Sieben Wind
mitbekommen hatte. Er schlief diese Nacht kaum. Denn sollten sie morgen nicht erfahren, wo JaAs war, würden sie am darauffolgenden Tag gehen, ohne Abschied von Lucy zu nehmen. Und dies machte ihm Angst. Er wollte seinen Lebensabend mit ihr verbringen. Diese Heimlichtuerei war ihm zuwider und Lucy war Teil seines Lebens. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, ohne sie an seiner Seite, dafür war sie einfach schon so lange an seiner Seite und er liebte sie noch wie am ersten Tag. Aber Isak hatte recht, er konnte diese Strapazen Lucy nicht antun. Außerdem musste jemand da sein, wenn Sieben und Can zurückkehren sollten, bevor sie sie fanden.
Am nächsten Tag begab sich Lucy wieder in den Wald, und Isak ging, nachdem Lucy sie verlassen hatte, nach Hause, um in seinen alten Schriften nach einer Karte zu suchen, die den Weg zum Tor des Ranges enthielt. Lu wartete derweil auf Nachricht von seinen Koboldfreunden oder den Eulen.
Doch es kam keine Nachricht. Isak hatte glücklicherweise noch eine alte Karte finden können, die den Weg zum Ranges aufführte. Und Lucy erwähnte auch an diesem Abend nicht, was sie getan hatte.
Isak und Lu war es recht, denn insgeheim war für sie schon beschlossen, dass sie sich morgen alleine auf den Weg machen würden. Zur Mittagsstunde wollten sie gehen. So hatten sie noch genug Zeit, um Lebensmittel und andere für die Reise notwendige Utensilien, während der Abwesenheit Lucy‘s einzupacken. Und natürlich um einen Abschiedsbrief zu schreiben. Dass es für sie sehr hart werden würde, so kurz nach dem Weggang von Sieben auch noch sie zu verlieren, war ihnen bewusst, aber sie sahen keinen anderen Weg.
Und als sie dann am nächsten Tag aufstanden, schien alles seinen seit Tagen gewohnten Gang zu nehmen. Nur mit dem Unterschied, dass beide diesmal Lucy umarmten, als sie sich wieder auf den Weg in den Wald machte.
Als sie dann ging, waren Isak und Lu erleichtert, da sie der Meinung waren, sie hätte nichts bemerkt. Und sie fingen unverzüglich mit ihren Vorbereitungen für die lange Reise an.
Einige Stunden später, als sie alles fertiggepackt hatten und der Abschiedsbrief verfasst war, schlossen sie die Tür und wollten sich auf den Weg machen.
«Sie wird mir fehlen. Solange sind wir nun zusammen. Ich weiß gar nicht, wie es ist, ohne sie zu sein, sagte Lu.
« Mir wird sie auch fehlen. Aber die Reise dürfen wir ihr nicht zumuten. Außerdem sollte jemand hier sein, für den Fall, dass Sieben vor uns Heim kehrt», antwortete Isak.
« Ja, du hast Recht. Und wenn alles gut wird, sehen wir uns alle bald wieder mit Sieben Wind und Can», fügte Lu hinzu.
Beide wollten gerade ihre Taschen um den Rücken legen, als sie von hinten eine Stimme hörten.
«Wo wollt ihr denn hin?»
Es war die Stimme von Lucy, die sich von hinten angeschlichen hatte und die überrascht tat.
« Lucy?», antworteten Lu und Isak überrascht.
« Was dachtet ihr denn? Wolltet ihr euch aus dem Staub machen, ohne Lebewohl zu sagen? Und was ist mit unserer Wette, Lu?»
« Du musst verstehen, Lucy. Wir konnten nicht länger warten. Und da keiner JaAs ausfindig machen konnte, fühlte ich mich nicht mehr an mein Wort gebunden, denn wo wir jetzt hingehen, kannst du nicht mit», sagte Lu.
« Wohin, ich dachte wir wollten zu JaAs?», fragte Lucy überrascht, als wüsste sie nicht, wohin die beiden wollten.
« JaAs ist nicht aufzutreiben. Und wo wir jetzt hinmüssen, können wir dir nicht sagen. Versprich, uns nicht zu folgen», gab Lu von sich.
« Und wenn ich nun wüsste, wo JaAs ist, was dann?»
« Dann würden wir natürlich erst ihn aufsuchen», antwortete Lu.
« Im Gegensatz zu euch war ich die letzten Tage nicht faul. Wie ihr sicher bemerkt habt, war ich die letzten Tage im Wald und hatte immer einen Korb bei mir. In diesem Korb hatte ich alte Wertgegenstände von mir verstaut, um sie im Wald gegen Informationen über Mediales' Wohnort einzutauschen ...», sagte sie und wurde von Lu unterbrochen.
« Mediales? ... ich dachte wir suchen JaAs?», sagte er im ironischen Ton.
« Nun, mein geliebter Mann, wenn du mich ausreden lässt, dann kann ich dir das erklären. Nun, ich bot demjenigen der mich zu Mediales führen würde im Gegenzug Gegenstände aus meiner kleinen Schatzkammer an. Tagelang bekam ich nur Informationen, dass es jemanden gebe, der jemanden kenne, der wiederum jemanden kenne, der Mediales kenne. Und dann war es gestern soweit. Jemand kannte ihn wirklich. Und dieser jemand führte
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