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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Dann fügte sie hinzu: »Ich glaube, sie hat ihre Freiheit genossen.«
    »Weil sie in keiner Beziehung mehr war?«
    »Ja, das könnte sein.«
    »Aber Egan Roch meint, die ihre sei gut gewesen.«
    »Ja, das war sie auch! Aber Hanneke war noch nicht bereit für eine feste Bindung. Sie hat so hart gearbeitet, hatte so wenig Zeit für sich. Kaptein, Sie müssen wissen, dass meine Tochter sehr hohe Ansprüche an sich gestellt hat. Sie hatte Ziele. Sie war unglaublich ehrgeizig. Und ich glaube, sie wollte ihre Ziele erreichen, bevor sie ans Heiraten dachte.«
    »Hat sie Egan Roch erwähnt, als sie an Weihnachten da war?«
    »Sie hat nur gesagt, sie sei froh, dass sie sich als Freunde getrennt hätten. Sie hatte sich ein paar Wochen vorher mit ihm getroffen und ihm seine Sachen gebracht. Sie hat gesagt, es sei gut gewesen, sich friedlich von ihm zu verabschieden. In gutem Einvernehmen.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein, sonst nichts. Warum fragen Sie danach?« Plötzlich klang Marne Sloet traurig.
    »Ich muss leider jede Kleinigkeit überprüfen, Mevrou.«
    »Egan ist ein wunderbarer Mann. Wir haben ihn sehr gemocht.«
    »Hat Ihre Tochter von ihrer Arbeit erzählt?«
    »Ihre Arbeit war ihr Leben. Zeitweise hat sie von nichts anderem geredet.«
    »Hat sie etwas von den Transaktionen erzählt, an denen sie arbeitete?«
    »Ja, das hat sie. Nicht, dass ich alles verstanden hätte. Aber sie hat gesagt, es würde ihr schrecklich viel Spaß machen. Sie würde unglaublich interessante Menschen treffen. Am liebsten würde sie sich auf dieses Gebiet spezialisieren. Oder … ach, ich wünschte, ich hätte ihr besser zugehört! Es war unglaublich kompliziert, sie hat versucht, es mir zu erklären, aber ich verstehe ja nichts davon. Jedenfalls hat sie gesagt, es stecke so viel Potential in diesem Black Economic Empowerment Programm. Sie war ganz aufgeregt wegen eines Vorschlags, den sie ihren Chefs unterbreiten wollte, sobald die Verträge unter Dach und Fach waren. Sie hat auch gesagt, sie wolle sich vielleicht selbstständig machen – daran erinnere ich mich sehr genau, weil ich sie vor dem Risiko gewarnt habe. Wo sie doch eine so gute Arbeitsstelle hatte! Sie hat geantwortet, sie wolle erst mit ihren Chefs reden.«
    »Sie wissen aber nicht, worum es bei ihrem Vorschlag ging?«
    »Leider kann ich mich nicht an Einzelheiten erinnern. Es klang für mich, als strebe sie nach … Sie hat gesagt: ›Mama, die Beträge sind astronomisch hoch. Wir können so viel mehr herausholen.‹«
    »Und diese interessanten Leute, die daran beteiligt waren?«
    »Sie hat nur gesagt: ›Es sind solche interessanten Leute daran beteiligt.‹ Das ist mir aufgefallen, denn Hanneke hätte das nicht leichtfertig dahergesagt. Sie war … ziemlich kritisch anderen Leuten gegenüber. Weil sie selbst so intelligent und perfektionistisch war. Mit mittelmäßigen Leuten hatte sie keine Geduld.«
    Griessel wartete darauf, dass sie fortfuhr, aber sie sagte nichts weiter. »War sie sehr gläubig, Mevrou?«
    Sie zögerte einen kurzen Augenblick. »Hat das etwas mit diesem bibeltreuen Attentäter zu tun?«
    »Ja, Mevrou.«
    »Nein, Hanneke war überhaupt nicht religiös.«
    »Sie hat also keiner Kirche angehört?«
    Marna Sloet schwieg einen Moment lang. Dann sagte sie mit gedämpfter Stimme: »Nein. Ihr Vater pflegte seine beruflichen und persönlichen Misserfolge einer höheren Macht zuzuschreiben, Kaptein. Hanneke hasste das. Ihr Motto war: Jeder ist seines Glückes Schmied.«

27
    Es dauerte eine Weile, bis Griessel die vielen Informationen verarbeitet hatte. Anna sagte immer, sein Verstand arbeite wie eine Waschmaschine: Er stecke die ganze Schmutzwäsche hinein, lasse sie rotieren und schleudern, und wenn die Zeit gekommen sei, wenn sein Instinkt sich melde, dann öffne er die Tür und hole eine saubere Theorie zum Vorschein.
    Hanneke Sloet hatte vorgehabt, ihren Chefs einen Vorschlag zu unterbreiten. Sie hatte überlegt, sich selbstständig zu machen. Weil so hohe Beträge im Spiel waren, dass sie viel mehr Profit hätten einstreichen können. Und wen hatte sie mit den »interessanten Leuten« gemeint? Politiker? Kommunisten? Jemand anderen? Diese verdammte Transaktion, er musste sich davon frei machen und die Sache Bones übergeben, denn für ihn waren das böhmische Dörfer.
    Seine Tür flog auf, und Cupido schneite herein. »Der Kübelmacher kommt für den Mord nicht in Frage! Die Stewardess hat sich gemeldet. Egan the Vegan hat sie auf dem Flug am achtzehnten

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