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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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ging schließlich um Sieben. Er marschierte eine Weile, doch er sah nichts, was ihm vorkam wie der Koboldbaum oder ein Buch. Nur die Stimmen, die immer mehr wurden und für ihn kaum verständliche Sätze sprachen. Wenn man ihnen zuhörte, hätte man wahnsinnig werden können.
    Lu war viel zu sehr in Gedanken bei Sieben, als das Er sich von den Stimmen hätte einlullen oder gar verrückt machen lassen können. So ging er noch einige Stunden, und als es dunkel wurde, beschloss er seinen Rastplatz aufzuschlagen. Als er seinen Proviantbeutel öffnen wollte, passierte es dann. Sein Podo fiel ihm aus der Hosentasche und fing an zu leuchten, in den unterschiedlichsten Farben. Lu faszinierte dieser Anblick, so etwas hatte er noch nie gesehen. Dennoch wollte er ihn wegstecken, da er Angst hatte, durch dieses Licht jemanden anzulocken, den man besser nicht an sich heranlassen sollte.
    In dem Moment, als er ihn wegstecken wollte, sah er in geringer Entfernung einen hellblau leuchtenden Strahl in seine Richtung schimmern. Ängstlich steckte er den Podo weg und der Strahl verschwand. Dies irritierte Lu. Schließlich nahm er den Podo wieder aus der Tasche und der Strahl war auch wieder zu sehen. Er steckte ihn erneut in seine Tasche und auch der Strahl war verschwunden. Beim erneuten Herausholen merkte er, dass der Strahl direkt auf den Podo zielte. Also war da hinten etwas, das in Abhängigkeit zum Podo stand, dachte sich Lu. Er war neugierig und ängstlich zugleich. War es etwas Gefährliches, das da lauerte, oder etwas, das ihm ein paar Antworten geben konnte? Und da Kobolde, vor allem Lu, recht neugierige Wesen sind, bewegte er sich langsam auf die Quelle des Strahls zu.
    Und dann sah er ihn. Denn Baum der Kobolde. Doch sah dieser anders aus, als er gedacht hatte. Er war nicht groß oder breit. Nein, von winziger Statur war er, knapp ein en Meter hoch, doch der Podo ließ seine Blätter, von denen er einige hatte, in den schönsten und erstaunlichsten Farben und Lichtern scheinen. Dann vernahm er im Geist eine Stimme.
    « Lu, was ist von solch großer Bedeutung, das du mich aufsuchen musstest?»
    Lu , der gerade antworten wollte, hielt kurz inne und witterte eine Falle. Den Baum hatte er gefunden, doch nur, wenn er auch das Buch fand, durfte er den Baum um Rat fragen. Denn laut der Sagen würde nur das Buch einem offenbaren, wie man die Fragen zu stellen hatte. Es war der Schlüssel für die Antworten. Also antwortete Lu nicht, sondern schaute sich um, in der Hoffnung das Buch zu finden. Doch er fand nichts. Es kribbelte ihm in den Fingern, den Baum einfach so zu fragen, denn was sollte dieses kleine Ding schon mit ihm anstellen, im schlimmsten Falle würde es nicht antworten. Doch auf das Risiko durfte er sich nicht einlassen, dessen war es sich sicher.
    Nur was tun ?, dachte er sich. Und wieder war es ein Zufall, oder war es gar das sprichwörtliche Glück oder vielleicht doch Bestimmung, welches zum nächsten Ereignis führte?
    Denn nach langem Grübeln schlief Lu einfach ein und er träumte, wie er Sieben in den Fängen von Bestien sah, wie sie ihn quälten, indem sie seine Liebsten quälten, Isak, Lucy und ihn. Dann sah er im Traume, wie Sieben nachgab, um sie zu schützen, opferte er seine Unschuld, seine Liebe zum Guten, seine Unbefangenheit und wurde selbst zur Bestie. Und dann sah er, wie Sieben seine eigene Familie tötete, um der dunklen Macht zu dienen. In diesem Moment erwachte er und merkte, dass er schweißgebadet war.
    Und er sprach laut zu sich: «Das werde ich nicht zulassen. Niemals Sieben. Solange es noch Hoffnung gibt, werde ich alles versuchen. Ich werde dieses Buch finden, auch wenn es mein Leben oder meinen Bart kosten mag. Wenn du nur weiter leben kannst, will ich gerne dem Fährmann die zwei Münzen geben. Ich bin schon alt, aber du hast noch dein ganzes Leben vor dir.»
    Jemand, der Lu kannte und dies gehört hätte, wäre sehr erstaunt gewesen, denn was er da sagte, waren schon sehr tiefgreifende Worte. Nie und nimmer, noch nicht mal aus Spaß ausgesprochen, würde ein Kobold seinen Bart opfern. Eher würde er sterben, als dieses zu tun. Auch Schneiden würde man diesen nicht. Denn der Bart war die Identität eines jeden Kobolds. Wenn man den rasierte, verlor man nicht nur seine Zauberkraft, nein, vielmehr seine Identität und somit auch den Respekt unter den Kobolden. An dem Bart eines Koboldes konnte man seine Stellung in der Gesellschaft erkennen. Doch Lu waren seine Worte sehr ernst. Er war

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