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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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schaute sich Darin an und antwortete traurig: «Das Schwert ist bis ins Herz durchgedrungen. Es sieht schlimm um ihn aus.»
    « Nein, nein, das darf nicht wahr sein. Er muss leben! Hörst du Darin, du musst leben. Dieser Wald braucht dich. Wir brauchen dich. Jeder soll sehen, was für ein wunderbarer Montin du bist. Du darfst nicht sterben. »
    Doch Darin antwortete nicht.
    «Lucy, er wird immer in unserem Herzen leben. Das, was er für uns getan hat, werden wir nie vergessen. Er ist ein wunderbarer König», sagte Lu, verbeugte sich vor Darin und küsste ihm die Hand.
    Und genau in diesem Moment öffnete Darin die Augen.
    «Nicht du sollst meine Hand küssen, sondern ich muss eure Hände küssen. Euch bin ich zu Dank verpflichtet.»
    Lucy und Lu waren froh ihn reden zu hören, sie hatten wieder Hoffnung. Außer Isak. Er kannte dies aus seiner langjährigen Erfahrung: Er hatte es schon oft erlebt, dass sich jemand kurz bevor er starb, noch einmal aufraffte, um die letzten Worte zu sprechen.
    Hoffentlich irre ich mich, dachte Isak.
    «Darin, du lebst. Schone deine Kraft, sag nichts. Du wirst wieder gesund», sagte Lucy.
    Und zum ersten Mal sah sie Darin lächeln. Er lächelte sie an und schaute ihr in die Augen, doch seine Augen waren voller Tränen.
    «Liebe Lucy, wie viel habe ich dir zu verdanken. Nun ist es Zeit für mich, Lebewohl zu sagen.»
    « Sag so was nicht, Darin, du wirst leben», sagte Lucy, die mit ihren Tränen kämpfte.
    « Ja, das werde ich. Du hast mir wieder die Kraft gegeben mich dessen zu erinnern, wer ich bin. Und jetzt kann ich endlich wieder gehen, zu meinem Volk. Hier und heute hat sich das Schicksal des letzten Montins erfüllt, zu einem guten Ende. Behaltet mich in Erinnerung, wie ich euch in Erinnerung behalten werde, dort, wo ich jetzt hingehe. Und wenn einer über uns Montins spricht, so sagt ihnen, wer wir und wie wir wirklich waren. Mein Volk erwartet mich.»
    « Dein Wald braucht dich Darin. Wir brauchen dich. Wir werden hier alles wieder so herrichten, wie es früher war. Nichts wird mehr an die Barbaren erinnern. Isak ist ein guter Heilmeister», sagte Lucy.
    « Ihr seid alle Meister. Und Qooks braucht euch. JaAs braucht euch, und vor allem Sieben Wind braucht euch. Ja, ich weiß den Grund eurer Reise. Doch ich werde ihn mit in mein Grab nehmen, und euch alles Gute wünschen. Und was Darin's Wald anbelangt, so seit ohne Sorgen, schon bald wird nichts mehr an die Barbaren hier erinnern. Hier nehmt meinen Ring und gebt ihn JaAs, wenn ihr auf ihn stößt. Er wird verstehen. Und einen gut gemeinten Rat möchte ich euch noch mitgeben. Verliert das Schwert nicht aus euren Händen, traut niemandem diesbezüglich. Ihr habt gesehen, was das Schwert in falschen Händen anrichten kann. Je weiter südlicher ihr kommt, desto mächtiger und intelligenter ist dort das Böse und somit auch die dunkle Macht des Schwertes. Versteckt es, tragt es nicht offen. Und zur rechten Zeit wird sich der melden, dem dieses Schwert gehört, und nur ihm dürft ihr es überreichen. Und nun lebt wohl, meine ...», sagte Darin und schloss die Augen.
    « Nein», konnte Lucy nur noch flüstern. Sie streichelte Darin's Gesicht und gab ihm noch einen letzten Kuss auf die Stirn. Darin starb mit einem Lächeln und mit vielen offenen Fragen, die er den Dreien hinterließ, die vor allem Isak große Sorgen bereiteten. Anscheinend wusste Darin weitaus mehr, als er preisgegeben hatte. Doch warum diese Geheimnistuerei?
    Aber für die Lösung des Rätsels war es zu spät. Und so blieb Isak wieder nur die Hoffnung, dass er irgendwann Antworten auf seine Fragen bekommen würde.
    «Jetzt ist er wieder bei seinen Leuten», sagte Lu und legte tröstend seinen Arm um Lucy.
    « Und seine Worte sollten uns Mut machen. Er weiß von Sieben Wind. Also lebt er noch», sagte Isak.
    Lu und Lucy erfreute das auch, nur konnten sie es wegen ihrer Trauer nicht zeigen.
    « Wir müssen ihn beerdigen. Man macht doch so was, oder?», fragte Lucy.
    « Heute Nacht ist es schon zu spät und zu dunkel. Doch morgen früh können wir das in Angriff nehmen. Lasst uns ein Stück in den Wald gehen und dort schlafen. Man weiß ja nie, ob sich nicht noch Gesindel hier rumtreibt. Und sobald die Sonne aufgegangen ist, werden wir ihm die letzte Ehre erweisen.»
    Die Drei verließen das Fort und liefen über die Wiese, die komplett abgebrannt war, in den Wald. Die Bäume hatten das Feuer gestoppt und sich an ihren ursprünglichen Platz zurückbewegt. Nichts

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