zeit, und weil A. T. sich mit seinen vielfältigen Projekten ein wenig verzettelt hatte, erkannte er zu spät, dass 2009 der Anwalt Victor Dlamini in das Kuratorium des NASWU-Rentenfonds gewählt worden war. Und Dlamini ist ein Fuchs, ein Kämpfer, der nur zwischen Recht und Unrecht unterscheidet und ein unglaubliches Zahlengedächtnis besitzt. Er vertiefte sich in die Bücher und begann, wegen der einhundertneunzig Millionen Rand Fragen zu stellen: Warum diese unkluge Investition? War es Selbstbereicherung? Und warum hatte die NASWU noch nie einen Cent Dividende erhalten? Immer noch alles klar, Kaptein Bennie?«
    Obwohl Griessel sich anstrengen musste, um den Überblick zu behalten, bejahte er, da er an de Beers Stimme hörte, dass er gleich zum Ende kommen würde.
    »Ausgezeichnet. Wie du dir sicherlich denken kannst, ging unserem A. T. der Arsch auf Grundeis. Irgendwie musste er sich aus der Klemme befreien. Da kam ihm eine Idee. Er begann, um Ingcebo Resources Limited herumzuschwarwenzeln – und hielt ihnen als Köder Gariep vor.«
    »Wieso musste er herumscharwenzeln?«, fragte Griessel.
    »A. T. hat zu Ingcebo gesagt: Kauft meine notleidende kleine Minengesellschaft, und ich besorge euch fünfzehn Prozent von Gariep als BEE-Transaktion.«
    »Das Foto, Bennie, weißt du noch?«, half ihm Bones auf die Sprünge. »A. T. kannte die Leute von Gariep.«
    »Richtig. Das war der Startschuss für die Transaktion, an der Hanneke Sloet gearbeitet hat. Lange Rede, kurzer Sinn: Ingcebo kaufte die kleine Minengesellschaft, und die NASWU erhielt mehr oder weniger ihr Geld zurück, wenn auch ohne einen Cent Gewinn. Die kleine Minengesellschaft ist inzwischen als Ingcebo Bauxite bekannt.«
    »Die Gesellschaft, die Gariep mehrere Milliarden Rand leiht«, sagte Griessel, ganz erleichtert, dass er den Faden nicht verloren hatte.
    »Der ist genial«, sagte de Beer zu Bones Boshigo, der kopfschüttelnd lachte.
    »Aber was hilft mir das?«, fragte Griessel. »Wo verbirgt sich da ein Mordmotiv?«
    »Aha«, sagte de Beer. »Die Vier-Milliarden-Dollar-Frage. Ich vermute, dass keine der beteiligten Banken ohne weiteres einen Kredit über vier Milliarden Rand bewilligt und ausgezahlt hätte, wenn sie von A. T.’s Winkelzügen gewusst hätten. Doch Hanneke Sloet und Silberstein Lamarque haben sich um die juristischen Belange einer dieser Banken gekümmert.«
    »Aber wie konnten die Banken so ahnungslos sein?«, fragte Griessel. »Du weißt doch schließlich auch Bescheid.«
    »Oh, Captain, mein Captain«, seufzte Len de Beer und zeigte mit einer breiten Geste auf die Monitore

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